Frühjahrsempfang: OB Kurz will Klimaziele mit Bürgerschaft gemeinsam angehen

OB Dr. Peter Kurz stimmt Gäste beim Frühjahrsempfang auf Herausforderungen des Klimawandels ein. Foto: Stadt Mannheim/Henn
OB Dr. Peter Kurz stimmt Gäste beim Frühjahrsempfang auf Herausforderungen des Klimawandels ein. Foto: Stadt Mannheim/Henn

Der Frühjahrsempfang der Stadt Mannheim im Congress Center Rosengarten stand unter dem Motto „Gutes Klima – !DEAL für Mannheim“. Und das aus gutem Grund, wie Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner eindringlichen, viel beachteten Rede betonte. Der lokale grüne Deal, die grundlegende Transformation Mannheims und das Thema Nachhaltigkeit seien im Zentrum der Ersatzveranstaltung für den ausgefallenen Neujahrsempfang, „weil sie durch die gegenwärtigen Krisen nicht weniger aktuell geworden sind“. Im Gegenteil: „Gerade die Krisen zwingen uns, zur Kenntnis zu nehmen, dass wir die Frage, ob wir so leben, dass dies morgen und übermorgen und für unsere Kinder und Enkel noch genauso tragfähig ist, nicht mit einem Ja beantworten können.“ Es gehe darum, gemeinsam zu schaffen, was für Mannheim ideal ist und was der ideale Beitrag von jedem und jeder für ein nachhaltigeres Mannheim sein kann, führte der OB weiter aus. „Denn ‚ideal‘ kann man auch als ‚I deal‘ lesen. ‚Ich gebe und leiste meinen Beitrag‘. Das gemeinsame Ziel ist: spürbar mehr Lebensqualität in einer klimaneutralen, nachhaltigen und integrativen Stadt. Und das nicht irgendwann, sondern möglichst schon bis 2030.“

Der Weg dorthin betreffe etliche Lebensbereiche: Energie(erzeugung), Lebensmittel, Bauen, Wohnen und Mobilität. „Und das Ganze kann nicht gelingen ohne sozialen Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und Innovation“, appellierte Kurz an die Bürgerschaft. Das diese Ziele „sehr ambitioniert“ sind, war ihm durchaus bewusst – gerade auch, weil einige sich in ihrem Lebensstil angegriffen fühlten, andere besorgt seien, sich Nachhaltigkeit finanziell nicht leisten zu können. Um die Ungleichheit in Deutschland zu bekämpfen, forderte der OB, Realeinkommen des unteren Einkommensdrittels zu stärken. „Ein sozialer Ausgleich wäre vor allem die Voraussetzung, um die notwendige ökologische Transformation politisch überhaupt zu ermöglichen.“

Bei seinem Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre stellte Kurz fest, dass Finanzkrise, Syrien-Konflikt, Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg Spuren hinterlassen, die Entwicklung Mannheims aber trotzdem insgesamt nicht zurückgeworfen hätten. „Wesentliche Eckdaten – wirtschaftlich, sozial und auch ökologisch – sind deutlich besser als 2008.“ Dies mache Mut, so das Stadtoberhaupt. „Aus dem Blick in die Vergangenheit sollten wir Kraft schöpfen.“ Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Mannheims sei stabil, 192.000 Beschäftigte in 2021 bedeuteten einen Höchststand. Großes Zutrauen in den Standort sieht der OB durch die weiterhin hohen Investitionen der hiesigen Unternehmen wie ABB, Roche, Hitachi, John Deere und Fuchs Petrolub belegt. Welche Projekte beim „Local Green Deal“ bereits angelaufen sind, konnten die Besucher in der Ausstellung im Erdgeschoss erfahren. Und Kurz prognostiziert: Auch die Bundesgartenschau 2023 werde Mannheim stark prägen und verändern. „Sie wird – und das ist neu in der Geschichte – ein Experimentierfeld für innovative Ideen und Forschungsansätze zu den vier Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung sein.“ Der Grünzug Nordost als „grünes Band inmitten einer Großstadt“ werde die Quadratestadt nachhaltiger und lebenswerter machen.

Die komplette Rede ist abrufbar unter https://www.mannheim.de/de/nachrichten/fruehjahrsempfang-2022-der-stadt-mannheim