Czernowitz wird Partnerstadt von Mannheim

Mannheim hat mit der ukrainischen Stadt Czernowitz eine Städtepartnerschaft begründet. Foto: Stadt Mannheim
Mannheim hat mit der ukrainischen Stadt Czernowitz eine Städtepartnerschaft begründet. Foto: Stadt Mannheim

Mit elf Kommunen ist Mannheim bereits partnerschaftlich verbunden, doch die zwölfte Partnerschaft ist eine besondere: Der Gemeinderat der Stadt Mannheim hat in seiner Sondersitzung am 5. April beschlossen, dass zwischen Mannheim und der ukrainischen Stadt Czernowitz eine Städtepartnerschaft begründet wird.
Bereits seit 2015 besteht zwischen beiden Städten ein intensiver Kontakt. Mehrere Kooperationsprojekte wurden, u.a. im Auftrag der Bundesregierung, in Czernowitz realisiert. Die Begründung einer formellen Städtepartnerschaft erfolgt aber nicht zuletzt unter dem Eindruck des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann.

„Die Städtepartnerschaft mit Czernowitz ist Ausdruck von Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern von Czernowitz. Sie gründet auf der gemeinsamen Überzeugung, dass die Ukraine ein europäisches Land ist, dessen Bürgerinnen und Bürger das unverbrüchliche Recht besitzen, frei über die Zukunft ihres Landes entscheiden zu dürfen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Der Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen werden das Land, seine Städte und deren Bürgerinnen und Bürger noch über viele Jahre herausfordern. Vordringliches Ziel beider Seiten wird es sein, aktuell den geflüchteten Menschen, die Aufnahme in Czernowitz wie in Mannheim gefunden haben, zu helfen.“ Man wisse die „unbezahlbare humanitäre Hilfe, die Mannheim leistet“ sehr zu schätzen, so Roman Klichuk, Stadtoberhaupt von Czernowitz, der der Sitzung live zugeschaltet war.

Die gegenseitige Unterstützung in Not- und Krisenzeiten ist ein wichtiger Bestandteil von Städtediplomatie. In der Städtepartnerschaftsvereinbarung erklären beide Städte, dass sie solidarisch zueinanderstehen und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gleichermaßen durch politische Willensbekundungen, als auch durch humanitäre Hilfsmaßnahmen unterstützen. Die Partner streben an, durch Kooperationsprojekte und den Austausch auf Ebene der Verwaltungen und der Zivilgesellschaft, die lokale Demokratie zu fördern und das lokale Selbstverwaltungsrecht zu stärken. Auch die gemeinsame Mitwirkung in internationalen Städtenetzwerken und Programmen und Initiativen der Europäischen Union können hierbei wirksame Unterstützung leisten. Die bereits bestehenden Kooperationen im Rahmen von Projekten der nachhaltigen Stadtentwicklung sollen fortgesetzt und weiterentwickelt werden.