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Mannheim - Stadt im Quadrat

„Trainingssimulatoren von VRmagic bieten eine realitätsnahe Lernumgebung, in der Me- diziner ihre diagnostischen und chirurgischen Fähigkeiten effektiv trainieren können, ohne Belastung oder Risiko für den Patienten“, sagt Geschäftsführer Dr. Markus Schill. Falldaten- banken speisen dabei echte Krankheitsbilder ein, die zuvor anonymisiert wurden. Ein Team aus Medizinern, Physikern und Informatikern der Universitäten Mannheim und Heidelberg stellte 2001 den ersten Prototyp des Augenoperations-Simulators „Eyesi“ vor. Danach hat das Mannheimer Unternehmen die Technologie konsequent weiterentwickelt. Von rund 45 Mitarbeitern ist jeder zweite in Forschung und Entwicklung tätig. Mehr als 120 Simulatoren von VRmagic sind heute weltweit in Kliniken zur Aus- und Weiterbildung von Augenärzten im Einsatz. Auch Non-Profit-Organisationen wie Orbis, die weltweit gegen Erblindung kämpfen, haben das Training für die Arztausbildung zur Entfernung des Grauen Stars übernommen. 2003 brachte VRmagic zudem die erste zertifizierte USB 2.0-Kamera auf den Markt und erschloss sich damit ein zweites Ge- schäftsfeld: „Imaging“. Hier werden Kamera- systeme für „Machine-Vision-Anwendungen“ (maschinelles Sehen) entwickelt. So präsen- tierte das Unternehmen 2010 einen 3D-Sen- sor, der fertig berechnete 3D-Datensätze für die industrielle Bildverarbeitung liefert. Aktuell entwickelt das Unternehmen zu- sammen mit der Universität Heidelberg eine computerbasierte Trainingsumgebung für die Ausbildung in der Mikrochirurgie. „Wir wollen uns weitere Geschäftsfelder erschließen. Das ist unsere Vision für die Zukunft“, so Markus Schill, dessen Unternehmen in den Anfangs- jahren vom MAFINEX-Gründerverbund Entrepreneur Rhein-Neckar unterstützt wurde und sich heute im Netzwerk engagiert. Von dem Potenzial Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar im Bereich Medizintechnik ist Thomas Seiler, Nieder- lassungsleiter von Siemens Mannheim mit insgesamt rund 1.100 Mitarbeitern und Leiter von Siemens Healthcare, Region Mitte, begeistert. „Unsere Region ist ein europä- isches Medizin-Mekka“, ist er überzeugt. Die Häufung von forschenden Unternehmen und Bildungseinrichtungen vor Ort suche ihresgleichen. Siemens arbeitet eng mit den Mannheimer Kliniken und Großpraxen zusammen. So kooperiert das Unterneh- men seit vielen Jahren mit dem Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (Leiter: Pro- fessor Dr. Stefan Schönberg), wo das weltweit erste MRT-Gerät Magnetom Skyra installiert wurde. „Wir haben diese Innovation 2009 auch in Mannheim vorgestellt“, berichtet Seiler. „Durch die großzügige Öffnung mit 70 cm Innendurchmesser bietet es Platz für Patienten unterschiedlicher Körpergrößen, Staturen oder Erkrankungen, und dank des besonders kurzen Magneten können viele Untersuchungen so durchgeführt werden, dass sich der Kopf des Pa­tien­ten außerhalb der Öffnung befindet – ohne Abstriche bei der Bildqualität.“ Stolz ist der Mannheimer Siemens-Chef auch auf die Zusammenarbeit mit den Urologen der Universitätsmedizin Mann- heim. Im November 2011 kam dort erstmals ein gemeinsam weiterentwickeltes System zum Einsatz, das minimal-invasive Eingriffe am Harntrakt erleichtert. „Unsere Software ermöglicht dreidimensionale Aufnahmen des Harntrakts unmittelbar während des Ein- griffs“, erklärt Seiler das Prinzip. „So können die Ärzte noch während der Intervention sehen, ob Reste des Harnsteins verblieben sind, und diese dann noch entfernen. Das kann vielen Patienten einen zweiten Eingriff ersparen.“ Die für die Urologie neue Me- thodik wurde im Rahmen einer Fachtagung präsentiert und der erste Einsatz live aus dem OP-Saal in den Hörsaal übertragen. „Selbstverständlich kooperieren wir nicht nur mit der Universitätsmedizin Mannheim, sondern auch mit dem Theresienkran- kenhaus, dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und vielen Großpraxen“, so Seiler, der sich auch beim Aufbau des neuen Medizintechnologie-Clusters engagiert. „Hierbei arbeite ich unter anderem mit Vertretern der Stadt, der Medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Mannheim und der Fraunhofer-Projektgruppe PAMB im Executive Board zusammen, das das Clustermanagement Medizintechnologie der Wirtschaftsförderung unterstützt. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“ Arbeiten eng zusammen: Professor Dr. Stefan Schön- berg, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (links), mit Thomas Seiler, Niederlassungsleiter Siemens Mannheim, vor dem MRT-Gerät Magnetom Skyra, das in Mannheim erstmals installiert wurde gesundheitswirtschaft 26 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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