Die Mannheimer Hotels wie hier das Hilton Garden Inn am Hauptbahnhof profitierten bei der Auslastung deutlich von der BUGA 23. Foto: Ariva Hotel GmbH

Touristen aus ganz Deutschland und dem Ausland nachhaltig für die Stadt Mannheim zu begeistern – diese Chance bot die BUGA 23.

von Ulla Cramer

„Die Strategie, die Stadt Mannheim und die BUGA 23 gemeinsam zu vermarkten, ging auf.“
Karmen Strahonja, Geschäftsführerin Tourismus Stadt Mannheim und Stadtmarketing Mannheim
Foto: Stadtmarketing Mannheim

Es ist das große Ziel der zur BUGA 23 neu gegründeten Tourismus Stadt Mannheim GmbH: die Quadratestadt über die BUGA 23 hinaus als wichtige Destination für Städtereisende auf der touristischen Landkarte zu verankern. „Ob dies gelingt, wird sich noch zeigen“, so Geschäftsführerin Karmen Strahonja. „Bisher konnte jedoch jede BUGA-Stadt von dem Mega-Event profitieren. Bereits 2023 gibt es Buchungen und Anfragen für Städteführungen im Jahr 2024, das ist eher ungewöhnlich. Auch das Interesse der Reiseveranstalter ist sehr hoch, und wir werden die im Rahmen der BUGA 23 abgeschlossenen Kooperationen weiterführen. Derzeit führen wir intensive Gespräche mit der Branche.“ In Arbeit ist zudem ein Tourismuskonzept, das dazu beitragen soll, in Zusammenarbeit mit den großen Kulturhäusern der Stadt an die Erfolge der BUGA 23 anzuknüpfen. Und die können sich durchaus sehen lassen – auch mit Blick auf das Thema Übernachtungen in Mannheim. Mit insgesamt 876.000 Übernachtungen im ersten Halbjahr wird ihre Zahl 2023 den Wert des Rekordjahrs 2019 mit plus 15 Prozent deutlich übersteigen. Der Monat Juni war mit 177.000 Übernachtungen ein Rekordmonat, die Bettenauslastung der Hotelbetriebe lag bei 55,8 Prozent. „Mannheim wird bis zum Jahr 2030 eine der wichtigsten Städtedestinationen Deutschlands sein“, ist Strahonja überzeugt. „Derzeit erzielen wir im Wettbewerbsumfeld die höchsten Zuwächse an Gästezahlen und verbuchen eine überdurchschnittliche Zufriedenheit unserer Besucherinnen und Besucher. In einer Abstimmung auf der Tourismus-Webseite ‚EuropeanBest Destinations.com‘ belegte Mannheim mit der BUGA 23 in der Kategorie ‚Best Event‘ den ersten Platz und schaffte es auf Augenhöhe mit Städten wie Athen und London auf Platz zehn der besten Reiseziele Europas.“

„Mannheim bleibt in erster Linie eine Businessdestination. Im Bereich
Tourismus können wir jedoch für die
Hotellerie durchaus noch Potenziale heben.“
Achim Ihrig, Geschäftsführer ARIVA Hotel GmbH und Vorsitzender Verein Hotels2
Foto: D&S

„Dass die BUGA 23 in unserer Heimatstadt Mannheim stattfand, war für uns und die gesamte Hotellerie natürlich ein Glücksfall und kam vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sowie dem Russland-Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Energiekrise zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Achim Ihrig, Geschäftsführer der ARIVA Hotel GmbH, ein Unternehmen der DIRINGER & SCHEIDEL-Gruppe, die unter ihrem Dach vier Hotelbetriebe vereint. Ihrig ist auch Vorsitzender des Vereins Hotels2, in dem sich 18 Mannheimer Hotels zusammengeschlossen haben. Rund 80 Prozent der Hotelbuchungen bei ARIVA in Mannheim kommen aus dem Geschäftsreisesegment, ein Bereich, der wieder deutlich zugenommen hat – auch in Zusammenhang mit den Kongressen im Congress Center Rosengarten, die wieder stattfinden. „Doch gerade was die Auslastung am Wochenende und die Buchungen in den Drei-Sterne-Häusern angeht, ist ein Ausbau des preissensibleren Tourismusgeschäfts von großer Bedeutung“, weiß Ihrig. „Wir sind in Mannheim sowohl im Vier-Sterne-Business-Segment als auch im Drei-Sterne-Segment gut aufgestellt. Die Eröffnung des neuen Motels One am Paradeplatz hat uns hier noch einmal einen deutlichen Schritt vorangebracht.“ Dabei möchte Ihrig die beiden Bereiche nicht gegeneinander ausspielen. „Es gibt durchaus einen Geschäftsreisetourismus, der den Besuch eines Kongresses beispielsweise mit Sightseeing und Entspannung in einer interessanten Stadt verbindet – auch unter diesem Aspekt ist es sehr wichtig, Mannheim verstärkt als attraktive Destination zu positionieren.“