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SiQ2015

30 Prozent der Hygienepapiere auf dem europäischen Markt stammen aus dem Hause SCA. Das größte Werk des schwedischen Konzerns für Hygiene- und Forstprodukte hat in Mannheim seinen Sitz. Hier stand die Wiege der Marke Zewa, die es sogar in Russland zu kaufen gibt. Die Deutschen sind „Lagenkäufer“. In England spielt dieses Thema bei der Wahl des Toilettenpapiers nur eine kleine Rolle, denn diese punkten bei den Briten vor allem mit „Weichheit“. Und bei unserem Nachbarn Frankreich? „Da ist viel rosa gewünscht. Und viel weiß.“ Volker Zöller kennt sich aus mit den Vorlieben der Endverbraucher in aller Welt. Er ist bei der Firma SCA (Svenska Cel- lulosa Aktiebolaget) Vice President Verkauf und Marketing – und verantwortlich für das Konsumgütergeschäft in Zentraleuropa. Rund 2.000 Menschen arbeiten im Mann- heimer SCA-Werk, das eine lange Tradition hat. In Mannheim werden beispielsweise die Marken Tork und Tena produziert. Und eine der bekanntesten SCA-Marken trägt den Standort des Unternehmens in der Qua- dratestadt – wenn auch in abgekürzter Form – in alle Welt: Zewa steht für Zellstofffabrik Waldhof – der Stadtteil, in dem das Werk liegt. Seit 1960 gibt es Zewa-Produkte. Von Mannheim aus haben sie die europäischen Märkte erobert. Anfang der 80er Jahre lie- ferten die Hersteller Zewa-Produkte erstmals auch nach Österreich und in die Schweiz, Mitte der 80er Jahre dann nach Griechen- land. „Der richtig große Schritt folgte 1998 mit dem Launch in Russland“, sagt Volker SCA ist ein globales Unternehmen Von Mannheim in die ganze Welt von Anne-Kathrin Jeschke Zöller. Dazwischen lag die flächendeckende Verbreitung in osteuropäischen Ländern. SCA legt, so Zöller, großen Wert auf Nachhaltigkeit. Dabei geht es vor allem um die Beschaffung der Rohstoffe, aber auch um die Logistik: SCA versucht, seine Waren relativ nah am Verkaufsort zu produzieren. Von Mannheim aus beliefert das Unterneh- men Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 95 Prozent der Aufträge werden per Lastwagen ausgeliefert. „Die Zeitfenster bei den Kunden sind eng“, so Zöller, diese einzuhalten, sei über den Bahnverkehr kaum möglich. Güterschiffe würden für die Anlieferung von Zellstoff oder für den Materialtransport von Werk zu Werk genutzt. Insgesamt betreibt SCA mehr als 30 Produktionsstandorte für Hygienepa- pier in Europa. Mannheim ist das größte und das einzige Werk mit integrierter Produktion: Das bedeutet, dass dort die gesamte Ver- arbeitungslinie – vom Rohstoff Holz bis hin zum fertigen Hygienepapier – stattfindet. „Die Märkte funktionieren natürlich unterschiedlich“, sagt Zöller. Deswegen bildet SCA Teams, die sich schon vor der Entwicklung eines neuen Produkts oder einer neuen Marketingstrategie intensiv mit dem jeweiligen Markt, den Endverbrauchern eines bestimmten Landes beschäftigen: Die Mitarbeiter befragen potenzielle Käufer, arbeiten gemeinsam mit Marktforschungs- instituten, entwickeln Konzepte. Sogar der günstige Platz im Supermarktregal ist ein Thema – oder die Wahl eines passenden Slogans. In Deutschland ist Zewa etwa unwei- gerlich mit dem Slogan „wisch und weg“ verbunden. „Dieser kann natürlich nicht in andere Sprachen übersetzt werden“, weiß Zöller. „Aber er behandelt das Thema Saugfähigkeit – und das greifen wir auch in anderen Ländern auf.“ Der Verbrauch an Hygienepapier steige immer weiter. In vielen Ländern gebe es noch großes Wachstumspotenzial. Dass ausgerechnet das SCA-Hygienepapier um die Welt geht, liegt seiner Meinung nach vor allem daran, dass das Unternehmen in diesem Produktbereich mit als erstes „Markenartikel“ verkauft hat – „und damit eine Garantie: immer dasselbe Produkt, immer dieselbe Qualität“. Während SCA in Europa längst überall vertreten ist, erschließt das Unternehmen aktuell auch Märkte in anderen Kontinenten: Indien, China und Südamerika zum Beispiel – immer mit dem Ziel, „die Nummer eins zu sein oder zumindest die Nummer zwei“. Eine weitere Vorgabe: „Wir wollen schneller wachsen als der Markt“, berichtet der SCA-Manager. In Europa wurde dieses Ziel bereits erreicht. „Jedes dritte Klopapier kommt von uns“, bringt es Zöller auf den Punkt. Markenartikel wie Zewa werden im Mannheim produziert. Foto:Rinderspacher INTERNATIONAL 30 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015 Foto:SCA

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