In dem Existenzgründungszentrum „Textilerei“ ist jetzt auch der „Fashion Council Germany“ verortet. Foto: Textilerei

Die Mannheimer Dependance von „Fashion Council Germany“ stärkt die Modebranche in Süddeutschland.

von Gabriele Booth

Der Name Dorothee Schumacher wird in der Modewelt automatisch mit der Stadt Mannheim assoziiert. Denn hier entwirft und produziert die Unternehmerin ihre exklusive Mode für die Metropolen der Welt. Die unterstützende Förderkultur Mannheims für junge Modemacher und andere Kreative hat sich auch bis Berlin herumgesprochen. Für den Verein „Fashion Council Germany“ waren das gute Voraussetzungen, um eine Dependance mitten in den Quadraten einzurichten. Mit Strahlkraft für ganz Süddeutschland. In der Textilerei in C4 wurde im Juni 2023 die erste Außenstelle außerhalb der Bundeshauptstadt eröffnet. Von hier aus soll ein überregionales Netzwerk und Lobbyarbeit für alle Modeschaffenden  aufgebaut werden.

„Der Fashion Council Germany e. V. ist der Schirmherr, um die deutsche Mode- und Designlandschaft in einem globalen Markt zu stärken.“
Nico Hoffmeister, Leiter der Mannheimer Außenstelle des „Fashion Council Germany“
Foto: Elmar Witt

„Die Sparte Mode spielt in Deutschland bisher eine deutlich unterschätzte Rolle“, stellt  Scott Lipinski, Geschäftsführer des Berliner Fashion Council, fest. Laut der Studie „Status Deutsche Mode“, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie von der Consultingfirma Oxford Economics durchgeführt wurde, sind immerhin 1,3 Millionen Menschen deutschlandweit in der Modebranche beschäftigt. Deutschland ist einer der größten Modehersteller und gleichzeitig einer der größten Modemärkte in der EU, fasst die Oxford-Studie zusammen. Die Modeindustrie besteht aus einer Vielzahl von Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Dazu gehören neben der Herstellung von Textilien für Modeprodukte auch Schuhe, Accessoires, Taschen, Schmuck, der Groß- und Einzelhandel mit Modeprodukten sowie Modezeitschriften, Werbung und Ausbildung. In der öffentlichen Wahrnehmung werde dieser Wirtschaftsfaktor allerdings kaum wahrgenommen. 

Dass die Entscheidung für den Standort auf Mannheim fiel – und hier auf die Textilerei – ist kein Zufall. Das Existenzgründungszentrum bietet schon seit vielen Jahren jungen Start-ups im Modebereich eine fördernde Infrastruktur. „Die hervorragende geografische Lage und das Einzugsgebiet mit Städten wie Frankfurt, Darmstadt, Stuttgart, Heidelberg, Baden-Baden und Karlsruhe sprechen viele potenzielle Mitglieder an“, begründet Scott Lipinski die Standortwahl. Und was sind die Ziele? „Wir wollen dem Modestandort Deutschland mehr Sichtbarkeit geben. Mit Sitz in Baden-Württemberg sowie der unmittelbaren Anbindung nach Rheinland-Pfalz und Hessen befinden wir uns mit der Metropolregion in einem starken Einzugsgebiet“, sagt Nico Hoffmeister, Manager  der Textilerei  und Leiter der Mannheimer Außenstelle von „Fashion Council Germany“. 

Das Modehaus engelhorn begrüßt die Wahl.  „Mannheim kann stolz sein über diese Auszeichnung“, freut sich engelhorn-Geschäftsführer Andreas Hilgenstock. Das sei das Resultat einer agilen Gründerszene in Mannheim und einer erlebnisorientierten Stadt mit den Schwerpunkten Mode und Einzelhandel. „engelhorn wird sich auch weiterhin in dieser Szene einbringen und nachhaltig investieren“, kündigt er an.

Neben dem Start-up-Ökosystem für Mode ist Mannheim überdies durch drei voneinander unabhängige Ausbildungsinstitutionen interessant, die im Bereich Design unterwegs sind: die Modedesignschule Manuel Fritz, die Kehrer Design Academy und die Akademie für Kommunikation (Mode-, Grafik- und Medien-Designschule).

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