das Thema Zellkultur auf ein neues Level heben

Gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Sandra Segeletz, Director R&D, nahm Geschäftsführer Dr. Simon Widmaier die Auszeichnung entgegen.
Foto: Aljosha Wohlgemuth

Das Start-up faCellitate trägt dazu bei, dass zukünftig weniger Tierversuche in der Arzneimittelforschung durchgeführt werden – mit Hightech aus Mannheim. Menschen ohne profunde Chemiekenntnisse brauchen einen Moment, um das Produkt von faCellitate zu verstehen: Es geht um Beschichtungen für Zellkulturoberflächen, also Mikrotiterplatten, Petrischalen oder Zellkulturflaschen. Mikrotiterplatten beispielsweise werden in den Lebenswissenschaften und der Arzneimittelforschung eingesetzt, um die biologische Wirkung neuer Substanzen an Zellen zu untersuchen. Die mit den von faCellitate entwickelten Materialien beschichteten Zellkulturoberflächen werden in biologischen Forschungslabors für fortschrittliche Zellkultur-Assays eingesetzt. Assays bezeichnen in der Labormedizin und der pharmazeutischen Forschung einen standardisierten Reaktionsablauf zum Nachweis einer Substanz.

Das Team um Dr. Christoph Petry und Dr. Simon Widmaier entwickelt Beschichtungen zur Synthese und skalierbaren Produktion biomimetischer Materialien. Außerdem entwickeln sie biomimetische Beschichtungen für neue Anwendungen wie die Stammzelltherapie und die regenerative Medizin. „Die Technologie ist kompatibel mit skalierbaren industriellen Produktionsprozessen, chemisch definiert und ohne tierische Inhaltsstoffe, wodurch sich völlig neue Möglichkeiten und Anwendungen ergeben“, sagt Co-Gründer Widmaier.

Die faCellitate-Technologie gehe auf Materialklassen zurück, die erstmals 2014 in der BASF-Polymerforschung synthetisiert wurden. Das Ziel ist, Alternativen zu schaffen für bisherige Beschichtungen tierischen Ursprungs und so einen Beitrag zu leisten für eine klinische Forschung ohne Tierversuche. sr

Vier Fragen an das Team:
Was zeichnet Sie als Gründer aus?
Eine anpackende und konsequente Umsetzung klarer Ziele, das Befeuern einer gemeinsamen Vision im Team abseits des Alltagsgeschäfts.
Was war bislang in der noch jungen Firmengeschichte der schwierigste Moment?
Mietflächen für Chemie, Biologie, Logistik und Büro unter einem Dach zu finden. Die gibt es nur selten. Manche Inkubatoren haben biologische Labors, dafür aber keine Chemielabors, manche keine Logistikfläche, manche sind baufällig und nicht direkt bezugsfertig. Wir haben sicher mehr als acht Monate gesucht. Heute sind wir glückliche Mieter im Existenzgründungszentrum CUBEX ONE.
Was macht eine gute Förderung aus?
Rahmenbedingungen zu schaffen, in der die Entwicklung nicht eingeschränkt wird und in der Leistung Spaß macht.
Was ist das nächste große Ziel?
Der Produktlaunch einer neuen Materialklasse für Stammzelltechnologie. Eine chemisch definierte Alternative zu bieten für bisherige Beschichtungen tierischen Ursprungs mit dem Ziel, einen Beitrag für die klinische Forschung und Therapien der Zukunft zu leisten.

 

Lob vom Sponsor:

„Als Molekularbiologe teile ich meine Freude über den Sieg mit dem sehr engagierten Forscherteam von faCellitate, die mit Empfehlung des renommierten Karolinska-Instituts aus Schweden ins Rennen gegangen sind. Mit ihrer entwickelten Beschichtungstechnologie kann das Thema Zellkultur auf ein neues Level gehoben werden. So erhalten nicht nur die industrielle Biotechnologie, die Stammzellentwicklung und -therapie, sondern auch das Feld der regenerativen Medizin wichtige Impulse.“
Dr. Ludger Bodenbach,
Head of Manufacturing Technologies Roche,
Sponsor der Kategorie Technologie