Auch Mannheim ist ein gutes Pflaster für Gründer – Infrastrukturangebote wie das Technologie-Gründerzentrum MAFINEX tragen dazu bei. Das Themenspektrum ist breit gesteckt und reicht von der Medizin über Pharma und Kommunikation bis zum Handel. Gemeinsamer Nenner für viele erfolgreiche Mannheimer Gründungen ist der Einsatz von Schlüsseltechnologien, allen voran der KI.
VAVISUAL ABSTRACT
Das Mannheimer Start-up VAVisual Abstract hat eine KI-Plattform auf den Weg gebracht, die medizinische Forschungsergebnisse in grafische Zusammenfassungen umsetzt. So soll es Pharmaherstellern möglich werden, ihre Produkte leichter zu vermarkten.
Alles begann 2018 an der Mannheim Business School, die als Teil der Uni Mannheim Management-Weiterbildung bietet. Dort lernten sich der Unternehmensberater Saribek Karapetyan, der Mediziner Dr. Benito Campos und der Grafiker Gaurav Sinha kennen. Sie entwickelten die Idee, die Kommunikation komplexer wissenschaftlicher Sachverhalte verständlicher aufzubereiten. „Wir haben angefangen mit einer Software, die in der Lage ist, medizinische Abstracts in grafische Abstracts zu verwandeln. Das gab es bis dahin nicht“, schildert Karapetyan den Start des Unternehmens. Im Jahr 2022 gründeten sie die VAVisual Abstract GmbH (VA). Erster Kunde war Springer Nature in Heidelberg. Der weltweit zweitgrößte Wissenschaftsverlag steht noch heute als Referenz auf der Internetseite des Start-ups, auf der jedoch längst große Pharmakonzerne wie Pfizer dominieren.
Der Pharmamarkt ist riesig. Allein die 30 größten Global Player der Branche geben jährlich über 50 Milliarden Dollar für Marketing aus. „Da gibt es viel zu tun“, sagt Karapetyan. Adressaten sind Ärzte, Apotheker und Angehörige anderer Gesundheitsberufe, die wissen wollen, welche medizinischen Neuheiten es gibt. VA hat eine Plattform entwickelt, die Daten sammelt und auf ihrer Basis eine Kommunikation erstellt, mit der die Pharmafirmen ihre Kunden erreichen. Kommuniziert werden können die Daten auf vielen Wegen von Print über Digital bis zu Social Media und Video. KI macht die Datensuche und -strukturierung einfacher und schneller. Zudem wurde die Software so gestrickt, dass mögliche Fehler der KI besser kontrolliert werden können.
Zum 16-köpfigen Team gehören neben Entwicklern auch Mediziner, Forscher, Designer und Marketingspezialisten. Sitz ist das MAFINEX Technologiezentrum.
Als recht junges Start-up konzentriere sich VA zunächst auf wenige große Kunden aus der Pharmabranche, so Karapetyan. „Wir wollen aber, dass das System für alle zugänglich ist.“ Idealerweise will er auch Wettbewerber wie Designagenturen und Grafiker einbinden: „Alle sollen auf unserer Plattform unser Tool nutzen, um gegenseitig Mehrwert zu schaffen.“
Aktuell wurde das Unternehmen als „KI-Champion Baden-Württemberg 2024“ ausgezeichnet. Den Preis verlieh die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Start-up BW Summit im Juli 2024 in Stuttgart. dik
IUVANDO HEALTH
Für Krebspatienten können die Informationen über zu ihrer Krankheit passende Studien lebensrettend sein. Der Arzt Dr. Mridul Agrawal möchte deshalb den Zugang zu solchen Studiendaten verbessern. Im Jahr 2019 gründete er gemeinsam mit dem Arzt Benjamin Hanfstein „iuvando Health“ – ein unabhängiges Rechercheportal für Patienten, die an Krebs erkrankt sind. Hier sollen sie Informationen erhalten über Studien zu neuen Wirkstoffen und Therapien, wie sie an spezialisierten Zentren wie Universitätskliniken angeboten werden. Zu diesem Zweck kann iuvando von Patienten mit einer personalisierten Suche nach passenden klinischen Studien beauftragt werden, die auf Künstlicher Intelligenz basiert.
Wir wollen Transparenz schaffen und Patienten, Ärzte, Universitäten, Arzneimittelhersteller, Krankenkassen und Start-ups zusammenführen. Der Kampf gegen Krebs ist nur gemeinsam möglich.
Dr. Mridul Agrawal Foto: iuvando
Bei den German Startup Awards, dem Oscar der Community, wurde Mridul Agrawal im Mai 2024 als „Impact Entrepreneur of the Year“ ausgezeichnet. Auch iuvando Health mit inzwischen rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat seinen Sitz im MAFINEX. In Mannheim hat Agrawal auch studiert, seinen Geschäftspartner Hanfstein hat er an der Universität Heidelberg kennengelernt. Heute lebt der Arzt in Boston, wo er in Harvard einige Jahre zum Thema Leukämie forschte. Mehrere tausend Patientinnen und Patienten melden sich jedes Jahr bei iuvando Health, deren Arbeit sich derzeit auf Deutschland, Österreich und die Schweiz konzentriert. Eine Ausweitung des Angebots auf die USA ist in Vorbereitung. Finanziert wird das Rechercheportal durch die Zusammenarbeit mit der Industrie und von Krankenversicherungen. uc
BADISCHE PEPTIDE UND PROTEINE
Sie sind wahre Tausendsassas: die Peptide, die kleinen Schwestern der Proteine. So kann man auf sie als Wachstumsfaktoren in der molekularen Landwirtschaft für die Züchtung von Fleisch, aber auch Käse und Eiern, in Bioreaktoren, nicht verzichten. In der Kosmetik kommen sie ebenfalls zum Einsatz – zur Verbesserung des Hautbilds. Das Problem: Es ist schwierig und teuer, Peptide synthetisch herzustellen oder konventionell aus Naturprodukten zu extrahieren. Und: Es fallen bei diesen Prozessen große Mengen umweltschädliche Abfälle an.
Der Chemiker Christoph Kutzner stellte sich dieser Herausforderung, gründete 2020 seine Firma Badische Peptide und Proteine (BPP) mit Sitz in Mannheim und einem Labor im Business Development Center im Heidelberg Innovation Park und entwickelte ein biotechnologisches Verfahren, mit dessen Hilfe Peptide umweltfreundlich auf Basis von Ausgangsstoffen wie Kernseife und Speisestärke im großen Maßstab kosteneffizienter hergestellt werden können.
Es ist jedoch nicht immer ganz einfach, bei Peptiden genau die Zusammensetzung zu finden, die exakt zu dem vorgesehenen Zweck passt. Und hier kommt die KI ins Spiel. „Mit der sogenannten Screening-Methode ist Künstliche Intelligenz durch den Einsatz von DeepL-Software in der Lage, aus verschiedenen ‚Kandidaten‘ den besten auszuwählen“, beschreibt Kutzner das Vorgehen. „Sie schaut sich die Komponenten der unterschiedlichen Varianten an, erkennt Gemeinsamkeiten und Unterschiede und entwickelt daraus neue Peptid-Kandidaten, die die Vorteile zusammenführen. Das ist eine große Hilfe und beschleunigt unsere Arbeit natürlich sehr.“ KI sei allerdings noch nicht in der Lage, eigenständig Peptide zu entwickeln. „Derzeit braucht sie dafür Daten aus Experimenten, die im Vorfeld durchgeführt werden.“ Erste Kunden konnte Kutzner bereits ins Boot holen und hat sein Geschäftsmodell mit der Herstellung von Gentransfer-Reagenzien erweitert. Auch über verschiedene Auszeichnungen konnte sich der Wissenschaftler freuen, z. B. war er 2023 Preisträger des Ideenwettbewerbs „Bioökonomie“ des Landes Baden-Württemberg. uc
RESOURCLY
Das 2023 gegründete Start-up resourcly hat eine Softwareplattform entwickelt, die Hersteller und ihre Partner verbindet, um industrielle Komponenten wiederzuverwenden und zirkuläre Lieferketten abzubilden. So sollen Abfälle vermieden, Produktlebenszyklen verlängert und Lieferketten stabilisiert werden. „Gleichzeitig wird das Nettoumlaufvermögen sowie der Cashflow in den Unternehmen verbessert“, sagt Gründerin Helena Most.
163 Mrd.
US-Dollar
kosten industrielle Abfälle pro Jahr,
die durch obsolete Bestände, Überbestände
und Überproduktion anfallen.
Im April 2024 präsentierte sich das junge Unternehmen erstmals mit einem eigenen Stand in der Startup Area der Hannover Messe. Selbst Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck lobte die Arbeit der Gründer Helena Most und Ian Draxten. Most verfügt ebenso wie ihr Geschäftspartner über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau.
Die Plattform übernimmt die Suche nach dem perfekten Partner auf der Grundlage von KI, die aus unstrukturierten Daten digital intelligente Informationen erstellt. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass jährlich industrielle Abfälle in einer Größenordnung von 163 Milliarden US-Dollar allein durch obsolete Bestände, Überbestände und Überproduktion anfallen“, sagt Most. Gleichzeitig werden wertvolle industrielle Ressourcen knapp. „Unternehmen selbst haben an dieser Stelle einen wichtigen Hebel in der Hand“, betont die Gründerin. Sitz in Mannheim ist das MAFINEX. Über das Landesprogramm Start-up BW Pre-Seed konnten mit Unterstützung der Mannheimer Wirtschaftsförderung rund 200.000 Euro akquiriert werden, um die Plattform weiterzuentwickeln. uc
ISTARI.AI
Aus den Internetseiten von 20 Millionen Unternehmen in Europa und Nordamerika filtert ISTARI.AI die richtigen Daten für das jeweilige Geschäft. Die Zusammenarbeit der Gründer Dr. Jan Kinne und Dr. David Lenz begann vor sechs Jahren am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Dort trafen sich Kinne und Lenz als junge Doktoranden bei einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Uni Gießen. Sie starteten mit der Erforschung von „webbasierten Innovationsindikatoren“. Aus den Ergebnissen entwickelten sie die webAI-Technologie, zunächst in ihrer Freizeit. 2019 gründeten sie ISTARI.AI. Im Jahr danach stieß mit Robert Dehghan ein dritter Partner dazu. Mitten in der Corona-Pandemie konnten sie beweisen, dass ihre Technologie funktioniert: Zweimal pro Woche analysierten sie für das Bundeswirtschaftsministerium alle deutschen Unternehmenswebseiten unter dem Aspekt, wie sich der Lockdown auswirkte. Inzwischen sind zu den drei Partnern fast 20 Mitarbeiter gekommen. Sitz ist das MAFINEX.
Am wichtigsten ist bisher das Projektgeschäft: ISTARI.AI wertet für Forschungseinrichtungen und staatliche Stellen von der OECD über die Förderbank KfW bis zur Stadt Mannheim große Datenmengen aus dem Internet aus. Verstärkt bemüht sich das Unternehmen derzeit um das Produktgeschäft, bei dem Unternehmen die webAI-Plattform für eigene Analysen nutzen.
„Wir wollen einer der führenden Unternehmensdatenanalysten weltweit werden“, formuliert Dehghan. Dafür sind Risikokapitalgeber nötig. Die ersten sind bereits 2020 eingestiegen, darunter Start-up BW Pre-Seed, die Start-up-Finanzierung des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 2023 erhielten sie die Hauptpreise bei den Start-up-Konferenzen Q-Summit in Mannheim sowie bei Slush’d Heilbronn. Zudem wurde ISTARI.AI mit dem Titel
„KI-Champion des Landes Baden-Württemberg 2023“ ausgezeichnet. dik
NEOGRAMM
Neogramm steht für „neues“ Programmieren“, beziehungsweise die Systemintegration für die industrielle Digitalisierung, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens Kai Blümchen. Der Diplom-Informatiker hat das Unternehmen 2009 nach dem Studium zusammen mit Stephan Könn gegründet. Die Firmenidee entstand im Maschinenbauunternehmen von Könns Eltern. Durch die gemeinsame Arbeit hätten sie das Potenzial erkannt, welches in der Vernetzung von Produktion steckt.
Die Kunden kommen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus dem Pharmabereich, der Elektronikfertigung, der Automobilbranche oder der Holzindustrie. Neben klassischer Automatisierungstechnik beschäftigt sich das Unternehmen auch mit industrieller Bildverarbeitung und mit Anwendungen für industrielle Systeme. KI steht schon seit einigen Jahren im Fokus.
Ein besonderer KI-Ansatz entstand während eines Forschungsprojekts: Wie lässt sich das Wissen der Babyboomer, die jetzt in Rente gehen, für ihre Arbeitgeber konservieren? Ein pfiffiger Werkstudent entwickelte schließlich die Idee in seiner Dissertation an der Uni Mainz weiter. Als Plattform dienen Tablets, auf denen ältere Mitarbeiter in Produktionsunternehmen ihre Erfahrungen bei seltenen Aufträgen festhalten. KI hilft, sie später wieder zu nutzen. Inzwischen beschäftigt neogramm 45 Mitarbeiter. 2023 stieg die Berliner Dussmann-Gruppe mit 25 Prozent ein. Die langfristige Kooperation ermögliche weiteres Wachstum, sagt Blümchen. dik
INSAGE
Er wolle neue berufliche Wege einschlagen, erklärte Simon Engelhorn im Februar 2024, als er sich aus der Geschäftsführung des Modehauses engelhorn verabschiedete, in die er 2012 eingestiegen war. Gemeinsam mit Matthias Storch und Marc Schauer gründete er im Frühjahr 2024 ein KI-Start-up unter dem Namen Insage. Die Idee: Eine Software soll Unternehmen aus dem E-Commerce dabei unterstützen, ihre Daten aus Quellen wie Shopify, Facebook, Instagram, TikTok und anderen zusammenzuführen und auszuwerten – auf der Basis von Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, jedem Mitarbeiter komplexe Einblicke in eigene Daten in kürzester Zeit zu ermöglichen, sodass jede Entscheidung in Zukunft datenbasiert getroffen werden kann.
„Bisher wird Werbung in E-Commerce-Unternehmen weitgehend nach Bauchgefühl eingesetzt.“
Simon Engelhorn, Gründer Insage Foto: Sebastian Weindel/Insage
Ein konkretes Beispiel ist die Datenanalyse von Werbeausgaben in digitalen Medien, die das Budget von Online-Händlern sehr stark belasten. Ziel ist, die Werbeausgaben zielgerichteter und effizienter einzusetzen. Nutzer erhalten individuell recherchierte Antworten, das System sendet jedoch auch proaktiv Nachrichten zu aktuellen Erkenntnissen.
Neben den drei Gründern sind drei Entwickler an Bord, das Team wird schrittweise aufgebaut. uc
KI in der Wirtschaftsprüfung: „Ein Glücksfall für unsere Branche“
Die Künstliche Intelligenz verändert auch die Arbeit der Wirtschaftsprüfer grundlegend – zum Besseren, ist Bastian Wenk, Partner und Geschäftsführer der FALK GmbH & Co KG, überzeugt. Es ist noch gar nicht so lange her, da verbrachten Bastian Wenk und seine Kolleginnen und Kollegen viel Zeit damit, in langen Gesprächen die Abläufe der Unternehmen kennenzulernen und sich mit Prozessen und Datenströmen zu beschäftigen. „Das ist heute weitgehend Vergangenheit“, sagt er. „Dank KI-gestützter Tools können wir viele relevante Informationen aus den Systemen der Firmen ziehen – bereits für unsere Zwecke zusammengefasst und gegebenenfalls visualisiert.“ Dank KI liefen außerdem Belegprüfungen weitgehend automatisiert ab.
Der Einsatz von KI macht unseren Beruf wieder attraktiver.
Bastian Wenk, Partner und Geschäftsführer der FALK GmbH & Co KG Foto: FALK
Die bisherige Praxis von Stichproben könne durch eine komplette Prüfung ersetzt werden. Sogar manchem Betrug kämen die Tools auf die Spur. „KI ist in der Lage, Unstimmigkeiten oder Anomalien zu entdecken, die wir uns dann genauer ansehen“, sagt Wenk. Hohe Investitionen seien nicht notwendig. „Die Technologien sind weitgehend frei verfügbar.“ Es gehe darum, effiziente Tools für verschiedene Anforderungen zusammenzustellen und zu evaluieren. „Auch Start-ups sind hier unterwegs, mit denen wir zusammenarbeiten.“ Gleichwohl verursachen Rechnerleistung und Lizenzen hohe laufende Kosten. Dafür profitiert die Attraktivität des Berufsstands. „Viele Routineaufgaben wie die Belegprüfung, die Datenanalyse oder das Aufbereiten von Vertragsdaten können wir an die KI auslagern und uns auf die spannenden Aufgaben konzentrieren wie betriebswirtschaftliche, steuerliche und strategische Fragestellungen – das ist es ja auch, was unsere Mandanten wirklich von uns wollen“. Wegen steigender Regulierungsanforderungen kämen Wirtschaftsprüfungsunternehmen sonst an zeitliche und personelle Grenzen. Dennoch werde KI die Wirtschaftsprüfer nicht ersetzen können. „Wir treffen die Entscheidungen, und wir teilen unsere berufliche Expertise mit unseren Mandanten auf einer vertrauensvollen Basis. Diese persönliche Komponente kann keine noch so perfekte KI ersetzen“, so Wenk. uc
MPB: Das Parken der Zukunft
Die Parkplatzsuche in der Mannheimer Innenstadt ist nicht immer angenehm, ein Parkhaus mit freien Plätzen zu finden nicht immer einfach, das Bezahlen an den Kassenautomaten oft lästig. Besserung naht durch die stärkere Nutzung digitaler Technik in Parkhäusern und Tiefgaragen der Mannheimer Parkhausbetriebe, die Parktickets künftig unnötig macht. Begonnen wurde die Modernisierung 2024 mit der Tiefgarage unter dem Mannheimer Hauptbahnhof. In 2025 sollen die Parkhäuser in D5 und im Stadthaus N1 hinzukommen. Zur Identifizierung dient künftig das Kfz-Kennzeichen. Verloren gegangene Tickets und Warteschlangen an Ein- und Ausfahrten sollen dann kein Problem mehr sein. Bei der Einfahrt wird das Kfz-Kennzeichen erfasst und auf einem Monitor angezeigt. Vor der Ausfahrt aus dem Parkhaus kann das Parkentgelt bargeldlos am Kassenautomaten oder über das Handy beglichen werden. Statt das Parkticket einzuschieben, wird jetzt das Kfz-Kennzeichen am Automaten eingegeben. Bis 2027 soll die Umrüstung der Mannheimer Parkhäuser beendet sein. Die Investitionen betragen rund 4 Millionen Euro, unterstützt wird das Projekt durch Bundeszuschüsse. Das ticketlose Ein- und Ausfahren ist aber nur ein Aspekt in der digitalen Steuerung des Parkraums. Je nach Auslastung ist in Zukunft auch ein flexibles Pricing denkbar, um einen finanziellen Anreiz zu bieten, ein Parkhaus zu nutzen, das etwas entfernter vom Zentrum liegt. Über Apps sollen auch Stellplatzreservierungen möglich sein, ebenso WLAN in Parkobjekten. Die digitale Modernisierung und das neue Parkleitmanagementsystem bilden eine Einheit. Durch Anzeigen im Straßenverkehr und die Einspeisung der Daten in Navigationssysteme und -Apps können Besucher auf der Suche nach freien Plätzen in Parkhäusern KI-gestützt durch die Stadt geleitet werden. uc