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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

der Aktivitäten. Insgesamt stellen wir ein großes Interesse fest. Es laufen intensive Verhandlungen. Welche Konzepte für die Erschließung stehen im Fokus? Grötsch: Anfang 2013 hat der Fachbe- reich für Wirtschafts- und Strukturförderung für das Thema Elektromobilität die Federfüh- rung zur Erarbeitung eines elektromobilen Gesamtkonzepts für den Wirtschaftsstand- ort Mannheim übernommen. Unter der Bezeichnung „blue_village_mannheim“ soll durch die Verknüpfung der Konver- sionsflächen, beginnend von den Turley Barracks über Benjamin Franklin Village bis zur Taylor-Kaserne, eine „Campus- und Ingenieursmeile“ entstehen. Als Auftakt der Gesamtstrategie wurden die Taylor Barracks als räumlicher Schwerpunkt für E-Forschung und E-Manufaktur definiert. Hier hat das Unternehmen Bombardier eine Teststrecke für E-Fahrzeuge, insbesondere Stadtbusse (siehe Seite 40), errichtet. Im benachbarten Konversionsgebiet Benjamin Franklin Village sollen die auf den Taylor Barracks entwi- ckelten Produkte und erprobten innovativen Technologien in einem Modellquartier zur Anwendung gebracht werden. Die Konzepte zur Ladeinfrastruktur und zum Thema Smart Grids werden auf den Konversionsflächen starten und später auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden. Während die Pläne für Turley, Taylor und Benjamin Franklin Village schon recht kon- kret sind, ist über die Zukunft der Coleman Barracks noch nicht so viel bekannt … Grötsch: Gerade hier prüfen wir mo- mentan ein besonders spannendes Projekt, das wir „Green Logistic“ nennen. Mannheim leidet – wie alle Städte – unter einer starken Verkehrsbelastung und Emissionen. Der Grund sind zahlreiche Fertigungsbetriebe in relativ zentralen Bereichen im Stadtgebiet. Die Idee von „Green Logistic“ ist es, die großen Lkw vor den Toren der Stadt auf einen gemeinsamen Standort, beispielswei- se das Coleman-Areal, umzuleiten und dort die Waren auf kleinere – mit alternativen Antriebstechnologien betriebene – Lkw umzuladen. Der Weitertransport in die Stadt erfolgt somit CO2 -neutral, lärm- und fein- staubarm sowie praktisch emissionsfrei. Dies hätte viele positive Effekte für das Stadtklima und die im Mannheimer Norden lebende Bevölkerung. Wie ist die Resonanz auf diese Pläne? Grötsch: Das Interesse ist groß. Ge- meinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der IHK Rhein-Neckar haben wir eine Studie beim renommierten Fraunhofer-In- stitut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Auftrag gegeben, die klären soll, welche Rolle Elektromobilität beim Nutzfahrzeug- verkehr spielen kann. Auch dies ließe sich natürlich auf der Bombardier-Versuchsstre- cke testen, und entsprechende Fahrzeuge kann man bei dem eben angesprochenen „Green Logistic“-Projekt sehr gut einsetzen, bei dem es ja um relativ kurze Strecken geht. Da könnte ich mir Mannheim sehr gut als Vorreiter vorstellen. Die Konversionsflächen sollen auch für den Wohnungsbau genutzt werden. Welche Zielgruppe hat man da im Blick? Grötsch: Auch das ist ein großes und wichtiges Anliegen der Wirtschaft. Viele Un- ternehmerinnen und Unternehmer berichten mir, dass ihre Führungs- und Fachkräfte in Mannheim keine passenden Wohnungen und Häuser finden und deshalb in die Um- gebung abwandern. Dies ist ein Problem, mit dem Mannheim schon lange kämpft. Und jetzt haben wir die Chance, etwas dagegen zu unternehmen und hochwertigen Wohnungsraum zur Verfügung zu stellen. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Areale Benjamin Franklin Village, Coleman und Spinelli. Das Thema Bürgerbeteiligung wird bei der Konversion in Mannheim großgeschrie- ben. Wie steht die Bürgerschaft zu Ihren Konzepten? Grötsch: Wir diskutieren sehr intensiv und offen mit den verschiedenen Interes- sengruppen. Ich habe dabei sehr positive Erfahrungen gemacht. Unsere Konzepte setzen auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz – das stößt auf eine positive Resonanz. Der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze haben natürlich auch für die Mannheimer Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Die Fragen stellte Ulla Cramer. Am 10. Juli 2013 stellte Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch (2.v.l.) dem baden-württembergischen Wirt- schaftsminister Winfried Hermann (3.v.l.) gemeinsam mit Bürgermeisterin Felicitas Kubala (links) die hoch- moderne Primove-Teststrecke der Firma Bombardier auf dem Areal der Taylor Barracks vor. Foto:StadtMannheim Auf dem Gelände der Taylor Barracks wird vor allem Gewerbe angesiedelt. Foto:StadtMannheim/KaySommer KONVERSION 43MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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