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Mannheim - Stadt im Quadrat

Auch Kathrin Barsnick von der Firma bitExpert, ein Spezialist für E-Business-Lösungen und 3-D- Visualisierungen, die 2011 in den Hafenpark einzog, ist begeistert von den Möglichkeiten des Hafenparks: „Wir haben ein Wohnzimmer, eine Terrasse, einen wunderbaren Blick aufs Wasser – und eine Strandbar direkt vor der Tür“, beschreibt sie den Reiz des Firmensitzes. Zur Finanzierung der neuen Ausstattung nutzte bitExpert das Zuschusspro- KREATECH ist ein Erfolgsprogramm wir es hier getroffen haben“, sagt Sven Bader, neben Eduard Weber der zweite Geschäfts- führer. Ihr Unternehmen war 2010 von drei auf zehn Mitarbeiter rasant gewachsen und brauchte dringend neue Räume. Diese dann selbst mitgestalten zu können, erwies sich als „spannende Aufgabe“, wie Weber sagt. Dass sich zwischen all den jungen Mietern, die zum Teil mit neu gegründeten Unternehmen einzogen, auch Vernetzungen und Synergieef- fekte ergeben würden, hatte Hiss „zwar geahnt, aber jetzt passiert wirklich sehr viel“. Den kom- pletten Überblick über all die Kooperationen seiner Mieter, zu denen auch ein Fotograf, eine Werbeagentur, ein DJ-Kollektiv, eine Kindermo- dendesignerin, ein Architektenbüro und eine Eventagentur gehören, hat er längst verloren. „Die Unternehmen gehen einfach aufeinander zu und machen was zusammen.“ Ein Netzwerk in sich ist Raumteiler. In einem wunderschön sanierten 450 Quadrat- meter großen Loft stehen 24 Arbeitsplätze mit Internetanschluss zur Verfügung, die tages- und monatsweise oder dauerhaft gemietet werden können. Hinter dem „Co-Working“ genannten Konzept, einer Arbeitsform, die sich vor allem bei Kreativen weltweit einer immer größeren Beliebtheit erfreut, steckt die Idee, dass Freibe- rufler versauern, wenn sie allein zu Hause vor sich hinarbeiten. Sie sollten vielmehr aus dem Kontakt mit anderen Menschen Inspirationen für ihre Arbeit ziehen. So wie Ben van Skyhawk, ein Fotograf, der früher im Home Office manchmal zehn Stunden am Stück allein vor dem Rechner saß. „Seit ich das aufgebrochen habe, bin ich viel lockerer“, sagt er. „Der Abstand zu dir selbst ob- jektiviert sich, wenn man sieht, dass die anderen auch wichtige Sachen zu tun haben.“ All die Kreativen im Hafenpark finden für die eigene Entspannung, zum gegenseitigen Austausch und zur Pflege des Kontakts mit ihren Kunden nun auch im Winter – wenn der Strand geschlossen hat – eine Anlaufstelle: „Manufaktur Der Beachclub „Playa del Ma“ sorgt für die abendliche Entspannung. gramm KREATECH der Mannheimer Wirtschaftsförderung, das Kleinst- oder Kleinunternehmen aus den Kreativwirtschaften oder mit Techno- logieorientierung bei Investitionen mit einer Summe von bis zu 20.000 Euro unterstützt. „In der Pilotphase vom 1. April 2010 bis zum 31. März 2012 wurden im Rahmen des Projekts 45 Anträge über ein Gesamtvolumen von 350.000 Euro bewilligt. Auf diese Weise konn- ten 160 Arbeitsplätze gesichert sowie ca. 50 neu geschaffen werden“, so Sonja Wilkens, die bei der Wirtschafts- förderung für diesen Bereich zustän- dig ist. „Bereits im Januar 2011 waren alle Fördermittel gebunden und es konnten keine weiteren Anträge mehr entgegengenommen werden. Wir sind daher sehr froh, dass der Gemeinderat die Fortführung des Programms bis zum 31. März 2016 bewilligt hat – mit einer jährlichen Mittelausstattung von 200.000 Euro.“ – Mannheimer Genusswerk“ heißt das Restau- rant, das Platz für bis zu 700 Gäste bietet und das laut Hiss einen „Meilenstein bei der Entwicklung des Hafenparks“ darstellt. Das und die Fertigstel- lung von Räumen für die Social-Media-Agentur Ajando mit über 30 Mitarbeitern in einem Anbau sind die letzten großen Schritte auf dem Weg zur Fertigstellung des Hafenparks. Wobei – hundert- prozentig fertig wird der Komplex wahrscheinlich nie werden. „Keine Sorge“, sagt Björn Hiss und zeigt lachend auf eine rostige Schraube in der Hausfassade, „der Charme des Unfertigen wird so schnell bestimmt nicht verloren gehen.“ UNTERNEHMEN & BRANCHEN 91MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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