Das Logistikunternehmen Alpensped will seine Nachhaltigkeitsziele trotz Gegenwind erreichen.
Von Kira Hinderfeld
Schon seit mehr als 15 Jahren hat sich der Mannheimer Logistikdienstleister Alpensped auf seinen „grünen Weg“ begeben, gestaltet Transporte in Partnerschaft mit seinen Kunden klimafreundlicher und lotet viele Möglichkeiten aus, Arbeit und Abläufe möglichst umweltschonend zu gestalten. „Eines unserer vordringlichsten Unternehmensziele ist es, bis 2030 klimaneutral zu werden“, sagt Geschäftsführer Christian Faggin. Doch der Gegenwind wird rauer, räumt er ein.
Im Kampf gegen die menschengemachte Klimakrise sei die Energie- und Mobilitätswende notwendiger denn je. Doch zum Klimawandel kamen seit 2020 Corona und weitere Krisen mit weltweiten Auswirkungen hinzu, die vor allem auch die Logistik- und Transportbranche vor massive Herausforderungen stellten: Rohstoffknappheit, Lieferkettenprobleme, explodierende Frachtkosten, Inflation, Kapazitätsengpässe. So werde der Markt, auf dem sich Alpensped behaupten muss, heutzutage wieder weitestgehend vom Preis gesteuert. Eine Entwicklung, die manchen Kunden dazu veranlasst, sich für die wirtschaftlichste und nicht unbedingt für die ökologisch sinnvollste Transportvariante zu entscheiden.
Unser Markt wird wieder weitestgehend vom Preis gesteuert.
Christian Faggin, Geschäftsführer Alpensped
Foto: Alpensped
Trotz aller Schwierigkeiten sieht Faggin gute Chancen, sein oberstes Nachhaltigkeitsziel über die Verminderung von Transportemissionen planmäßig zu erreichen. „Dank Reduktion und Kompensation konnten wir zum Beispiel unseren CO₂-Fußabdruck im Zeitraum von 2022 bis 2023 um 22 Prozent senken“, sagt er nicht ohne Stolz.
Den CO₂-Ausstoß reduziert Alpensped unter anderem durch den Einsatz von Lkw der neuesten Generation. Alternative Antriebe wie LNG-Lkw sind auf langen Strecken vor allem nach Süd- und Osteuropa wegen Infrastrukturdefiziten aktuell nur vereinzelt möglich. Eine weitere wichtige Maßnahme ist auch die IT-gestützte Optimierung der Touren und Auslastung der Lkw. Fahrerschulungen für besonders energieeffizientes Fahren führen zusätzlich zu Verbrauchseinsparungen von bis zu zehn Prozent.
Die größte Wirkung würde man mit der Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Bahn erzielen. Hier sei man mit sechs Prozent von den angestrebten 30 Prozent leider noch weit entfernt. Das größte Problem stellen mangelnde Kapazitäten und fehlende Verbindungen nach (Süd-) Osteuropa dar, aber auch die Anforderungen der Kunden, die nicht mit der Bahn abgedeckt werden können.
Der pauschalen Kritik an Kompensationsmaßnahmen erteilt er eine Absage. „Natürlich ist es besser, den CO2-Ausstoß zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, aber eine Kompensation über sinnvolle Klimaschutzprojekte ist auf jeden Fall besser, als die Hände in den Schoß zu legen.“
Mehr im Internet:
Alle drei Jahre veröffentlicht Alpensped einen neuen Nachhaltigkeitsbericht.