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Mannheim - Stadt im Quadrat

Durch den Umbau des mehr als 100 Jah- re alten Mannheimer Rangierbahnhofs wur- de die Kapazität der Zugbildungsanlage um bis zu 20 Prozent gesteigert. Jetzt können bis zu 5.600 Güterwaggons pro Tag auf der insgesamt 170 Kilometer langen Gleisanlage neu sortiert werden. Rund 1.000 Menschen bietet der nun computergesteuerte Mann- heimer Rangierbahnhof einen Arbeitsplatz. Doch Menschen sieht man kaum auf dem riesigen Areal, das fast sechs Kilometer lang und rund einen halben Kilometer breit ist. 260 Fußballfelder hätten darauf Platz. Auch das Sortieren der Güterwagen geschieht in Mannheim inzwischen wie von Geisterhand. Vom Stellwerk ferngesteuerte Lokomotiven schieben Güterwagen einen kleinen Berg hinauf. Die Lok stoppt, der erste Waggon rollt alleine ohne Antrieb die Anhöhe hinunter, fährt über mehrere Weichen und gewinnt an Tempo. Plötzlich quietscht es, der Wagen reduziert seine Fahrt und rollt langsam in einem endlos lang scheinenden Gleis aus, auf dem bereits mehrere andere Wagen stehen. Neu ist, dass jeder Wagen computer- gesteuert individuell gebremst wird, wofür früher Mitarbeiter der Bahn zuständig wa- ren, die Bremsschuhe unter die rollenden Waggons legten. Das war ein gefährliches Geschäft. Jetzt sind automatische Bremsen direkt in die Gleise eingebaut. Die Güter- wagen prallen nicht mehr aufeinander, sondern werden behutsam zusammen- geschoben, damit sie rasch zusammenge- kuppelt werden können. Vor allem abends und nachts herrscht auf dem dann orange erleuchtetet Areal Hochbetrieb. Es wird in drei Schichten gearbeitet, nur Montagvor- mittag ist Pause. Was aus der Ferne fast wie das Spiel einer Modelleisenbahn aussieht, ist ein be- deutender Wirtschaftsfaktor für die Deutsche Bahn, die Metropolregion Rhein-Neckar und für die Stadt Mannheim. Der Rangierbahn- hof ist die bedeutendste Drehscheibe des internationalen Güterverkehrs in Südwest- deutschland im nationalen und internatio- nalen Schienengüterverkehr, denn er liegt im Schnittpunkt der europäischen Schienen- verkehrsmagistralen Spanien – Frankreich – Osteuropa einerseits und Italien – Schweiz – Nordeuropa andererseits. Frachtzüge fahren von Mannheim unter anderem nach Dresden, Nürnberg, Rostock, Maschen und Gremberg bei Köln. Im internationalen Zugverkehr gibt es Verbindungen nach Bar- celona, Zürich, Chiasso, Basel sowie Sibelin, Metz und Woippy in Frankreich. Aber nicht nur als Umsteigepunkt für nationale und internationale Güterwagen ist Mannheim wichtig. Auch für die heimische Wirtschaft bietet die Bahn-Gütertochter Raili- on am Standort zahlreiche Logistik-Angebote im kombinierten Verkehr Schiene-Straße, im Einzelwagenverkehr und mit Ganzzügen. Zu den bedeutendsten Kunden der Niederlas- sung zählen die BASF in Ludwigshafen, die Dillinger Hütte im Saarland, die Badischen Stahlwerke in Kehl, Porsche in Stuttgart, das Grosskraftwerk Mannheim, Daimler in Sindel- fingen, Opel in Kaiserslautern und die Ford- Werke in Saarlouis. Die Güterbahn-Kunden in der Metropolregion Rhein-Neckar versenden über die Schiene rund sieben Millionen Tonnen pro Jahr, das sind knapp drei Prozent der Gesamttonnage von Railion in Deutsch- land. Und es soll noch mehr werden, denn beim Güterverkehr erwartet die Bahn in den nächsten Jahren einen enormen Zuwachs. Mit seinem Ausbau ist der Rangierbahnhof Mannheim für weiteres Wachstum in den nächsten Jahrzehnten gut gerüstet. Der Mannheimer Rangierbahnhof wurde mit zahlreichen technischen Innovationen „aufgerüstet“. Durch den Umbau wurde die Kapazität um bis zu 20 Prozent gesteigert. WIRTSCHAFTSSTANDORT 57MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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