„Eine gute Stimmung fördert das Konsumklima“
Manfred Schnabel war 14 Jahre alt, als 1975 die letzte BUGA in Mannheim stattfand. Mit dem Großevent verbindet der IHK-Präsident bis heute Aufbruchsstimmung weit über die Stadtgrenzen hinaus. Das wünscht er sich auch für die Neuauflage.

Ist die BUGA 23 auch eine Veranstaltung für die Wirtschaft?
Manfred Schnabel: Natürlich! Je nach Phase waren und sind unterschiedliche Unternehmen gefragt, beispielsweise Garten- und Landschaftsgärtner in der Aufbauphase oder Hotels und Gastronomie während der Veranstaltung. Die BUGA 23 ist dann ein Erfolg, wenn sich die BUGA-Gesellschaft, BUGA-Besucher, Unternehmen und die Menschen der Region in jeder Phase gegenseitig inspirieren.
Wie können die Betriebe eingebunden werden?
Schnabel: Es war wichtig, Unternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar bei der Auftragsvergabe soweit möglich besonders zu berücksichtigen. Außerdem war es sinnvoll, Aufträge in möglichst kleine Einheiten zu gliedern, damit gerade kleine und mittelständische Unternehmen sich beteiligen konnten. Während der BUGA 23 sind besonders Betriebe gefragt, die Produkte und Dienstleistungen für die Besucher anbieten, also beispielsweise Gastronomie, Hotellerie oder der Einzelhandel. Damit das funktioniert, brauchen wir Aktionen und Events wie zusätzliche verkaufsoffene Sonntage.
Wie steht die IHK Rhein-Neckar zu der BUGA 23?
Schnabel: Die BUGA 23 kann das Image und die Bekanntheit Mannheims und der Region verbessern. Die Erfahrungen anderer BUGA-Städte haben gezeigt, dass diese meist dauerhaft höhere Übernachtungszahlen aufweisen. Für die Tourismusregion Rhein-Neckar – insbesondere nach der Coronapandemie – wäre das wichtig und sehr positiv. Zu einer erfolgreichen BUGA gehört auch, dass Unternehmen ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten ohne Unterbrechungen durchführen können. Beispielsweise sollten Mitarbeiter und Kunden nicht durch Verkehrsengpässe behindert werden.
Welche Punkte sind Ihnen besonders wichtig?
Schnabel: Wir müssen möglichst viele Übernachtungsgäste in die Region holen. Denn die Tagesgäste erkunden nach einem Besuch des BUGA 23-Geländes in der Regel nicht mehr Mannheim oder die Umgebung. Für Übernachtungsgäste sind attraktive Pakete mit Angeboten aus der Region wichtig. Die Strahlkraft der BUGA 23 könnte so weit über Mannheim hinausgehen.
Auch Fach- und Führungskräfte sollten bei der überregionalen Werbung für die BUGA 23 als Zielgruppe in den Fokus rücken, um sie perspektivisch für die Metropolregion zu gewinnen. Ein positives Image als Region mit attraktiven Arbeitgebern, interessanten Freizeit- und Kulturangeboten sowie hochwertigem, familienfreundlichem Wohnraum trägt dazu entscheidend bei. Nicht zu vergessen eine gute Verkehrsinfrastruktur, die zu unserer Flächenregion passt und die die Region zusammenwachsen lässt.
Gibt es IHK-Angebote zur BUGA 23?
Schnabel: Die IHK unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen, damit diese von der BUGA 23 profitieren können. So haben wir 2021 gemeinsam mit Partnern mehrere Informationsveranstaltungen für Touristiker angeboten. Ziel war es, über die Chancen der BUGA 23 zu informieren und Kooperationen zwischen den touristischen Destinationen auf den Weg zu bringen. Im Sommer 2022 haben wir eine monatlich stattfindende Veranstaltungsreihe gestartet, die insbesondere die Unternehmen aus Handel und Gastgewerbe auf die BUGA 23 vorbereitet hat. Im Vordergrund: Themen wie Werben mit der BUGA 23, Servicequalität, Fachkräftegewinnung, Schaufenstergestaltung oder Energieeffizienz. Den Pavillon der Metropolregion Rhein-Neckar auf der BUGA 23 haben wir außerdem eine Woche lang für unterschiedliche Veranstaltungen gebucht.
Blicken wir auf die Zeit nach der BUGA 23: Welche Erwartungen haben Sie hier?
Schnabel: Beispielsweise beim Rückbau sind Unternehmen aus der Bauwirtschaft oder dem Logistikbereich gefragt. Wichtig ist in dieser Phase auch, dass zurückgestellte Projekte wie die Umgestaltung des Kaiserrings in Mannheim angegangen werden. Es darf dann nicht an den finanziellen Mitteln fehlen. Am besten wäre es, BUGA 23-Besucher kommen bald wieder in die Region – auch ohne Gartenschau. Dazu müssen wir uns als gute, weltoffene Gastgeber präsentieren. In Mannheim und in der gesamten Region muss eine Aufbruchsstimmung entstehen, so wie damals bei der BUGA 1975 in Mannheim. Eine gute Stimmung fördert auch das Konsumklima. Die Menschen und die Unternehmen der Region sollten daher als „Botschafter“ noch mehr mit ins Boot geholt und für die BUGA 23 begeistert werden.
