Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

spiel der großen Produktionsstandorte. Die Mannheimer Mitarbeiter unterstützen mit ihrem Know-how die Kollegen an den Standorten in den USA, Südafrika, Indien, China, Japan oder Russland. Rainer Herrmann, Leiter Motorenproduktion Werk Mannheim, weiß: „Das Werk Mannheim ist das ‚Leitwerk‘ der Motorenfertigung für schwere Nutzfahrzeugmotoren von Daimler Trucks weltweit.“ Das zeigte sich einmal mehr, als das Unternehmen 2011 eine komplett neue Mo- torengeneration zum Leben erweckte. Für die Produktion der neuen Baureihe OM 47x (schwere Nutzfahrzeugmotoren) und die Baureihe OM 93x (mittelschwere Motoren) wurden mehrere hundert Millionen Euro in eine neue Fertigung investiert. Das Ziel: Motoren in perfekter Qualität. Dazu arbeiten die drei Bereiche Gießerei, Zerspanung und Montage in enger Verzahnung zusammen, erhöhen so die Prozesssicherheit und sparen damit erheblich Kosten. Ein Motor der neuen Generation von Mercedes-Benz durchläuft sämtliche Fertigungsstufen vom flüssigen Eisen in der Gießerei über die Zerspanung bis zur Monta- ge. Derzeit entfallen rund 20 Prozent der jährlichen Mannheimer Motorenproduktion auf die neuen Modelle, doch der Anteil wird in den kommenden Jahren beträchtlich stei- gen, erklärt Rainer Herrmann. Das bisherige Programm der klassischen Baureihen wird mit Einführung der ab 2014 gültigen Ab- gasnorm Euro VI sukzessive zugunsten der neuen Motorengeneration zurückgefahren. Am Beginn des Motorenbaus steht die Gießerei – eine Hightech-Fertigung der Zukunft. „Wir haben in Mannheim eine der weltweit modernsten Gießereien mit höchs- ter Effizienz, Produktivität und Qualitätsan- sprüchen“, betont Rainer Herrmann. In den Gießerei-Anlagen entstehen für die neue Motorengeneration Zylinderkurbelgehäuse, Zylinderköpfe und einteilige Hinterachsbrü- ckengehäuse. Auch hier werden die hohen Ansprüche an die Gießerei des Werkes Mannheim deutlich. Bewährte Prozesstech- nologie aus der Quadratestadt wird auf andere Werke des Konzerns übertragenSo werden zum Beispiel die Zylinderkurbelge- häuse des neuen Mercedes-Benz OM 471 mit 12,8 Liter Hubraum im Werk in Südafrika/ Kapstadt (Atlantis Foundries) nach iden- tischen Vorgaben gegossen und neben Mannheim zur weltweiten Weiterbearbei- tung in den NAFTA-Raum (Detroit) geliefert. In direkter Nähe zur Gießerei ist die Zerspanung angesiedelt. Hier werden die wesentlichen Bauteile wie Zylinderköpfe, Nockenwellen, Zylinderkurbelgehäuse, Kur- belwellen und Pleuel bearbeitet. „Klinische Sauberkeit“ ist quer durch die gesamte Fertigung gefordert. Vor der jeweiligen Wei- terverarbeitung werden alle Teile gründlich in unterschiedlichen Verfahren gereinigt, zum Beispiel bereits in der Gießerei durch Innen- und Außenstrahlen, Ultraschall oder durch Flüssigkeiten. So ist die Mannheimer Gießerei mit höchsten Sauberkeitsansprü- chen und Qualitätsanforderungen auf dem besten Weg zum Null-Fehler-Ziel. Dies alles gilt auch für die Halle 150, im Jahre 2007 eigens für die Produktion der neuen Motorengeneration errichtet. Hier herrscht ständig ein leichter Überdruck, damit von außen kein Staub eindringen kann. In der Montage fahren die Motoren auf fahrerlosen Transportsystemen wie von Geisterhand durch die Halle, von Station zu Station. Teil für Teil wird montiert, ständig sind Qualitätsprüfungen zwischengeschaltet. Nach der Montage werden alle Motoren auf einem Prüfstand kontrolliert. Am Ende werden die neuen Motoren noch lackiert. Hier setzen die Mannheimer auf einen umweltfreundlichen Lack auf Wasser-Basis. Für diesen Prozessschritt wurde in eine kom- plett neue Lackieranlage investiert. Diese Hightech-Anlage scannt die Konturen des Motors ab und steuert so einen Lackierrobo- ter. Zukünftig fahren die Motoren automa- tisch von der Montage über die Prüfstände in die Lackieranlage – und das alles in einer Halle. Das Motorenwerk in Mannheim: High- tech vom Feinsten. In Mannheim ist nicht nur das Auto erfunden worden, hier wird Automobiltechnik auch viele Jahre nach Carl Benz noch auch auf höchstem Niveau weiter vorangetrieben. Foto:Daimler So fing alles an: 1907 ließ Carl Benz nach Plänen des Architekten Albert Speer auf dem Mannheimer Luzenberg ein Werk errichten, in dem rund 400 Automobile jährlich vom Band liefen. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 83MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

Pages