2024: Virtualbadge.io: Zertifikate 4.0

Eine Plattform für fälschungssichere Zertifikate und Dokumente ist das erfolgreiche Geschäftsmodell von Virtualbadge.io: (v.l.) Malte Zander, Daniel Szymkowiak, Kenny Strubel und Giovanna Pergher. Foto: Virtualbadge.io

Ein Projekt mit seinem früheren Arbeitgeber war bei Malte Zander und seinen Mitgründerinnen und Mitgründern Giovanna Pergher, Daniel Szymkowiak und Kenny Strubel der Auslöser für ihr erfolgreiches Geschäftsmodell. „Wir hatten 2020 gerade unsere Digital-Agentur  FutureNext gegründet, als Olli Brümmer, Chef von ‚The Hackathon Company‘, für die ich früher tätig war, uns um Unterstützung bat“, erinnert sich Zander. „Es ging darum, seinen von der Europäischen Kommission initiierten Wettbewerb ‚EUvsVirus‘ zu begleiten, bei dem die besten Ansätze zur Bekämpfung des Corona-Virus im Mittelpunkt standen.“ Im Anschluss hatte das Quartett den Einfall, an die rund 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen digitalen Badge zu versenden – als Bestätigung und Erinnerung an das Event. Und das lief wunderbar. Mehr als 5.000 der Badges landeten auf LinkedIn und bei anderen sozialen Medien. „Das Zertifikat diente zum einen als Wertschätzung für die Mitwirkenden, steigerte jedoch gleichzeitig den Bekanntheitsgrad und die Reichweite der Veranstaltung. Das war die Geburtsstunde unserer Geschäftsidee.“

Die vier jungen Unternehmerinnen und Unternehmer entwickelten mit Virtualbadge.io eine Plattform, auf der Zertifikate eingestellt, verwaltet und heruntergeladen werden können. „Solche Testate sind Hidden Champions unserer Gesellschaft und werden immer wichtiger. Auf sie verlassen wir uns, wenn es beispielsweise um Qualifikationen von Personen oder die Qualität von Produkten geht“, weiß Zander.

Während es sich bei dem ersten Projekt rund um den Wettbewerb „EUvsVirus“ noch in erster Linie um den Einsatz von Badges als Marketing-Tool handelte, stehen bei den derzeitigen Kundinnen und Kunden vor allem die Themen Fälschungssicherheit und Effizienz im Fokus. „Bislang war die Ausstellung von Zertifikaten ein sehr aufwändiger Prozess. Die Papiere mussten mehrfach ausgedruckt, beglaubigt und versandt werden“, so Zander. „Das ist nun Geschichte. Auf unserer Plattform gewährleisten wir durch die Nutzung modernster Technologie eine fälschungssichere und einfach zu handhabende digitale Dokumentenverwaltung.“ Mehr als eine Million Dokumente, Zertifikate und Badges wurden seit der Gründung des Unternehmens online ausgestellt. Über 500 Firmen und Einrichtungen haben bereits die Leistungen von Virtualbadge.io in Anspruch genommen. 2023 soll der Umsatz bereits die Millionenhürde nehmen. 18 Mitarbeitende zählt die Firma mit Sitz im MAFINEX-Technologiezentrum – mit steigender Tendenz.

Ein Beispiel für den neu erschlossenen Kundenkreis sind die EASA-Zertifikate der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, die die Qualifikation für in der Luftfahrtindustrie tätige Personen belegen – und nun durch die Plattform von Virtualbadge.io digital ausgestellt werden können. „Eine große Chance für uns ist zudem das Onlinezugangsgesetz, das z. B. Hochschulen ab Ende 2023 verpflichtet, Zeugnisse und andere Dokumente digital zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang arbeitet Virtualbadge.io seit 2023 mit der SGD Studiengemeinschaft Darmstadt, Deutschlands führender Fernschule, zusammen. Auch vor diesem Hintergrund sehen wir noch ein großes Potenzial für unser Start-up“, blickt Zander optimistisch in die Zukunft.