Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

Neues Förderinstrument der Wirtschaftsförderung Startschuss für Beteiligungsfonds von Ulla Cramer Im Jahr 2012 wurde die Innovations- fähigkeit des Start-ups OPASCA Systems GmbH mit dem Existenzgründungspreis 2013 des Magazins „Mannheim – Stadt im Quadrat“ ausgezeichnet – nun profitiert das junge Unternehmen als erstes von dem neu aufgelegten Beteiligungsfonds Wirtschafts- förderung Mannheim. Erfolgreich ist das 2011 gegründete Unternehmen, das seinen Sitz im MAFINEX- Technologiezentrum hat, mit ganzheitlicher Raumüberwachung und innovativen Assistenzsystemen, die sich beispielsweise in sicherheitskritischen Bereichen wie Bestrah- lungsräumen in Kliniken etabliert haben. „medX-Plattform“ nennen die Gründer Dr.-Ing. Timo Machmer, Dr.-Ing. Alexej Swerdlow und Dipl.-Inf. Steffen Liebscher ihr Konzept, das unter anderem mit medXguard ein System anbietet, das Menschen vor versehentlicher Verstrahlung schützt. „medXguard registriert wie ein unsichtbarer Wächter jeden Menschen im Therapieraum, der sich außerhalb der Be- handlungsliege befindet“, erklärt Swerdlow die Funktionsweise des Produkts, das auf einer rechnergestützten Auswertung von Videodatenströmen aus mehreren Kameras basiert. „Wenn ein solcher Fall auftritt, kann das Bestrahlungssystem seine Arbeit nicht aufnehmen.“ Weitere Komponenten der Plattform sind medXvision, eine Videolösung, mit der beispielsweise Patienten in Bereichen betreut werden können, in denen nicht ständig medizinisches Personal anwesend sein kann, und medXkomm, das unter anderem Gespräche zwischen zu behan- delnden Personen und Angehörigen oder dem medizinischen Personal ermöglicht. Vor kurzem wurde das Portfolio durch die Bausteine medXambient für die Gestaltung einer angenehmen Behandlungsatmosphä- re durch digitale Musikbeschallung und individuelles Lichtambiente und medXassist, das das medizinische Personal im Patienten- management unterstützt, ergänzt. Deutschlandweit sind bereits mehr als zehn OPASCA-Systeme im Einsatz, doch auf diesen Lorbeeren will sich das Unternehmen nicht ausruhen. „Nun steht die Akquise im Vordergrund. Und deshalb wollen wir unser Team von derzeit elf Personen zeitnah aufstocken“, so Swerdlow. Den finanziellen Spielraum für die angestrebte Expansion des bisher eigenfi- nanzierten Unternehmens eröffnet das En- gagement des Beteiligungsfonds Wirtschafts- förderung Mannheim, der mit insgesamt 1,65 Millionen Euro ausgestattet ist. „Es ist uns gelungen, dieses Instrument als erste Kommune in Baden-Württemberg zu eta- blieren. Dies ist für mich ein Zeichen dafür, dass wir nicht nur innovative Gründungen als Zielgruppe ausgewiesen haben, sondern selbst innovative Unterstützungsangebote entwickeln und dabei neue Wege gehen“, so Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch bei der Präsentation des Fonds im Juni 2013. Der Beteiligungsfonds geht langfristige stille und offene Beteiligungen zwischen 50.000 und 200.000 Euro bei jungen Mann- heimer Unternehmen der Kreativwirtschaft oder mit Technologieorientierung ein und wird durch eine eigene Tochtergesellschaft der Stadt Mannheim, die Beteiligungsfonds Wirtschaftsförderung Mannheim GmbH, verwaltet. Das Management wurde nach einer europaweiten Ausschreibung an die Rittershaus Management und Beteiligungs GmbH in Mannheim vergeben. „Für die Existenzgründer ist der Einstieg durch den Beteiligungsfonds Wirtschaftsförderung Mannheim nicht nur wegen der finanziellen Unterstützung von Vorteil; sie können auch unsere langjährige Erfahrung in der Betreu- ung und Weiterentwicklung von Start-ups nutzen“, so Rechtsanwältin Verena Eisenlohr, die gemeinsam mit Prof. Dr. Christof Hettich die Geschäftsführung des Fonds übernom- men hat. Freuen sich über die Unterstützung durch den Beteiligungsfonds Wirtschaftsförderung Mannheim: die Gründer der OPASCA Systems GmbH Dr.-Ing. Timo Machmer, Dr.-Ing. Alexej Swerdlow und Dipl.-Inf. Steffen Liebscher (v.l.) Foto:OPASCASystems UNTERNEHMEN & BRANCHEN 88 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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