Mit seinem „Circularity Program“ will Rixius, traditionsreicher Großhandel von Kunststoff- und Glasverpackungen, gemeinsam mit Partnern aus der Region die Kreislaufwirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar voranbringen.
Von Kira Hinderfeld
Über 140 Jahre ist die Rixius AG bereits in der Verpackungsbranche unterwegs und bietet ein Sortiment von über 2.500 verschiedenen Produkten – von Glas- über Kunststoffflaschen und anderen Behältern bis zu spezifischen Kundenlösungen und Verpackungen aus nachhaltigen Materialien wie meeresgebundenem Plastik. Permanent arbeiten rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, die rund 5.000 Kunden aus teilweise hochsensiblen Branchen wie Pharma, Technik & Industrie, Kosmetik oder Lebensmittel & Gastro mit den geeignetsten Verpackungslösungen auszustatten.
Rixius befasst sich schon seit Jahren aktiv mit Nachhaltigkeitsthemen und ist seit 2021 ClimatePartner-zertifiziert. Vor dem Hintergrund der Anforderungen der Energiewende und nicht zuletzt steigender CO2-Zertifikatspreise können Kreislaufwirtschaftskonzepte erheblich dazu beitragen, Energie durch Recycling einzusparen. „Trotz guter Sammel- und Recyclingquoten ist die Wiederverwertung von Plastikmüll in unserem Land noch stark ausbaufähig“, argumentiert Wolfgang Luckhardt, CEO von Rixius. „Nur ein sehr geringer Anteil dieses Mülls wird tatsächlich recycelt. Der größte Teil wird immer noch verbrannt oder exportiert.“
Die Entsorgung über die Gelbe Tonne ist ein Verlust für die Kreislaufwirtschaft.
Wolfgang Luckhardt, CEO Rixius
Foto: Rixius
Das will der Rixius-Chef ändern. Er setzt auf einen Wandel vom linearen zum zirkulären Wertstoffkreislauf und den Aufbau einer regional orientierten, kontinuierlichen geschlossenen Kreislaufwirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Im Vergleich zum Gelben Sack würden Ressourcen durch das gezielte Materialeinsammeln weitaus besser geschont. 2022 ging das Pilotprojekt an den Start und hat sich mittlerweile etabliert. Dazu stellt Rixius bei den Partnern in der Region – wie der Breer Gebäudedienste Heidelberg – als Alternative zu herkömmlichen Abfallsammlungen sogenannte Circularity Boxes (C-Boxes) auf. „Voraussetzung zum Mitmachen ist, dass die zu entsorgenden Plastikabfälle von Resten entleert und verschlossen sind“, erläutert Luckhardt.
Das benachbarte regionale Logistikunternehmen Karl Schwarz GmbH, ebenso wie Rixius im Mannheimer Industriehafen ansässig, holt die Kunststoffe ab und bringt sie zu Rixius. Von dort wird das Material in ein Kunststoff-Recycling-Unternehmen transportiert und zu einem hochwertigen Regranulat verarbeitet – Basis für neue Kunststoffverpackungen. So entsteht ein geschlossener Kreislauf.
„Inzwischen sind einige Unternehmen mit im Boot, aber es dürfen gern noch viel mehr werden“, meint Luckhardt. Nun geht es darum, möglichst viele Partner in der MRN zu finden, die Flaschen, Dosen, Kanister aus PE (HDPE und LDPE) entsorgen müssen, aber diese immer noch in die gelben
Tonnen geben.