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Mannheim - Stadt im Quadrat

neralüberholungen von Großanlagen, etwa in der Chemie, aus. Die Sparte „Power Services“ wiederum ist unter anderem bei Wartungen von Kohlekraftwerken aktiv. Bei Großrevisionen von Stromerzeugungsanlagen werden oft Tau- sende von Nähten geschweißt, viele Dutzende Kilometer Rohre ausgetauscht. Bei Facility Services ist Bilfinger ebenfalls Marktführer in Deutschland und zählt europaweit zu den füh- renden Anbietern. Insgesamt 12.000 Fachkräfte sind in diesem Bereich tätig, managen zum Beispiel alle Immobilien der Deutschen Bank. Koch sieht es als eine wesentliche Aufgabe an, jetzt schnellstmöglich alle Konzernteile un- ter dem neuen Logo zu vereinen. Alle Firmen sollen schon am Namen als Bilfinger-Töchter klar erkennbar sein, vernetzt eine schlagkräftige Einheit bieten und dadurch Bilfinger voranbrin- gen. „Bis 2016 wollen wir die Leistung um rund 50 Prozent steigern und das Konzernergebnis verdoppeln“, hat sich der Unternehmenschef zum Ziel gesetzt (siehe Kasten). Nicht weit entfernt von Bilfinger hat die deutsche Landesgesellschaft von ABB ihren Sitz. Mit deutschlandweit rund 10.000 Beschäftigten erzielte das Unternehmen 2011 einen Umsatz von 3,43 Milliarden Euro. Und auch hier lautet das Motto: Wir wollen den Service-Bereich verstärken. Derzeit werden 15 Prozent des Umsatzes mit Service-Leistungen erzielt, bis 2015 soll sich das Geschäftsvolu- men im Service verdoppeln, machte kürzlich Deutschlandchef Peter Terwiesch deutlich. Um die Wachstumsziele zu erreichen, hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten eine neue Servicestrategie entwickelt und eine eigene Service-Organisation ins Leben gerufen. Im Rahmen von aktuell 80 Wachstumsinitia- tiven sollen die Serviceangebote für Kunden deutlich ausgeweitet werden. „Unsere Kunden erwarten zunehmend Komplettlösungen aus einer Hand, Service inklusive“, erklärt Peter Ter- wiesch. Der Ausbau der Serviceaktivitäten sei zudem Teil der Strategie, sich künftig verstärkt auf Kunden im Heimatmarkt Deutschland und Europa zu fokussieren. Wichtig sei, den Kunden deutlich zu machen, welche Produkte, Systeme und Dienstleistungen ABB im Port- folio hat und welchen Mehrwert der Kunde davon habe. Begünstigt wird diese Strategie durch die in Deutschland angestrebte Energiewende. Erst kürzlich hat ABB einen neuen Service- stützpunkt in Wilhelmshaven-Mariensiel eröffnet. Die neuen Büroräume werden von ABB-Mitarbeitern genutzt, um die Einsätze der Offshore-Serviceingenieure im Rah- men von Service- und Wartungsarbeiten der Offshore-Windenergieanlagen wie der Konverterplattform BorWin alpha vorzube- reiten und zu koordinieren. Die Aufträge zur Anbindung der Offshore-Windparks werden von Mannheim aus gesteuert und abge- wickelt. Kurze Wege, ein direkterer Kontakt zum Kunden, Lieferanten und Dienstleister sowie die günstige Anbindung an einen vor Ort ansässigen Helikopter-Service sind nur einige Gründe, warum sich der Technolo- giekonzern für den neuen Servicestandort entschieden hat. Ein weiteres Beispiel ist das Marine Service Center Hamburg. Das dortige Team sucht in Datenbanken gezielt nach Diesel- motoren, die mit veralteten Sicherheitssy- stemen betrieben werden und unterbreitet entsprechende Serviceangebote, um die Motoren wieder auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Mit Erfolg: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 konnten so bereits auf 15 Schiffen 57 Motoren umgerü- stet werden. Bei Bilfinger wie auch bei ABB ist klar, warum die Firmen auf den Service-Bereich setzen: Er ist meist ertragsstärker als die klassischen Aktivitäten. Wie dem auch sei, der Arbeitsmarkt profitiert von der einge- schlagenen Entwicklung. ABB hat prophezeit, bis 2015 könnten innerhalb des deutschen Konzernteils rund 800 bis 900 neue Service- Stellen entstehen. Auch bei Alstom Deutschland mit Sitz in Mannheim, traditionell dem Bau von Kraft- werken verschrieben, steht das Thema Service auf der Agenda. Rund 2.000 Mitarbeiter wer- den in der Quadratestadt beschäftigt. „Von Mannheim aus bieten wir Serviceleistungen in Europa und der ganzen Welt an. Es besteht generell eine hohe Nachfrage in diesem Bereich“, heißt es bei Alstom. Wachstumstreiber Konzernmarke Am 25. September 2012 hatte es seinen ersten Auftritt: das neue Kon- zernlogo. Die „Bilfinger-Schleife“ soll mit ihrem verschränkten endlosen Band das Engineering-Know-how und die ausgeprägte Dienstleistungs- bereitschaft des Unternehmens symbolisieren. Das klassische Bilfinger- Blau, das Kontinuität und Wiedererkennbarkeit sicherstellt, wird durch ein frisches Grün ergänzt, das dem visuellen Erscheinungsbild Modernität, Dynamik und Eigenständigkeit verleihen soll. Hintergrund des neuen Markenauftritts ist die Strategie, alle Konzernun- ternehmen in Zukunft unter einem neuen Bilfinger-Markendach zu verei- nen, waren doch bisher viele Bilfinger-Ge- sellschaften von außen nicht als Teil des Konzerns zu erkennen. Die gemeinsame Marke soll nun helfen, den Wandel vom Bauunternehmen zum Engineering- und Service-Konzern extern und intern zu vermitteln. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 71MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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