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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

Neue Kraftwerke werden kaum noch ge- baut. Gefragt sind in erster Linie Maßnah- men, die Kraftwerke noch leistungsfähiger machen oder ihre Lebensdauer verlängern. Auf diesem Markt sind Alstom und Bilfinger aktiv: Sie sind Spezialisten für die „General- überholung“ alter Anlagen. Die Energiewende bläst den Betreibern konventioneller Kraftwerke kräftig den Wind ins Gesicht: Weil zunehmend Strom dezentral aus Wind- und Sonnenenergie ins Stromnetz gespeist wird, sind Kohle- und Gaskraftwerke weniger ausgelastet und bringen weniger Einnahmen. Gleichzeitig müssen sie aber als Reserve bereitstehen, um in Aktion zu treten, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Folge: Neue Kraftwerke werden kaum noch in Auftrag gegeben. Auf der Agenda stehen die Steigerung von Effizienz und Leistung sowie eine Verlängerung des Lebenszyklus. Flexibilität ist ein Zauberwort der Branche in Deutschland, den Niederlanden oder Österreich. Kraftwerke sollen hier so auf- gerüstet werden, dass sie schneller zu- und abgeschaltet werden können und im Betrieb noch effizienter arbeiten. Die Verjüngungskur von Kohlekraftwerken ist eine Aufgabe für die „Retrofit“-Sparte bei dem Kraftwerksbauer Alstom, die seit April 2011 von Mannheim aus gesteuert wird. So hat das Unternehmen beispielsweise jüngst in den steinkohlegefeuerten Kraftwerken Heilbronn (Block 7) und Bexbach den Min- destlastbetrieb optimiert. Ob eine Minimierung des Abscheide- grads von Elektrofiltern oder ein Turbinen- Upgrade, um die Leistung zu erhöhen, ob Investitionen in eine moderne Kohlemühle oder eine verbesserte Steuerung des Alstom und Bilfinger Fitnesskur für Kraftwerke von Dr. Gabriele Koch-Weithofer Feuerungsprozesses: „Als Zielvorgabe der Kunden gilt, dass sich Verbesserungen rechnen müssen“, betont Dr. Ulrich Häuser, Director Plant Strategy bei Alstom Power in Mannheim. Ein wichtiger Markt für den Kraftwerksser- vice liege derzeit in Osteuropa. „Vor allem in Tschechien, Polen und Ungarn werden viele Anlagen nachgerüstet, um die EU-Standards für Schadstoffemissionen zu erfüllen“, weiß der Alstom-Experte. Deshalb werden hier verstärkt Filter-Nachrüstungen zur Entsti- ckung und Entschwefelung nachgefragt. Auch in Russland und der Ukraine sieht Häuser noch viel Modernisierungspotenzial. „Der Service gehört zu den tragenden Säulen unseres Geschäfts“, stellt er klar. Im Alstom Power-Geschäftsfeld „Ther- mal Services“ sind weltweit rund 15.000 Mitarbeiter tätig, davon in Deutschland etwa 1.100 an sechs Standorten. So unterhält der Konzern eine spezielle Servicefabrik für rotierende Teile und nutzt die Fertigung für Dampferzeuger-Druckteile auch für Service- Lieferungen. Das entsprechende Engineering konzentriert sich in Mannheim und Stuttgart. Allein am Standort Mannheim-Käfertal ist die Hälfte der deutschen Service-Kräfte beschäftigt. „Mannheim und Stuttgart sind im Service die Schwergewichte im Konzern, und das nicht nur, weil hier das Know-how für zen- trale Kraftwerkskomponenten wie Turbine, Generator und Dampferzeuger gebündelt ist. Innerhalb des Konzerns ist Deutschland In Mannheim und Stuttgart ist das Know-how für zentrale Kraftwerkskomponenten bei Alstom gebündelt. Foto:Alstom UNTERNEHMEN & BRANCHEN 80 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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