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SiQ2015

Foto:CaterpillarFoto:JohnDeere Im Jahr 2011 schlüpften die Motorenwerke Mannheim unter das Dach des US-Baumaschinen-Riesen Caterpillar. Foto:Wabco Ein echtes Mannheimer Ur-Gestein steckt auch in der Firma Caterpillar Energy Solutions: Noch vor wenigen Jahren firmierte das Unternehmen als Motoren- werke Mannheim (MWM). Seine Anfänge gehen auf keinen Geringeren als Carl Benz, den Erfinder des Automobils, und seinen Zwei-Takt-Gasmotor zurück. 1871 steht als Gründungsjahr in den Firmenannalen. Schon in den 1920er Jahren spezialisierte sich der Betrieb auf stationäre Gasmotoren, später auch auf Dieselmotoren. Mehrfach ging das Unternehmen in neue Hände über, bevor es 2011 an den US-amerikanischen Baumaschinen-Riesen Caterpillar verkauft wurde. Die Amerikaner, die auch Bergbaumaschinen, Dieselmotoren, Industriegasturbinen sowie dieselelektrische Lokomotiven im Programm haben, integrier- ten MWM in ihre Electric Power Division; seit 2013 ist die Zugehörigkeit zum US-Konzern auch im Namen ablesbar. Die Marke MWM gibt es aber nach wie vor. Sie steht für Gasmotoren und Stromag- gregate für Erdgas, Biogas und Sondergase. Derzeit sind rund 1.450 Menschen im MWM-Gasmotorengeschäft beschäftigt. Die Neckarstädter bauen heute bevorzugt Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) für die dezentrale Energieerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHKW). Caterpillar will den Mannheimer Standort zur Gasmotoren-Zentrale im Konzern weiter ausbauen. Willy Schumacher, Geschäfts- führer der Caterpillar Energy Solutions GmbH in Mannheim, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Caterpillar gibt uns als strategischer Investor eine ausgezeichnete Perspektive. Die amerikanische Mutter hat 2012/13 viele Millionen Euro in den Betrieb investiert. Zudem will sie die Forschungsak- tivitäten kontinuierlich ausbauen“, erklärt er. Auch die Vertriebs- und Servicestrukturen ergänzten sich. „Wir befinden uns in einer hervorragenden Lage in einem sehr lukra- tiven Geschäft.“ Der Zahnimplantat-Spezialist Dentsply Implants ist vielen Mannheimern noch besser bekannt unter dem Namen der Firma Friatec. Deren frühere Medizintechniksparte gehört seit 2001 zu DENTSPLY (Dentist‘s Supply Company). Der US-amerikanische Konzern ist mit über 12.500 Mitarbeitern Weltmarktführer der Dentalbranche. Die Medizintechnik war noch eine relativ junge Sparte des Unternehmens Friatec. Dessen Geschichte hatte Mitte des 19. Jahr- hunderts mit Ton, Steinzeug, Ziegeln begon- nen. Die 1863 gegründete Ziegelei mauserte sich rasch zum Steinzeuglieferanten der chemischen Industrie. Um die Jahrhun- dertwende brachte man es zudem mit Kanalisationsanlagen zur Marktführerschaft in Deutschland. In den 1970er Jahren kamen neue Werkstoffe auf und das Unternehmen rutschte in eine Krise. Doch die Firma schaff- te den „Turn Around“, unter anderem durch die radikale Ausrichtung auf neue Produkte wie Implantate, die man ab 1974 entwickelte, und technische Kunststoffe. Mit rund 2.200 Mitarbeitern weltweit ist DENTSPLY Implants heute eines der markt- führenden Unternehmen der Branche. Etwa 500 Mitarbeiter der globalen Zentrale und der deutschen Vertriebsgesellschaft arbeiten am Standort Mannheim. Das Unternehmen liefert neben künstlichen Zahnwurzeln ein breites Portfolio rund um die Implantologie, von der digitalen Planung bis hin zu indi- viduell CAD/CAM-gefertigten Aufbauteilen zur Fixierung von Kronen und Prothesen auf den Implantaten. Ebenfalls in Mannheim-Friedrichsfeld beheimatet ist die Firma WABCO Rad- bremsen. Schon im Namen WABCO steckt viel Amerika: Der große US-amerikanische Tüftler, Ingenieur und Unternehmer George Westinghouse (1846-1914) hatte 1869 nicht nur die Druckluftbremse erfunden, sondern auch gleich noch die Firma zur Erfindung gegründet, die „Westinghouse Air Brake Company“ oder kurz WABCO. Schon 1884 wurde eine deutsche Niederlassung in Hannover eröffnet. WABCO in Friedrichsfeld hat freilich andere Wurzeln: Sie gehen zurück auf die Fulmina-Werke, die Firma mit dem Blitz (lat. Fulmen). Die baute neben Industrie- öfen bis 1926 auch Mittelklasse-Autos. 1924 entschied man sich für eine stärkere Profilierung als Zulieferer und fertigte fortan in Lizenz Perrot-Vierrad-Bremsen. Der Name des französischen Erfinders Henri Perrot tauchte später auch in den wechselnden Firmennamen auf, etwa in „Fulmina-Perrot“ und zuletzt in „Deutsche Perrot-Bremsen“. Unter diesem Namen hat WABCO die Fried- richsfelder Firma 1994 übernommen; die Mannheimer kamen zur US-Firmengruppe American Standard. Seit dem 1. August 2007 ist WABCO ein eigenständiges, an der New Yorker Börse notiertes Unternehmen mit Sitz in Brüssel. Die Firma ist ein weltweit führender Anbieter von Sicherheits- und Regelsystemen für Nutzfahrzeuge. Dies sind Systeme für Brem- sen, Fahrzeugstabilisierung, Federung und automatischen Antrieb. 11.000 Mitarbeiter in 34 Ländern erzielten 2013 einen Umsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar. Nach Hannover ist Mannheim der zweit- größte Standort in Deutschland. Hier entwi- ckelt und produziert WABCO pneumatisch und hydraulisch betätigte Scheiben- und Trommelbremsen für Nutzfahrzeuge aller Art. Kunden sind Hersteller von Lkw, Bussen und Anhängern weltweit. Rund 440.000 Bremsen werden pro Jahr gefertigt. WABCO beschäftigt in Mannheim Anfang 2014 rund 360 Mitarbeiter. Die Firma WABCO Radbremsen produziert in Mann- heim-Friedrichsfeld. INTERNATIONAL 35MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015

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