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SiQ2015

Es ist ein einzigartiges Projekt: Der Freundeskreis Mannheimer Planetarium möchte in der Augustaanlage einen as- tronomischen Lehrpfad realisieren. Er soll den Besuchern die Größenverhältnisse im Sonnensystem nahebringen. 1,1 Millimeter – größer wird er nicht sein, der „Mannheimer Merkur“. Und auch die Erde hat in den Planungen für die Augusta- anlage einen Durchmesser von nur 2,8 Millimetern. Es sind winzige Lichtpunkte, die den Besuchern aber eindrucksvoll die Größenverhältnisse im Sonnensystem verdeutlichen werden. Denn: Ein Zentimeter im Modell entspricht 45.000 Kilometern in der Realität. In diesem Verhältnis soll der astronomische Lehrpfad entstehen, für dessen Planung und Umsetzung sich der Freundeskreis Mannheimer Planetarium mit hohem Einsatz engagiert. Bei den meisten Planetenwegen, erklärt der Vorsitzende Dr. Wolfgang Wacker, werden die Durchmesser der Planeten und die Größe ihrer Bahnen um die Sonne in verschiedenen Maßstäben dargestellt. Dadurch entstehe für den Betrachter ein fal- sches Bild. In Mannheim – und das mache die Planetenallee zu einem deutschland-, ja sogar europaweit einzigartigen Projekt – „passt“ die Größe jedes Planeten genau zum Durchmesser der Sonne und zu seiner Entfernung von ihr. Ein Schüler, so Wacker, sehe hier, wie groß die Sonne im Vergleich zu dem jeweiligen Planeten ist, und wie sie von diesem Standort aus erscheint. Außer- dem wird deutlich, welchen Abstand der Planet zur Sonne hat. Für den Freundeskreis ist das Projekt aber nicht nur ein astronomischer Lehrpfad beispielsweise für Schulklassen, sondern auch eine „Anbindung des nahe gelegenen Planetariums an die Stadt“, wie Vorstands- mitglied Roswitha Henz-Best betont. Und „eine Attraktion für Mannheim und die ganze Region“. Die Sonne ist eine leuchtende Kugel aus Glas oder Kunststoff. Der Durchmesser: rund 30 Zentimeter. Sie hängt – so der Plan des Teams – in drei Metern Höhe an einer Glasstele – und ist auch vom Planeten Neptun, der mit 1.000 Metern am weitesten entfernt liegt, noch als Lichtpunkt zu erken- nen. „Ungefähr so groß wie das Licht einer Ampelanlage“, veranschaulicht Wolfgang Wacker. Dass der Besucher die Sonne von jedem Planeten aus sehen kann, das funktio- niert in Mannheim, „weil die Augustaanlage so schön gerade ist“. Auf der Glasstele soll zudem die Lichtgeschwindigkeit simuliert werden. Eine Idee, die Mannheims Oberbürgermeister Platanenallee wird zur Planetenallee Ein Kilometer trennt Sonne und Neptun von Anne-Kathrin Jeschke Dr. Peter Kurz in die Planungen einbrachte – als Alternative für ein Lichtband, das nach den ersten Überlegungen durch die Anlage laufen sollte. Die Planeten im Mannheimer Modell erscheinen als Lichtpunkte: auf beleuchte- ten, kreisrunden Glasscheiben am Boden, die mit Edelstahlplatten eingefasst sind und Informationen zum jeweiligen Planeten enthalten sollen. Diese Scheiben haben außerdem exakt denselben Durchmes- ser wie die Modellsonne. Damit können Betrachter den Planetendurchmesser auch unmittelbar mit dem der Sonne vergleichen. Nägel, die rechts und links neben den Pla- netenscheiben im Boden eingelassen sind, zeigen – über ihre Abstände – außerdem die Distanz an, die der jeweilige Planet in 24 Stunden zurücklegt. Über einen QR-Code sollen Besucher per Smartphone zusätzliche Informationen abrufen können. Die Idee für diesen Planetenlehrpfad kam von Freundeskreis-Vorstandsmitglied Gun- ther Schulz, der Grafikdesigner ist und erste Pläne entworfen hat. Die Gruppe hofft, dass die „noch recht menschenarme Augustaan- lage“ in Zukunft häufiger zum Spazierenge- hen reizt: „Wenn die Mannheimer auf dem Weg vom Wasserturm zum Planetarium die Dimensionen des Sonnensystems erlaufen können.“ KULTUR & FREIZEIT 108 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015

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