So wird sie aussehen: die neue Unternehmenszentrale von Hitachi Energy Germany auf dem Konversionsareal FRANKLIN.
Illustration: AWG Architekten

Der neue Stadtteil FRANKLIN, dessen Gesamtentwicklung von der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP verantwortet wird, wächst zunehmend. Dies gilt nicht nur für die Wohnbebauung. Auch die Entwicklung der gewerblichen Teilfläche Columbus schreitet sichtbar voran.

von Jessica Cramer

"Wir denken Gewerbeareale neu: Das zeigt sich auf Columbus in der Entwicklung einer hohen Aufenthaltsqualität mit großzügigen öffentlichen Freiflächen und dem autofreien Brückenschlag nach Vogelstang."
Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP
Foto: Annette Mück

Viele Jahre lang haben an dieser Stelle die Fahrzeuge der US-Armee getankt, jetzt entsteht hier ein Schnellladepark für E-Autos: im Gewerbegebiet Columbus im neuen Stadtteil FRANKLIN. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts werden Ende des Jahres 2023 sechs „High Power Charging“ (HPC)-Ladesäulen mit zwölf Ladepunkten zur Verfügung stehen. In einer weiteren Ausbaustufe kommen fünf weitere Schnellladepunkte mit zehn Ladeplätzen hinzu. Gebaut und betrieben wird der neue eLadepark von MVV und ist ein weiteres architektonisches Highlight auf dem Areal – mit einer Metallfassade, die nachts hinterleuchtet wird, und einem Innenraum, der sich durch geschwungene Linien und warme Farben für die Wandgestaltung und das Mobiliar auszeichnet. Die ehemalige Tankstelle der US-Army auf FRANKLIN ist mutmaßlich zwischen 1951 und 1957 entstanden, als zwischen den Funari und Sullivan Barracks die Wohnsiedlung Benjamin Franklin Village gebaut wurde.

Das Thema Nachhaltigkeit steht auch im Fokus des neuen BAUHAUS Fachcentrums, das im 2. Quartal 2024 seine Pforten öffnen wird. Das Gebäude mit angrenzender DRIVE-IN ARENA, in der man schwere oder sperrige Produkte direkt auf das eigene Fahrzeug aufladen kann, und Stadtgarten wird energetisch autark sein und bietet den Kunden auf mehr als 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche 15 Fachabteilungen. Auch optisch ist das Gesamtgebäude durch eine ausgefallene Außengestaltung in Form von dreidimensionalen Prägeelementen ein nicht alltäglicher Hingucker. Eine flächendeckende Photovoltaik-Anlage mit Gründach, zahlreiche High-Speed-Ladestationen für E-Autos sowie eine 24/7-Abholstation für online erworbene Artikel ergänzen neben weiteren baulichen Höhepunkten das Gesamtkonzept des neuen Bauhaus im Columbus-Areal. Der Spezialist für Werkstatt, Haus und Garten investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in diesen Standort, in dem über 100 Mitarbeitende beschäftigt sein werden.

Im 2. Quartal 2024 soll die neue BAUHAUS-Filiale mit angrenzender DRIVE-IN ARENA ihre Arbeit aufnehmen. Illustration: BAUHAUS

Am 20. September 2023 feierte Hitachi Energy Germany den Spatenstich für seine neue Unternehmenszentrale auf Columbus. Das im Betrieb CO₂-positive Bürogebäude wird die neue Heimat für etwa 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens sein und bietet mit einer Nutzfläche von rund 9.700 Quadratmetern noch genügend Raum für das geplante Wachstum der kommenden Jahre. Das Unternehmen sucht derzeit noch etwa 100 weitere Fachkräfte, um für diese Expansion gewappnet zu sein. Das Gebäude soll im Sommer 2025 fertiggestellt werden. Der mit dem Projektentwickler 3iPro abgeschlossene Mietvertrag läuft über 15 Jahre mit der Option für weitere Verlängerungen.

„Der Standort Columbus ist ideal für die gewerbliche Entwicklung. Neben dem neuen Hauptsitz für Hitachi Energy als prägnant gestaltetes Büroquartier, dem neuen BAUHAUS Fachcentrum und dem neuen Segmüller-Möbelhaus rundet der MVV eLadepark Columbus das Bild ab, sodass Mannheim mit Columbus einen attraktiven Stadteingang im Nordosten erhält“, so Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, und auch Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, ist überzeugt: „Columbus wird durch die Lage an der B38 das Bild vom neuen Stadtteil FRANKLIN zahlreicher Menschen prägen.“

Franklin

Über 60 Jahre lang war das Gebiet des ehemaligen Benjamin Franklin Village (BFV) eine Stadt in der Stadt, ein Armeegelände der US-Streitkräfte, auf dem 10.000 US-Amerikaner lebten und arbeiteten. 2012 verließen die letzten verbliebenen Familien das Areal. Im selben Jahr wurde die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP gegründet, um die Planung und Entwicklung der Mannheimer Konversionsflächen voranzutreiben. Columbus wird als gewerblicher Teil von FRANKLIN entwickelt und zeichnet sich durch die günstige Lage direkt an der Bundesstraße B38 aus. Das Mobilitätskonzept von FRANKLIN wird auch auf Columbus umgesetzt. Durch den Columbus Pfad, eine attraktive autofreie Verbindung von Ost nach West über das gesamte Quartier, und den FRANKLIN Steg, eine sichere Brückenverbindung über die stark befahrene B38 zwischen dem Columbus Park und dem bestehenden Stadtteil Vogelstang für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, wird die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“ gefördert. Der Bau der Brücke soll Ende 2023 starten – gemeinsam mit dem ersten Teil der Freianlagen. Insgesamt wird es auf Columbus rund sechs Hektar öffentliche Freiflächen geben, die nicht nur die Angestellten der angrenzenden Büros nutzen können: den Columbus Park und den Fürther Park mit über 600 neuen Bäumen.

Neue Projekte entstehen

Schon vier Monate nach dem Beginn der Bauarbeiten feierte CONNECT4 am 12. Mai 2023 Richtfest. In der Hans-Thoma-Straße 8-10 in Mannheim-Neuostheim wird der Gebäudekomplex mit rund 13.500 Quadratmetern Bürofläche Siemens mit rund 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Hauptmieter eine neue Heimat bieten. Die Fertigstellung des Areals ist für April 2024 geplant. Siemens wird nach seinem Auszug aus dem aktuellen Standort in der Dynamostraße rund 85 Prozent der Flächen mieten und wesentliche Impulse für die zukunftsweisende Ausführung des Neubaus geben. Das Projekt von ADLER Immobilien Investment aus Viernheim gilt als Aushängeschild für die Neugestaltung des Gewerbegebiets Mannheim-Neuostheim und setzt mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie neue Akzente für klimaschonendes Bauen der Zukunft. Modernste Gebäudetechnik, Photovoltaik und elektrobetriebene Wärmepumpen sind die Basis für eine optimale Energieversorgung in Kombination mit Wärmerückgewinnungsanlagen und der Nutzung von Ökostrom – eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung durch Siemens.

Beim Richtfest von CONNECT4: (v.l.) Rainer Böhm (Asset Management Siemens Real Estate), Alexander Adler (CEO ADLER Immobilien Investment), Jürgen Britzius (Sprecher Siemens Niederlassung Mannheim), Oberbürgermeister Christian Specht und Uwe Bartmann (CEO Siemens Deutschland) Foto: ADLER

Und auch ein neues Projekt wirft seine Schatten voraus. Mit dem koreanischen Baumaschinenspezialisten DEVELON/HD Hyundai Infracore hat ADLER Immobilien Investment einen weiteren Kunden gewonnen, für den das Unternehmen ein neues Gebäude auf einem 10.650 Quadratmeter großen Grundstück an der Lembacher Straße plant, welches von der Mannheimer Wirtschaftsförderung vermittelt wurde. Im dritten Quartal 2024 soll die Immobilie bezugsfertig sein, erster Spatenstich war  am 5. September 2023. Damit baut ADLER für DEVELON den ersten deutschen Standort mit Verkauf, Service und Vermietung, der das bestehende DACH-Händlernetz ergänzt und unterstützen wird.

DEVELON wird von der Quadratestadt aus große Teile der Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz betreuen. Die erst vor kurzem gegründete deutsche Gesellschaft des Unternehmens wird in dem Neubau ihren Sitz haben. „Wir freuen uns sehr, mit DEVELON einen langfristigen Partner gefunden zu haben, um beste Rahmenbedingungen für weitere Innovationen und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen“, so Alexander Adler, CEO ADLER Immobilien Investment. Die ADLER Immobilien Investment Gruppe finanziert, baut, vermietet und betreut seit über 40 Jahren Gewerbeimmobilien.  jc