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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

Verpassen Sie nicht „Challenge“ – das packende Rennen zwischen einem E-Bus und einem Diesel-Bus quer durch Mannheim. Foto:Bombardier Aktivitäten von Bombardier in Mannheim besichtigte und bestaunte. Kurz erklärt geht es um Folgendes: Mannheim will unter Federführung des Fachbereichs Wirtschafts- und Strukturför- derung mit einer ausgeklügelten Strategie ein elektromobiles Gesamtkonzept auf die Beine stellen, unter der Marke „blue_vil- lage_mannheim“ soll E-Mobilität flächen- deckend in der ganzen Stadt eingeführt werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der kanadische Konzern Bombardier, der weltweit im Flugzeugbau und in der Schienenverkehrstechnik aktiv ist. Er bringt die Primove-Technologie in dieses Projekt ein, die von Bombardier ganz wesentlich in Mannheim entwickelt und mit einer jüngst in Betrieb genommenen Versuchsstrecke auch erprobt wird. Die Primove-Technologie bietet drahtlose Elektromobilität für alle Fahrzeugtypen: Straßenbahnen, Busse, Lkw und Pkw. Dem System liegt das Prinzip der induktiven Energieübertragung zugrunde, es ermöglicht den kontaktlosen Transfer von Strom ganz ohne den Einsatz von Steckern, Drähten oder Oberleitungen. Die erforderlichen Komponenten sind im Boden und unter dem Fahrzeug verborgen, sodass Fahrzeuge ganz bequem und praktisch „unsichtbar“ Die Primove-Technologie ist bei Bussen, Straßenbahnen, Lkw und Pkw einsetzbar. geladen werden können. Bei Einsatz von Pri- move fährt beispielsweise eine Straßenbahn „oben ohne“, das heißt ohne Oberleitung, sie erhält den „Saft“ vielmehr von unten aus dem Boden. Bombardier argumentiert, mit Hilfe von Primove könnten öffentliche Verkehrssys- teme nahtlos in die Umgebung eingefügt werden. „Historische Stadtzentren, denk- malgeschützte Bereiche oder Grünzonen wie Parkanlagen und Gärten bleiben intakt“, erklärt der kanadische Konzern, der in sei- nem Mannheimer Werk derzeit rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Auch ein anderes wesentliches Problem, das die E-Mobilität bislang ausbremst, kann offensichtlich mit Primove gemindert oder gar gelöst werden: das zu hohe Gewicht der Batterien. Nach den Worten von Primove-Manager Jeremie Desjardins müsste ein Elektrobus mit etwa 12 Meter Länge und einer täglichen Reich- weite von 250 Kilometern nach heutigem Stand der Technik eine Batterie mit einem Gewicht von 5 bis 7 Tonnen mit sich herum- schleppen. Bei Primove könne eine Batterie gewichtmäßig auf 700 Kilogramm reduziert werden, da sie ja während der Fahrt ständig wieder aufgeladen werde, sei es an Endhal- testellen der Linienbusse oder an Auflade- punkten, die an bestimmten Haltestellen im Straßenbelag eingelassen sind. 2006 war die Geburtsstunde der Inno- vation Primove. Erste Tests wurden wenige Die erforderlichen Komponenten für die induktive Stromübertragung sind im Boden unter dem Fahrzeug verlegt. Jahre später am Standort Bautzen durchge- führt, 2010 in Augsburg schließlich das erste Pilotprojekt gestartet, bei dem auf einer 800 Meter langen Strecke ausführliche Tests mit einer Niederflurstraßenbahn stattfanden. Pri- move funktionierte, also wurde ein zweites Pilotprojekt gestartet, diesmal im belgischen Lommel mit einem Bus. In Braunschweig und Berlin finden ebenso Versuche statt. Auch in Mannheim ist ein Projekt am Start. Bombardier, die Verkehrsgesellschaft RNV, die Stadt Mannheim und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) setzen ab Mitte 2014 zwei Elektrobusse auf der zentralen Linie 63 ein. Zwischen Mannheim- Hauptbahnhof und Pfalzplatz werden die Busse während der Standzeiten an ausge- wählten Haltestellen kabellos nachgeladen. Doch Mannheim spielt eine weit größere Rolle in der Primove-Strategie. Schon vor Jahren hat Bombardier Mannheim zum Kompetenzzentrum für Elektromobilität auserkoren. Das „Centre of Excellence“ unterstützt Partnerschaften, Projekte und neue Wege in der sich rasant entwickelnden elektrischen Mobilität. Das Kompetenzzen- trum enthält ein komplettes Energielabor, um sämtliche Anwendungen zu testen, sowie eine Testhalle für Busse. Der jüngste Coup in der Primove-Ge- schichte: Auf dem Gelände der ehemaligen Taylor-Kaserne, die kürzlich von der US- Army im Stadtteil Vogelstang geräumt wur- de, ist eine knapp 1.000 Meter lange Test- strecke entstanden. „Pionierbusse“ sollen hier im Rahmen eines Bundesforschungs- projekts, das zunächst auf zwei Jahre ange- legt ist, zeigen, was Primove kann. Die Stadt Mannheim stellt das Gelände, die Kosten für den Bau der Strecke trägt Bombardier. Der erste Meilenstein für die Realisierung einer E-Mobility-Stadt Mannheim wurde gesetzt. Grafik:Bombardier KONVERSION 41MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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