Diringer und Scheidel: Traditionsfirma wird 100

Führungs-Quartett Diringer & Scheidel
Foto Thomas Troester

Als Franz-Anton Diringer am 21. Juni 1921 in Mannheim-Neckarau sein Baugeschäft gründete, ahnte er sicherlich nicht, dass aus seinem kleinen Handwerksbetrieb einmal eine Unternehmensgruppe mit 90 Standorten und 3800 Mitarbeitern werden würde. Doch trotz seiner Größe ist Diringer & Scheidel (D&S) ein traditionsreiches Familienunternehmen geblieben. Aktuell wird es von der dritten und vierten Generation geführt. Von Diringer übernahm Schwiegersohn Heinrich Scheidel die Firma, seit 1969 führt dessen Sohn Heinz die Geschäfte. Er sei auf Baustellen aufgewachsen, erinnert sich der 74-jährige Seniorchef in einer Mitteilung des Unternehmens zum 100. Geburtstag. Schon als Dreijähriger begleitete er seinen Vater. Inzwischen sind auch ein Neffe und zwei seiner Schwiegersöhne mit in der Geschäftsführung. Auch seine Töchter arbeiten bei D&S mit und die Enkelgeneration studiert aus Großvaters Sicht schon die passenden Fächer.

Der Bau des Walzwerks für die Isolation AG in Mannheim 1955 zählt für das Unternehmen als erster Höhepunkt. Heinz Scheidel: „Dieser erste große Ingenieurbau zog weitere Aufträge mit großem Anspruch nach sich.“ In den 1970er Jahren kam die Verlegung von Großkanälen mit bis zu drei Metern Durchmesser dazu und legte den Grundstein für eine starke Expansion im Rohrleitungsbau. Mit der Wende 1989 wagte D&S den Sprung nach Ostdeutschland und erschloss sich die „neuen Bundesländer“. In Dessau-Roßlau gründete das Unternehmen seine Hauptniederlassung Ost und baute in Löbnitz bei Leipzig ein Kieswerk und ein Baustoffwerk für Kalksandsteine und Porensteine auf.

Fast 50 Prozent der Beschäftigten arbeiten heute im Baubereich, die andere Hälfte ist jedoch in ganz anderen Geschäftsbereichen tätig – eine Folge der Flaute des deutschen Baugeschäfts um die Jahrtausendwende. D&S wandte sich dem Dienstleistungssektor zu und führt heute eine Hotelsparte (unter anderem mit den Mannheimer Hotels Hilton Garden Inn und Radisson Blu) sowie die avendi-Pflegesparte mit Seniorenheimen.

Markante Bauwerke von D&S prägen das Bild der Quadratestadt: Neben dem Planetarium und dem Technoseum zählt das Stadtquartier Q6 Q7 mit seinem imposanten Einkaufszentrum dazu. Heinz Scheidel und auch seine Schwester Elisabeth Heffner kommen noch jeden Tag in die Firma. Groß feiern wollen sie den 100. Geburtstag in Mannheim-Neckarau wegen der Pandemie erst 2022, damit ihre Mitarbeiter aus dem In- und Ausland dabei sein können.

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