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Mannheim - Stadt im Quadrat

Während im „Alten Volksbad“ bereits zahlreiche junge Unternehmen aus dem Kunst-, Medien- und Werbebereich eine neue Heimat gefunden haben, entsteht im Stadtteil Jungbusch ein wei- teres Kreativwirtschaftszentrum, das Ende 2014 seine Pforten öffnen soll. Platz für 180 bis 200 Arbeitsplätze wird das Projekt auf dem Gelände des sogenannten Yaman-Gebäudes, einem Nebengebäude der Kaufmannmühle sowie des benachbarten Gebäudes der Firma Durferrit bieten. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 14,9 Millionen Euro. Der Planungsauftrag wurde im Juli 2011 an das Stuttgarter Architek- turbüro Hartwig Schneider vergeben. Kreativwirtschaftszentrum Jungbusch der Unterstützung der EU und dem Land Baden-Württemberg umgesetzt werden. So steuerte die EU 665.000 Euro Fördermittel aus dem Fonds für Regionalentwicklung bei, mit knapp 230.000 Euro unterstützte das Land das Vorhaben. Der Eigenanteil der Stadt betrug 829.000 Euro. Investiti- onen, die das Alte Volksbad (wieder) zu einem Schmuckstück gemacht haben. Auch weitere Projekte wie das Kreativwirtschafts- zentrum Jungbusch, das Clustermanage- ment Musikwirtschaft und die Erweiterung des MAFINEX-Technologiezentrums (siehe Seite 88) werden mit EU- und Landesmit- teln vorangebracht. „So weit es ging, wurde alles be- lassen, wie es war“, erzählt Ruderisch. „Aber das ‚Amtige’ ist raus, das, was den alten Charme zerstört hatte.“ Das ganze Gebäude ist weiß gestrichen worden, auf den Boden kam ein schicker grauer Teppich, Glas und neue Türen tragen zum Eindruck bei, in einem alten, aber auch modernen Gebäude zu sein. An das historische Bad, in dem sich die Menschen seit den dreißiger Jahren der Körperpflege widmen konnten, erinnern großformatige Fotografien von Thommy Mardo, die im ganzen Haus an den Wän- den verteilt worden sind. Es ist ein Ort, an dem sich Kreative wohl- fühlen können. Potenzieller Mieter ist laut Ruderisch „jeder, der vor einem flachen Bild- schirm sitzt“, also Menschen, die in der Kunst, in der Werbung oder in den Medien arbeiten. Zu relativ günstigen Preisen können die Büros und bei Bedarf auch Seminarräume angemie- tet werden. So ist beispielsweise für monat- lich 245 Euro ein 20 Quadratmeter großes Büro zu haben – inklusive Kosten für Energie, Nutzung von Teeküche und Toiletten, Reini- gung und anderer Infrastruktur-Leistungen. Nur Unternehmen aus der Musikbranche können nicht einziehen – weil das Gebäude eine musikalische Nutzung nicht zulässt und es hierfür ja den Musikpark im Jungbusch gibt –, und auch für Künstler-Ateliers ist das Volksbad nicht der richtige Standort. Definitiv den richtigen Ort zum Arbeiten gefunden hat Nelli Samarcev: einen Raum, dessen Wände sie mit weißen Regalen ausgestattet und teilweise grellgrün gestrichen hat, im obersten Geschoss. „Weil ich Arbeit und Privatleben trennen wollte, war es Zeit für mich, in ein Büro umzuziehen“, erzählt die Webdesignerin. Sie komme sehr gerne zur Arbeit. Und was sie von der Neckarstadt halte, zu der sie, in der Schwetzingerstadt lebend, bis dato wenig Bezug hatte? „Es ist lebendig, es sind Menschen auf der Straße, wie in meiner Heimat Kasachstan. Das gefällt mir sehr gut.“ Feiern die Eröffnung des „Alten Volksbads“: (v.l.) Chri- stian Sommer, Peter Ruderisch, Magdalena Häberle vom baden-württembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 84 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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