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Mannheim - Stadt im Quadrat

Interview mit Bürgermeister Michael Grötsch „Ein echter Mehrwert für die Stadt“ Als Mannheimer Bürgermeister für Wirtschaft und Kultur schätzt Michael Grötsch das private und unternehmerische Engagement für die öffentlichen Museen. Herr Bürgermeister Grötsch, in Mannheim hat ja das private Engagement für kulturelle Einrichtungen eine ganz lange Tradition … Michael Grötsch: Ja, und eine sehr große obendrein. Wir freuen uns über die starke Unterstützung von Unternehmen, von Unter- nehmerinnen und Unternehmern und von Privatpersonen. Die kulturellen Einrichtungen in der Stadt bieten schon immer einen hohen Identifikationsfaktor für viele Persönlichkeiten, die sich engagieren – nicht nur in finanzieller, sondern auch in ideeller Hinsicht. Was meinen Sie damit? Grötsch: Ich denke an die Fördervereine oder an die Museumsshops, die ehrenamtlich betrieben werden. Der Förderverein der Reiss- Engelhorn-Museen hat knapp 2.000 Mitglieder. Der Förderkreis der Kunsthalle zählt rund 1.600 Mitglieder. Besonders plakativ ist das Engage- ment natürlich dann, wenn eine große Spende erfolgt. Aber dabei darf man nicht vergessen, dass es auch ein sehr breites Engagement gibt. Worin liegt die Motivation begründet, öffentlichen Museen Geld oder ehrenamt- lichen Einsatz zukommen zu lassen? Grötsch: Ich denke, es zeichnet Mannheim und die Menschen, die hier und in der Metropo- lregion leben, aus, dass sie sich sehr stark mit ih- ren kulturellen Einrichtungen identifizieren, dass sie sie weiterentwickeln und weiter ausbauen möchten. Es ist ein Segen, hier starke Wirtschafts- unternehmen zu haben und Persönlichkeiten, die unternehmerisch erfolgreich sind und gerne etwas zurückgeben möchten an die Gesellschaft. Was bedeutet das private Engagement für die Aufgaben der Stadt Mannheim? Grötsch: Privates Engagement stellt für uns keinen Ersatz für öffentliche Gelder, sondern einen echten Mehrwert dar. Wir sind als Stadt natürlich gefordert, uns um die finanzielle Ausstattung unserer Museen zu kümmern. Aber man muss es ganz deutlich sagen: Ohne das Ehepaar Hector gäbe es keinen Neubau der Kunsthalle. Dieser schafft wichtige Voraussetzungen, um in der Kunst- halle große Sonderausstellungen zu initiieren und mit internationalen Leihgebern zu koope- rieren. Und auch die Reiss-Engelhorn-Museen sind dank der Bassermann-Kulturstiftung, der Curt-Engelhorn-Stiftung und dem Klaus-Tschi- ra-Labor für physikalische Altersbestimmung eines unserer Aushängeschilder. Die Fragen stellte Nicole Heß. Werben für Spenden: (v.l.) Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Unternehmer Dr. Manfred Fuchs, Wirt- schaftsbürgermeister Michael Grötsch, Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle, und Dr. Hanns Dieter Hasselbach, Vorsitzender des Förderkreises. KULTUR & FREIZEIT 127MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013 127

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