Mannheim und die Rhein-Neckar-Region sind ein Hotspot der Medizintechnologie – auch dank des 2011 gegründeten Mannheim Medical Technology Cluster der Mannheimer Wirtschaftsförderung.
von Ulla Cramer
Dichtes Gedränge herrschte am 26. September 2024 im Business Development Center CUBEX ONE auf dem Mannheim Medical Technology (MMT-) Campus: Das MMT-Cluster-Treffen 2024 brachte die Akteure der Medizintechnologie in der Region zusammen und bot die perfekte Plattform, die Erfolgsgeschichten des Clusters zu präsentieren, von denen es zahlreiche gibt. Wie die der Vibrosonic GmbH: Das im nahegelegenen Existenzgründungszentrum CUBEX41 auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) gegründete Unternehmen macht mit seiner Hörkontaktlinse Furore, beschäftigt inzwischen rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat Räumlichkeiten im Technologiepark Mannheim (TPMA) angemietet, den die Technologiepark Mannheim GmbH, eine Tochter der L-Bank, auf dem Campus errichtet hat. Inzwischen sind auch große Investoren wie die Zeiss-Gruppe mit an Bord. Die Geschäftsidee von Vibrosonic wurde mit dem Mannheimer Existenzgründungspreis 2018 ausgezeichnet.
Im selben Jahr entschloss sich das Start-up Mannheim Pharma & Diagnostics, seine Unabhängigkeit zugunsten der Unterstützung durch einen finanzstarken Konzern aufzugeben und verkaufte an das US-amerikanische Unternehmen MediBeacon mit Sitz in St. Louis – die richtige Entscheidung. Mit MediBeacon als Muttergesellschaft konnte die inzwischen siebenköpfige Mannschaft von ihrem Sitz im CUBEX41 aus das von ihr entwickelte Gerät für die vorklinische Forschung als „Goldstandard“ etablieren sowie weiter voranbringen und vertreibt es inzwischen weltweit. Die Innovation wird eingesetzt, um die Nierenfunktion zu überwachen und beispielsweise die Wirkung von Nierentherapeutika zu testen.
Ein ganz junges Mitglied der MMT-Community ist die Quantitative Surgical GmbH, die im März 2023 in das CUBEX ONE eingezogen ist. Mit der Entwicklung und dem Vertrieb chirurgischer Trainingsgeräte auf der Basis des Materials Hydrogelen will es die Ausbildung von Chirurgen revolutionieren und auch außerhalb des OP-Saals ermöglichen.
Das Ziel des Mannheim Medical Technology Clusters ist es, den Weg von der guten Idee zum fertigen Produkt oder zur fertigen Dienstleistung so effizient wie möglich zu gestalten.
Katharina Fox, Clustermanagerin
Foto: Stadt Mannheim
„Für all diese Firmen bieten wir ein Netzwerk, das Forschung, Klinik und Medizintechnologie miteinander verzahnt und ein international wettbewerbsfähiges Forschungs- und Arbeitskräfteumfeld für Bestandsunternehmen, Start-ups und Neuansiedlungen zur Verfügung stellt und immer weiter verstärkt“, sagt Clustermanagerin Katharina Fox und freut sich über die gute Akzeptanz des MMT-Campus, dessen weiterer Ausbau in vollem Gang ist. Nachdem das CUBEX ONE sowie die Gebäude 1 und 2 des Technologieparks Mannheim bereits fast ausgebucht sind, ist nun auch der Startschuss für die Errichtung des dritten und letzten TPMA-Gebäudes gefallen, und das Forschungs- und Lehrgebäude MARECUM der Medizinischen Fakultät der Universität Mannheim auf dem Gelände befindet sich in der zweiten Bauphase. Unterstützt werden die Unternehmen der Medizintechnologie-Branche auch durch die Mannheimer Reallabore wie die INSPIRE Plattform, das INSPIRE Living Lab, das M2AXI Usability Lab und den Hybrid OP-Saal – perfekte Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen in einem realen Klinikumfeld mit der Feedbackmöglichkeit von Klinikpersonal zu testen. Der Vernetzung von Branchenpartnern, der Beratung von Start-ups und Unternehmen sowie der Zusammenarbeit mit Vertretern von unter anderem BioRN, dem LifeScienceAccelerator und dem MAFINEX-Gründerverbund dient das 2023 im CUBEX ONE eröffnete Netzwerkbüro des Clusters. Das Mannheim Medical Technology Cluster zählt ca. 300 Akteure.
