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Mannheim - Stadt im Quadrat

Kapazität in den Normalbetrieb übergegangen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beziffert Bun- ge nach Abschluss aller Baumaßnahmen auf eine Summe im zweistelligen Millionen-Euro- Bereich. Dass die Ölmühle nun wieder arbeitet, merkte der Hafen sehr schnell an den Zahlen zum wasserseitigen Güterumschlag, die nun wieder die übliche Höhe erreicht haben. Die Ölmühle mit einer 125-jährigen Tradition im Mannheimer Bonadieshafen verfügt über eine jährliche Rapsverarbei- tungskapazität von 1,1 Millionen Tonnen und ist damit eine der größten in Europa. Jeden Tag werden im Bonadieshafen etwa zwei bis drei Rapssaatschiffe gelöscht und auch die Endprodukte des Prozesses, das Öl und das sogenannte Rapsextraktionsschrot, werden weitestgehend zum Abtransport auf Schiffe verladen. Die Rapssaat, die zum Großteil aus Deutschland und Frankreich kommt, wird in der Mannheimer Ölmühle per Schiff oder Lkw angeliefert. Ein Binnenschiff kann bis zu 1.000 Tonnen Saat transportieren, ein Lkw ca. 25 Tonnen. Um die tägliche normale Verarbeitungskapazität von 3.500 Tonnen aufrechtzuerhalten, muss also ein stetiger Warenzufluss gewährleistet sein. Pflanzenöle und -fette sind mehr als nur ein gesundes Lebensmittel. Jedes dritte Produkt, das wir im Alltag verwenden, enthält pflanzliche Öle und Fette aus der ölsaatenverarbeitenden Industrie – zum Beispiel Cremes, Lippenstifte und Seifen, Farben, Lacke und Bodenbeläge. Darüber hinaus werden die Öle und Fette in Medikamenten eingesetzt. Oft können Pflanzenöle und -fette auch Mineralölprodukte ersetzen. Als nachwachsender Rohstoff werden Ölsaaten somit eine immer wichtigere und vor allem auch umwelt- und klimaschonende Alternative zum begrenzt verfügbaren Erdöl. Im Zuge des verschärften globalen Wettbewerbs richtete Bunge in den letzten Jahren die Raffi- nation verstärkt auf die Produktion von neutra- lisiertem Öl aus, um Wachstumsfelder wie die Biodiesel-Industrie bedienen zu können. Nicht nur im Bonadieshafen erstrahlt alles wieder in neuem Glanz, auch an der Rheinfront des Handelshafens, dem Gesicht des Hafens zum Rhein, hat sich viel getan. Vorbeifahrende Schiffe und Züge und die Ludwigshafener wer- den seit Anfang 2012 von den frisch renovierten Fassaden der langen Reihe von Lagergebäuden freundlich gegrüßt. Basis für die Neugestaltung der Fassaden war das Farbkonzept, das schon bei der Sanierung von Haus Oberrhein, dem Sitz der Hafengesellschaft, anno 2006 eingesetzt worden war. Der neue Look ist ein dezentes Grau mit auffälligen bunten Akzenten. Spektakulär ist der Anblick etwas weiter die Rheinkaistraße hinauf: Hier wurde Anfang 2012 die erste Photovoltaikanlage Deutsch- lands, die sich mit der Sonne bewegt und gleichzeitig für Werbezwecke nutzen lässt, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Hafen ist man ständig auf der Suche nach weiteren Energie- sparpotenzialen – aber alle in Frage kom- menden Dachflächen sind bereits mit einer Solaranlage bestückt. Was also tun? Richtig: Man sucht nach anderen Wegen. Die HGM fand im Mühlauhafen am „Hechtkopf“ eine schmale Fläche zwischen Hafenbecken und Gleisen, auf der sechs sogenannte Tracker mit rund 400 Quadratmetern Modulfläche und jeweils 42 polykristallinen Silizium- Hochleistungsmodulen errichtet werden konnten. Jede der sechs Solarflächen ist 12 Meter breit und inklusive der Werbefläche 9,5 Meter hoch. Zusammen mit der jüngsten Anlage produ- ziert die Hafengesellschaft nun ihren kom- pletten eigenen Jahresenergiebedarf an Strom von 730.000 kWh selber, das ist in etwa so viel wie 243 Zwei-Personen-Haushalte benötigen. Einsparen kann man damit 642.000 kg Kohlen- stoffdioxid. Das entspricht der Leistung einer Waldfläche in einer Größenordnung von rund 83 Fußballfeldern – nicht schlecht. Der Mannheimer Hafen Der Mannheimer Hafen, am Zusammenfluss von Rhein und Neckar gele- gen, ist durch die unmittelbare Anbindung an das europäische Autobahn-, Schienen- und Straßennetz und die Standortnähe zum internationalen Rhein-Main-Flughafen Frankfurt einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte der EU. Der Mannheimer Hafen verfügt über drei Containerterminals und ein Roll-on-Roll-off-Terminal. Mit einer Gesamtfläche von über 1.130 Hektar und einem wasserseitigen Güterumschlag von 8 Millionen Tonnen im Jahr gehört er zu den bedeutendsten europäischen Binnenhäfen. Die im April 2010 teilweise zerstörte Ölmühle der Bunge Deutschland GmbH hat ihre Arbeit wieder aufgenommen. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 75MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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