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SiQ2015

„Existenzgründer und KMU profitieren von der Nähe zur Fraunhofer Gesellschaft, vom Informations- und Gedankenaus- tausch“, ist Bourdon überzeugt. PAMB sei eine Schaltstelle für Technologie-Transfer und „Public-Private-Academic Collaborati- on“, bringe Start-ups und geeignete Partner aus Forschung und Entwicklung zusammen. Bestes Beispiel: Im Projekt „Mannheim Mo- lecular Intervention Environment“ (M2 OLIE) arbeitet PAMB nicht nur eng mit den Uni- versitäten Heidelberg und Mannheim, der Hochschule Mannheim und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zusam- men. Mit im Boot sind auch Industriepartner wie Siemens Healthcare, KUKA Laboratories und Carl Zeiss Meditec. M2 OLIE verlagert die Perspektive bei Krebserkrankungen vom Organ oder Gewe- be hin zu zellulären oder molekularen Struk- turen. Das erfordert neuartige Diagnose- und Behandlungsansätze auf der Grundlage exzellenter Bilddaten („Molecular Imaging“). „Siemens sieht sich als Innovationsführer in allen Bereichen der Bildgebung in einer exzellenten Position, um aus einer immer besseren Diagnostik eine zielgerichtetere und gleichzeitig schonendere und kosten- effektivere Therapie abzuleiten“, begründet Thomas Seiler, Chef der Mannheimer Siemens-Niederlassung, das Engagement. Etliche weitere Mietinteressenten für das Zentrum stehen schon in den Startlöchern. Mehrere Start-ups haben sich bereits für einen Einzug ins Zentrum entschieden: u. a. die IHO GmbH und die Myomedix GmbH, beides Gründungen aus dem Umfeld der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. IHO ging Mitte Januar 2014 an den Start. Das Unternehmen vermarktet ein Informa- tionssystem zur Optimierung der medizi- nischen Molekulardiagnostik für Leukämie. Schon seit über 15 Jahren forschen Professor Dr. Martin Müller und sein Team zu diesem Thema. Herausgekommen ist „GISMO“ („Global in-depth supervised monitoring system for laboratory diagnostics“). Müller hat es mit dem Biologen Dr. Christian Dietz und dem IT-Spezialisten Ralf Bieber entwi- ckelt, beide heute seine Mitgeschäftsführer. GISMO ermöglicht den reibungslosen Informationsaustausch zwischen Labora- torien, soll so international vergleichbare Ergebnisse gewährleisten. „Wir möchten das System nun vermarkten. Zudem beraten wir Laboratorien, vor allem im Ausland, bei der Standardisierung und Optimierung der internen Prozesse. Das trägt auch dazu bei, die Behandlung von Leukämie-Patienten in Ländern zu verbessern, die noch nicht unser Level haben“, erklärt Müller. Die Myomedix GmbH plant künftig, Anti- körper und Proteine für die Diagnostik von Muskelerkrankungen zu produzieren und zu verkaufen. Das Unternehmen wurde Anfang 2013 von Dr. Dittmar Labeit aus der Taufe gehoben. Er möchte, dass Krankenhäuser und Forschungsinstitute weltweit Zugang zu einer besseren Diagnostik erblicher Mus- kelerkrankungen erhalten. „Diese speziellen Produkte gerade für seltene Erkrankungen werden von der Industrie nicht angeboten. Die Alternative wäre es, sie selber herzustel- len – dazu fehlt aber vielen Instituten das Know-how.“ Seit über 20 Jahren befasst sich der Mediziner gemeinsam mit seinem Bruder Professor Dr. Siegfried Labeit mit Muskeler- krankungen. Er freut sich auf den Umzug. „Bisher stand bei uns die Forschung im Vordergrund. Im neuen Zentrum können wir jedoch eigene Labors und Büros anmie- ten und Mitarbeiter einstellen, die unsere Diagnostikprodukte produzieren. Damit könnten wir auch eine internationale Nach- frage bedienen.“ Für die Zukunft hat er ein weiteres Geschäftsfeld im Blick. „Für die Patienten mit Muskelschwäche wäre es natürlich noch wünschenswerter, wenn sich an die verbes- serte Diagnostik auch verbesserte Therapien anschließen könnten. In Kooperation mit Partnern in den USA und in England suchen wir nach neuen Medikamenten, welche die Muskelfaserkraft steigern könnten. Wir gehören mit unserem Know-how weltweit zur Spitzengruppe in diesem Bereich.“ Clustermanager Dr. Elmar Bourdon verspricht sich viel vom Angebot des neuen Medizintechnologiezentrums. Davon könnten auch weitere Unternehmen der Branche in Mannheim profitieren, meint er. Mittelfristig geht er von einem Beitrag zur Sicherung von rund 600 Arbeitsplätzen und zur Schaffung von bis zu 85 zusätzlichen Stellen aus. Professor Dr. Siegfried Labeit freut sich schon auf den Umzug des Unternehmens Myomedix in das CUBEX 41 . Foto:Myomedix Informieren Sie sich hier über neueste Entwick- lungen und interessante Veranstaltungen des Clusters Medizintechno- logie. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 87MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015

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