Ausbildungsinitiative „Das isses!“ sorgt für Aha-Momente
„Das isses!“ lautet der Slogan der Kampagne der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald – eine Initiative zur Nachwuchsgewinnung. Zahlreiche Handwerksbetriebe wie auch die BMW Niederlassung in Mannheim suchen nach Auszubildenden.
VON DR. GABRIELE KOCH-WEITHOFER

Kinder malen, bauen, schrauben gern. Doch längst nicht alle, die Handwerk mögen, landen nach der Schule dort. Viele verlieren die Möglichkeit einer Ausbildung aus dem Blick. Die 2022 von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald gestartete regionale Ausbildungsinitiative will daran erinnern und für Aha-Momente bei den Teens und Twens sorgen, frei nach dem Motto: „Das isses!“

Rhein-Neckar-Odenwald. FOTO: HWK
„Gerade nach dem Abitur ist vielfach ein Studium die logische Konsequenz. Über eine Ausbildung wird gar nicht nachgedacht“, sagt Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer. Bei der Berufswahl spiele oft eine Rolle, was Eltern erwarten oder Freunde und Freundinnen für „cooler“ halten. Viele Schulabgänger wüssten gar nicht recht, was sie erwartet. Schon gar nicht im Handwerk. Das will die neue Ausbildungsinitiative „Das isses!“ unter dem Hashtag #entdeckedeineleidenschaft ändern. Sie richtet sich an Schüler, Eltern, Betriebe, Schulen und Azubis und wirbt auf allen Kanälen vom Plakat bis zum Clip bei TikTok um den Nachwuchs. Denn das Handwerk hat mehr zu bieten, als mancher glaubt.
Eine besondere Chance hat Tobias Repp ergriffen, angehender Kfz-Mechatroniker bei der BMW Niederlassung in Mannheim mit Fachabitur in der Tasche. Dank seiner Vorbildung verkürzt sich seine Ausbildung von dreieinhalb auf zweieinhalb Jahre. Mehr noch: Im letzten Ausbildungsjahr besucht er bereits automatisch die Meisterschule. Auf den Turbo-Weg vom „Stift“ zum Meister hat ihn die Berufsschule aufmerksam gemacht.
„Ich wollte schon immer irgendetwas mit Maschinenbau machen“, sagt der junge Pfälzer. Ihm gefällt, wie abwechslungsreich sein Job ist. Vom Standard-Service bis hin zu anspruchsvollen Reparaturen ist alles drin. Gerade erst hat er einen Motor auseinandergenommen. Einziger Wermutstropfen: Wegen der verkürzten Ausbildung hat er ein straffes Programm zu bewältigen. Der Einblick ins Karosserie-Zentrum, der ansonsten in der Lehrzeit vorgesehen ist, muss entfallen. „Wäre bestimmt auch spannend!“, meint er.
Sein Rat an junge Leute: „Geht ins Handwerk! Dort spielt auch in Zukunft die Musik! Wer repariert sonst das Auto, die Wasserleitung, das Dach?“ Tatsächlich sind die Perspektiven im Handwerk bestens. Bundesweit fehlen laut Zentralverband des Deutschen Handwerks aktuell rund 250.000 Fachkräfte, 20.000 Ausbildungsplätze bleiben jedes Jahr frei. Allein BMW bietet bundesweit 1.200 Lehrstellen in verschiedensten Fachrichtungen. Auch in der Region suchen Betriebe händeringend Fachleute und Nachwuchskräfte, längst sind nicht alle Stellen besetzt. „Es braucht ein Umdenken in der Gesellschaft“, erklärt Kammerpräsident Hofmann.„Eine Ausbildung kann eine echte Alternative zum Studium sein oder auch eine sinnvolle Ergänzung.“
Zitat:
„Handwerk ist zukunftssicher und wird gebraucht –auch für die Umsetzung klimapolitischer Ziele.“
Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald

Lass Dir von Hannah erklären, warum für sie ihre Ausbildung als Zimmerin genau das Richtige ist.