Inklusive Mode als Selbstverständlichkeit

Claire Common (r.) präsentierte 2024 bereits ihre zweite Kollektion.
Foto: Davis Media

Menschen mit Behinderungen müssen sich zahlreichen Herausforderungen stellen. Eine davon ist das Thema Kleidung. Rollstuhlfahrer benötigen spezielle Schnitte für Hosen, denn Nähte können Druckstellen erzeugen, Kleidungsstücke bleiben zudem häufig in Prothesen hängen oder Hosen oder Blusen können nicht eigenständig geöffnet oder geschlossen werden. „Es gibt zwar Anbieter von entsprechender Kleidung, doch diese entspricht selten den neuen Trends oder bedient verschiedene Geschmäcker. Doch Menschen mit Behinderung möchten sich auch modisch kleiden und schön fühlen“, weiß Claire Common. Die 1995 geborene Mannheimerin hat genau dies im Auge. Sie designt inklusive Mode, die sowohl für Menschen mit als auch ohne Behinderungen tragbar ist.

2022 wurde das Modelabel Claire Common gegründet, im Februar 2023 kamen die ersten Produkte auf den Markt. Am Anfang lief der Verkauf nur online, seit November 2023 auch im stationären Handel. 2024 folgte die neue Kollektion sowie die Planung einer reizarmen Kinderlinie mit Fokus auf neurodivergenten Mädchen und Jungen zum Beispiel mit Autismus und ADHS. Maßanfertigungen für Stammkundinnen und Stammkunden sind ein weiterer Geschäftsbereich, der schnell wächst. Ergänzt wird dieses Angebot durch Workshops und Vorträge, die Berührungsängste gegenüber Behinderungen abbauen. gb

Vier Fragen an das Team:

Was zeichnet Sie als Gründer aus?
An meiner Seite ist ein großes Netzwerk an Experten, die selbst eine Behinderung haben. Gemeinsam schaffen wir ein perfektes Rundumpaket, das auf Erfolg durch Inklusion setzt.

Was war bislang in der noch jungen Firmengeschichte der schwierigste Moment?
Ich glaube, das sind immer wieder die kleinen Momente, in denen man nicht an sich glaubt und einfach nicht mehr kann. Denn man muss unglaubliches Durchhaltevermögen haben, um Produkte bekannt zu machen, die es so vorher noch nicht gab und somit viele nicht wissen, dass sie überhaupt existieren.

Was macht eine gute Förderung aus?
Da sein, ein offenes Ohr haben, gemeinsam neue Ideen entwickeln und um die Ecke denken.

Was ist das nächste große Ziel?
Das Team aufbauen und inklusive Mode zu einer Selbstverständlichkeit machen!

 

Lob vom Sponsor:

„Als führende Plattform für alle Akteure der Modebranche liegt uns die nächste Generation im Fashion Business besonders am Herzen. Wir möchten junge Talente inspirieren und ihnen Perspektiven bieten, um in der dynamischen Modewelt Fuß zu fassen.“

Christian Heinrici,
Verlagsleiter TextilWirtschaft, Sponsor der Kategorie Fashion