Von den Projektentwicklern Panattoni und AVENTOS über BAUHAUS, Hutchinson, den SWR und H&C Stader bis zu Aliaxis – auch 2024 wurden hohe Summen in neue Immobilien investiert.
Panattoni deutschland übergibt businesspark an beegy
Mit einem Festakt und im Beisein zahlreicher Ehrengäste übergab Panattoni Deutschland Anfang Juni 2024 das neue City Dock Mannheim Süd an die beegy GmbH, ein Tochterunternehmen der MVV Energie AG. Die gesamte Fläche von 10.700 Quadratmetern des Businessparks wurde von dem Komplettdienstleister für erneuerbare, dezentrale Energielösungen für Privathaushalte als Mietobjekt übernommen. Dieser nutzt den Immobilienkomplex in Mannheim-Neckarau als neuen Solar- und Wärmecampus mit Logistik- und Schulungszentrum und bietet Arbeitsplätze für rund 200 Beschäftigte. „Der Standort im City Dock Mannheim Süd bietet uns ideale Voraussetzungen, um unsere Dienstleistungen im Bereich dezentraler Energiemanagementlösungen weiter auszubauen“, erklärt Kamil Glowatz, beegy-Geschäftsführer.
Das City Dock Mannheim Süd befindet sich im Gewerbegebiet Mallau auf einer ca. 15.200 Quadratmeter großen ehemaligen Brachfläche, die von Panattoni nachhaltig revitalisiert wurde. Vor vielen Jahren wurden hier noch die berühmten Schildkröt-Puppen hergestellt, zuletzt wurde auf der Fläche eine Kartbahn betrieben. „Das City Dock Mannheim Süd zeigt, wie sich Gewerbeflächen erfolgreich wiederbeleben lassen. Hier sind nicht nur attraktive Flächen für Unternehmen ohne zusätzlichen Bodenverbrauch entstanden, sondern es wird auch die in den Bestandsgebäuden vorhandene graue Energie klimafreundlich weitergenutzt“, freute sich Oberbürgermeister Christian Specht und ergänzte: „Dieses Konzept passt sehr gut zum neuen Mieter des City Dock: Mit beegy zieht hier ein Unternehmen der MVV ein, das Privathaushalten erneuerbare, dezentrale Energielösungen anbietet – und so die Energiewende in Mannheim und der Region mit vorantreibt.“
„Mit Projekten wie dem City Dock Mannheim Süd bedienen wir die Nachfrage nach flexibel einsetzbaren Flächen in der Metropolregion Rhein-Neckar“, so Stefan Bohn, Geschäftsführer von Panattoni Deutschland. „Die Bedeutung dieser Region für uns zeigt auch, dass wir hier nach unserem Stammsitz in Hamburg unsere zweitgrößte Niederlassung mit 26 Mitarbeitenden betreiben.“ Rund um Mannheim errichtet das Unternehmen derzeit weitere Gebäude wie eine Immobilie für die Firma MSK Pharmalogistic in Bensheim. Ein großes Projekt war zudem die Revitalisierung eines Areals in Speyer, eines ehemaligen Produktionsstandorts für Lebensmittelverpackungen auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern. Das Gelände wird seit November 2021 von der Hornbach Baumarkt AG genutzt. uc
BAUHAUS eröffnet Campus
Über 70 Millionen Euro hat BAUHAUS, Spezialist für Werkstatt, Haus und Garten, am Standort Mannheim investiert und damit ein attraktives und zukunftsweisendes Arbeitsumfeld für perspektivisch bis zu 1.500 Mitarbeitende im Share-Desk-Prinzip geschaffen. Die bauliche Neugestaltung des Service Centers Deutschland (SCDE) dauerte rund drei Jahre und bietet nun den Beschäftigten auf insgesamt 36.400 Quadratmetern Bruttogeschossfläche einen zeitgemäßen und angenehmen Raum für eine individuelle sowie teamorientierte Arbeitsgestaltung im New-Work-Prinzip. Mit dem Neubau in der Gutenbergstraße im Mannheimer Stadtteil Wohlgelegen wird das BAUHAUS Service Center Deutschland um ein Gebäude erweitert, das alle Mitarbeitenden an einem Ort zusammenbringt. Gemeinsam mit dem bestehenden Hochhaus aus dem Jahr 2007 formt der erweiterte Neubau mit allein rund 25.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche den identitätsstiftenden BAUHAUS Campus. Insgesamt gibt es sieben flexible Arbeitsbereiche – von Think Tanks und Touch Downs zur Fokus- und Einzelarbeit über offene, halboffene und geschlossene Besprechungsbereiche für die Zusammenarbeit und Kommunikation bis hin zur Multi-Lane, einem multifunktionalen Arbeitsplatz für Innovation und Kreativität.
Die Erweiterung der Bestandsinfrastruktur fasst die bisher über das Stadtgebiet Mannheims verteilten Büroräumlichkeiten in wesentlichen Teilen zu einem Campus zusammen. Das neue Gebäude HAUS2 beherbergt die Abteilungen Bau und Einrichtung, Corporate IT, Digital Commerce, Einkauf, Expansion, Marketing, Logistik, Prozess- und Organisationsentwicklung, Service Desk sowie den Vertrieb. Mit dem erweiterten SCDE und dem neuen Campus blickt das Unternehmen auf eine traditionsreiche Geschichte am Standort Gutenbergstraße zurück. Bereits seit 1968 wird das Gelände des ehemaligen „Druckhaus Mannheim“ sukzessive renoviert, umgebaut, erweitert und zukunftsfähig gestaltet. BAUHAUS hat sich eigenen Angaben zufolge bewusst für eine moderne und hybride Arbeitswelt entschieden – ohne dabei jedoch die eigenen Wurzeln und die wertebasierte Grundüberzeugung als lokaler Arbeitgeber aus dem Blick zu verlieren. „Denn der BAUHAUS Campus verdeutlicht einmal mehr die enge und langjährige Verbundenheit zu Mannheim als dem Gründungsort von BAUHAUS und schafft den sichtbaren Beweis eines attraktiven und zukunftssicheren Arbeitgebers über die Stadtgrenze und die Region hinaus“, so das Unternehmen. uc
Hutchinson mit erstem Spatenstich für neues Logistikzentrum
Am 11. Juli 2024 feierte Hutchinson, Zulieferer für die Automobilindustrie und die Wehrtechnik, den ersten Spatenstich eines neuen Logistikzentrums für Präzisionsdichtungen. Sieben Millionen Euro investiert das traditionsreiche Unternehmen mit rund 240 Beschäftigten in Mannheim in das Gebäude, das Mitte Juli 2025 fertiggestellt werden soll. Hutchinson verfolgt mit diesem neuen Logistikzentrum den Industrie-4.0-Ansatz – die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. Das Logistikzentrum wird mehr 3.700 Quadratmeter groß sein und auch einen Büroteil umfassen. Das Logistikzentrum ist das zweite dieser Art in Europa, das erste wurde 2023 in Frankreich eröffnet. Das neue Gebäude soll klimaneutral betrieben werden. Die komplette Dachfläche wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. uc
h&C Stader bezieht neuen Standort
Dutzende Unternehmen sind schon da, weitere werden folgen. Auch die Mannheimer Geschichtsagentur H&C Stader hat sich bei ihrer Suche nach einem neuen Standort für das Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Konversionsgelände Taylor entschieden. Das Mannheimer Unternehmen hat Anfang Mai 2024 im Gewerbegebiet auf Taylor ein neues Gebäude bezogen, das nicht nur neue Büros für die 25 Mitarbeitenden am Standort Mannheim bietet, sondern vor allem das neue Magazin beherbergt: Hier können Unternehmen ihre Geschichte sicher aufbewahren, sauber sortiert und verpackt in platzsparenden Rollregalen. Und zum Archivservice gehört je nach Bedarf auch das Sichten, Sortieren, Digitalisieren und Katalogisieren der Bestände. 3,5 Kilometer Regalmeter – so viel Platz hat der neue History Hub von H&C Stader History & Communication für Aktenmaterial. „Das entspricht 44.000 Aktenordnern“, sagt Matthias Schlösser, bei H&C Stader für den Archivbereich zuständig.
Das Gewerbegebiet Taylor ist ein Ort mit Geschichte – das passt alles ausgezeichnet zu uns.
Dr. Ingo Stader, Geschäftsführer H&C Stader
Foto: H&C Stader
„Das Magazin ist das Herzstück des History Hubs“, erklärt Schlösser, und meint das durchaus wörtlich: Um die Dokumente – Zeitungsartikel, Festschriften und Urkunden, aber auch Fotos, VHS-Bänder oder Mikrofilme – sicher zu lagern, ist das Magazin im Erdgeschoss als massiver Betonbau ausgeführt, nahezu fensterlos und voll klimatisiert. In Hybridbauweise ist im Stockwerk darüber ein moderner Büro- und Veranstaltungsbereich entstanden. „An unserem alten Standort in der Mannheimer Innenstadt wurde es einfach zu eng“, so Dr. Ingo Stader, Firmengründer und CEO, „nicht nur für die Akten, sondern auch für unsere Beschäftigten.“
Mit dem Neubau sollte aber nicht nur ein Platzproblem gelöst werden. Mit einer Investition von mehr als vier Millionen Euro zeigt die Agentur, dass sie langfristig auf das Thema Unternehmensgeschichte setzt. „Viele Firmen verfügen über einen wahnsinnigen Wissensschatz“, betont Stader. Doch oft lagert der in einem Keller oder auf einem Dachboden – und niemand weiß, was genau er alles enthält. Umso wichtiger sei es, solche Bestände auch tatsächlich zu erschließen und nutzbar zu machen. sba
Aliaxis mit neuer Produktionshalle
Rund 530 Mitarbeitende von Aliaxis Deutschland produzieren unter dem Motto „Wir verbinden alle Rohre“ in Mannheim-Friedrichsfeld Verbindungstechnik und Armaturen für die Gas- und Wasserversorgung aus Kunststoff. Bis 2025 plant der belgische Mutterkonzern bei seiner deutschen Tochter Investitionen in Höhe von ca. 50 Millionen Euro. Rund 40 Millionen Euro davon flossen in neue Fertigungstechnologien sowie eine 1.660 Quadratmeter große Produktionshalle, die im September 2024 eröffnet wurde. Im Juli 2024 waren die Mitarbeitenden zur Baustellenbesichtigung bei Aliaxis eingeladen. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten diese Möglichkeit, auch der Familie ihren Arbeitsplatz vorzustellen und hatten dabei viel Spaß.
Besonders beliebt waren die Werksführungen. Das Thema Nachhaltigkeit steht bei dem Neubau ganz oben auf der Agenda – mit einem Retentionsdach zur Zurückhaltung von Regen und einer Photovoltaikanlage. Möchte das Unternehmen bis 2025 doch 100 Prozent seiner verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Die neue Photovoltaikanlage produziert einen Jahresertrag von 450.000 kWh. Auch bei der Fertigung der Aliaxis-Produkte spielt die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Ein gutes Beispiel dafür ist das neue FRIALEN NXT Programm, das auf den neuen Flächen gefertigt wird. Die neue Generation Sicherheitsfittings wird vollautomatisiert produziert. Die Herstellung punktet durch einen niedrigeren Energieverbrauch als die gängigen Wettbewerbsprodukte, was durch einen geringeren Materialeinsatz sowie neue Materialien und Fertigungsprozesse erreicht wird. Die Verbindungselemente für Polyethylenrohre bieten zudem zahlreiche Vorteile für ihre Nutzer wie kürzere Installationszeiten, eine höhere Lebensdauer und eine vollständigere Dokumentationsmöglichkeit von Schweißprozessdaten und anderen relevanten Informationen. uc
Alle Aktivitäten von Aliaxis sind zukünftig auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Marc Besserer, Geschäftsführer Aliaxis Deutschland
Foto: Aliaxis
Erste Vermietungen auf Gewerbeareal „Vareal“
Auf dem Steinzeug-Areal, auf dem Aliaxis seinen Standort hat, ist auch der Berliner Investmentmanager AVENTOS aktiv. Auf 63.000 Quadratmetern Fläche wird hier unter Beibehaltung der nachhaltig nutzbaren Gebäude, die in Teilen denkmalgeschützt sind und kernsaniert werden, der Gewerbepark VAREAL entwickelt – mit rund 40.000 Quadratmetern Fläche für Neuansiedlungen vor allem aus den Bereichen Light Industrial, Lager sowie Forschung und Entwicklung. Als erste Fläche konnte ein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude von ca. 520 Quadratmetern an den Nachbarn Aliaxis vermietet werden, der dieses als Schulungsgebäude für Veranstaltungen nutzt.
Insgesamt konnte das VAREAL bisher drei erfolgreiche Vermietungen von über 12.000 Quadratmetern verzeichnen. Zudem hat man nun die Baugenehmigung erhalten und die Rückbauaktivitäten sind abgeschlossen. So konnte nun auch der Baubeginn erfolgen. uc
SWR mit neuem Studio
Auch der SWR hat in Mannheim investiert. 21 Millionen Euro flossen in das neue Zwei-Länder-Regionalstudio Mannheim-Ludwigshafen am Hermann-Heimerich-Ufer. Ein 90-köpfiges Team arbeitet seit April 2024 vor Ort und liefert Berichte für SWR- und ARD-Programme. Das neue Studio ist etwa halb so groß wie das alte Gebäude in der Wilhelm-Varnholt-Allee, kann jedoch wesentlich effizienter genutzt und deshalb langfristig kostengünstiger betrieben werden. Neue Raumstrukturen ermöglichen zudem multimediale Arbeitsweisen und lassen TV, Hörfunk und Online weiter zusammenwachsen. uc