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Mannheim - Stadt im Quadrat

Bei einem Ranking der deutschen Wirt- schaftsforschungsinstitute, wo sehen Sie da das ZEW? Auf Platz 1? Franz: Wir gehören zu den ersten dreien, aber liegen nicht unbedingt auf Platz 3. Welche deutschen Wirtschaftsforschungs- institute sehen Sie denn als die größten Konkurrenten? Franz: Unsere größten Konkurrenten sind ohne Zweifel das Münchner Ifo- Institut und das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, mit einigem Abstand auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirt- schaftsforschung (RWI) in Essen und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Was unterscheidet eigentlich das ZEW wesentlich von den anderen Instituten in Deutschland? Franz: Wir widmen uns Themen, die in dieser Breite nicht von den ande- ren Instituten bearbeitet werden. Drei Beispiele sind die internationale Finanz- marktanalyse, die Umweltforschung und neuerdings Wettbewerb und Regulierung, alles wirtschaftspolitisch höchst bedeut- same Aspekte. Was hat Ihnen am meisten Spaß ge- macht in Ihrer ZEW-Tätigkeit? Franz: Am meisten Spaß hat mir die Ar- beit mit jungen Leuten gemacht. Der Kontakt mit jungen Menschen bewahrt einen davor, intolerant zu werden. Man muss ja nicht alles für sich selbst akzeptieren, was sie an Lebens- entwürfen haben. Und dann hat mir natürlich ganz großen Spaß gemacht, dass wir bei den Evaluationen durch die Leibniz-Gemeinschaft so glänzend bestanden haben. Und was hat Ihnen beim ZEW am we- nigsten Freude bereitet? Franz: Der oft hohe bürokratische Aufwand, obwohl hier die Last eindeutig bei den Mitarbeitern lag. Bei der Beantragung von EU-Projekten ist beispielsweise ein rie- siger Formularaufwand zu betreiben. Lästig sind auch die zahlreichen Prüfungen durch Finanzämter, Sozialversicherungsträger und Wirtschaftsprüfer. Das ZEW kann sich wirk- lich nicht beklagen, von diesen Institutionen vernachlässigt zu werden. Herr Professor Franz, viel Glück, Freude und wenig Bürokratie in Ihrem neuen Lebensabschnitt. Die Fragen stellte Gert Goebel. Zugegeben, der Name der neuen Einrichtung ist ein Zungenbrecher und lädt nicht gerade zum Lesen ein: Leibniz-WissenschaftsCampus „Mannheim Centre for Competition and Innovation“ (MaCCI). Doch aufgepasst, das MaCCI in Mannheim ist in seiner Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Mannheim nicht zu unterschätzen. Mit MaCCI nimmt in Mannheim ein vom Land Baden-Württemberg und der Leibniz-Gemeinschaft finanzierter Der Leibniz-WissenschaftsCampus Forschungsverbund die Arbeit auf, der in dieser Ausprägung in Deutschland und Europa bisher kaum zu finden ist. Konkret handelt es sich um ein gemeinsames Projekt des ZEW und der Fakultät für Rechtswissenschaf- ten und Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim. „Mit MaCCI haben wir eine Plattform geschaffen, die den interdisziplinären Austausch zwischen Juristen und Ökonomen stärkt und damit in Fragen der Wettbewerbs-, Regulierungs- und Innovationspolitik neue Impulse geben kann“, sagt Professor Dr. Martin Peitz, Direktor der neuen Einrichtung. Wettbewerb – das ist ein entscheidendes Element einer funktionierenden Marktwirtschaft. Wie der Wettbewerb in der heuti- gen Wirtschaftswelt optimal geför- dert und gestaltet werden kann, damit beschäftigt sich der Wissen- schaftsCampus in den nächsten Jahren interdisziplinär. Professor Dr. Clemens Fuest Alle sind sich einig: Mit Professor Dr. Clemens Fuest ist ein hervorragender Nachfolger für Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz an der Spitze des ZEW gefunden und gekürt worden. Der 44-Jährige gilt als einer der renommiertesten Ökono- men Deutschlands. Wie sein Vorgänger studierte auch Fuest in Mannheim Volkswirtschaftslehre, promovierte an der Universität Köln und habilitierte an der Universität München. Fuest hat sich vor allem als Finanzwissenschaftler profiliert und gehört seit Jahren dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundes- finanzministeriums an. Derzeit lehrt er noch an der Universität Oxford, wo er das Zentrum für Unternehmensbesteu- erung leitet. An der Spitze des ZEW wird er ab März 2013 sicherlich neue Akzente setzen. „ Ich freue mich sehr darauf, das ZEW als eines der führen- den Wirtschaftsforschungsinstitute in Europa weiter voran zu bringen“, sagte Fuest nach seiner Ernennung. FACHKRÄFTE & HOCHSCHULEN 103MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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