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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

Als Teenager ein Baby zu bekommen – das ist eine hohe Hürde beim Einstieg in den Beruf. Der fünfwöchige Computer- Kompaktkurs „Keine Angst vor Mäusen“ – Fit für Ausbildung und Job, den der Mannheimer Träger für Jugendberufshilfe Förderband e. V. in Zusammenarbeit mit ABB anbietet, soll jungen Müttern den Weg ins Arbeitsleben ebnen. „Als ich 2003 im Alter von 17 Jahren schwanger wurde, wusste ich nicht, wie es in meinem Leben weitergehen sollte“, erinnert sich Jasmine Aldarondo-Velazquez. „Wie schaffe ich trotzdem einen Schulabschluss? Habe ich mit dem Baby überhaupt die Chan- ce, eine Ausbildung zu machen, und wer betreut in dieser Zeit mein Kind?“ Zahlreiche Fragen und keine Antwort … Auch Bianca Balkes Zukunftspläne waren von einem Tag auf den anderen Schall und Rauch. Der sicher geglaubte Ausbildungsplatz zur Flei- schereifachverkäuferin löste sich in Luft auf, als sie schwanger beim Einführungsprak- tikum erschien. Und auch diverse weitere Vorstellungsgespräche mit dickem Bauch endeten mit Absagen. In dieser schwierigen Situation war das Angebot des Vereins Förderband für die bei- den jungen Frauen eine willkommene Per- spektive. Beide absolvierten in den Jahren 2007 bzw. 2010 das durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt „Türen öffnen“ als Vorbereitung für eine Teilzeit- ausbildung. Während des neun Monate dauernden Projekts geht es zunächst um das Thema berufliche Orientierung sowie die Erstellung eines Kompetenz- und Persönlich- keitsprofils. Auch an der Stärkung des Selbst- bewusstseins wird gearbeitet. Und ganz wichtig: Die Kinderbetreuung ist gesichert. „Die jungen Mütter sind erfahrungsgemäß hoch motiviert. Doch ihre eigentliche Per- ABB Computer-Training für junge Mütter von Gesine Millhoff sönlichkeit entwickeln sie oft erst während des Kurses“, weiß Sandra Müller-Reinke vom Förderband e. V. Diese Einschätzung teilen auch Bianca und Jasmine. „Das spezielle Training hat uns sehr geholfen und uns in dem Vorhaben bestärkt, eine qualifizierte Ausbildung zu machen. Wir möchten Vorbild für unsere Kinder sein.“ In einer zweiten Phase geht es um die intensive Vorbereitung der Ausbildungsplatzsuche – inklusive eines ausführlichen Bewerbungstrainings. Der nächste Schritt war dann ein Com- puterkurs im ABB Training Center Heidel- berg. ABB-Bildungsreferent Werner Becker „coacht“ hier bis zu 25 Teilnehmerinnen jährlich und begleitet sie auf dem Weg zum „internationalen Computerführerschein“. Auf der Agenda stehen Office-Anwendungen wie Word oder Excel, aber auch Präsenta- tionstechniken wie PowerPoint. „Mit der Unterstützung des Förderband-Projekts zeigen wir, dass wir als Unternehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen“, erklärt Becker, der sich bei der Schulung der jungen Frauen mit viel Herzblut engagiert. Anschließend folgt ein einwöchiges Praktikum bei ABB oder weiteren Firmen in der Region, bei dem die Mütter ihr frisch erworbenes Wissen gleich in die Praxis umsetzen können. Inzwischen haben Bianca Balke und Jasmine Aldarondo-Velazquez ihre berufliche Heimat bei ABB gefunden. Bei der an den Computerkurs anschließenden Projektprä- sentation bei Förderband vor rund hundert Gästen überzeugte Bianca die anwesenden Ausbildungsleiter von ABB und begann 2011 eine Ausbildung zur Bürokauffrau in Teilzeit bei dem Technologieunternehmen. Und auch für Jasmine hat sich die Entscheidung für diese Weiterbildung ausgezahlt. „Der Kurs war das Beste, was mir damals passie- ren konnte“, blickt sie heute zurück. Auch sie absolvierte im Anschluss an den Computer- kurs eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei ABB und wurde 2010 in eine Festanstellung übernommen. „Damals habe ich gleichzeitig gelacht und geweint vor Freude“, erinnert sie sich. „Endlich finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, das ist schon ein tolles Gefühl.“ Haben bei ABB ihre berufliche Heimat gefunden: die jungen Mütter Bianca Balke (links) und Jasmine Aldarondo- Velazquez Foto:ABB FACHKRÄFTE & HOCHSCHULEN 106 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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