Firmenarchive bergen oft wahre Schätze. Foto: H&C Stader

Die eigene Geschichte spielte für Unternehmen schon immer eine große Rolle. In der Regel wurde diese jedoch meist in Form von Festschriften erzählt, die anlässlich eines 50- oder 100-jährigen Jubiläums herausgebracht wurden – und dann nicht selten in Schränken verstaubten.

„Vor über 20 Jahren gab es noch keine Dienstleister am Markt, die die Historie einer Firma professionell aufgearbeitet hätten“, sagt Dr. Ingo Stader. Professionell heißt: spannend, inklusive aller Höhen und Tiefen, die eine Firma durchlaufen hat. Stader ist promovierter Historiker, und seine Firma H&C Stader History Communication macht genau das. „Unser Ziel ist, das historische Erbe eines Unternehmens für seine Marke und seine Identität nutzbar zu machen.“ Es geht um Jahreszahlen und viel mehr: die Werte und Traditionen, die eine Firma prägen, die Erfindungen und besonderen Ereignisse, an die sich alle erinnern. Vergangenheit und Gegenwart sollen so miteinander verbunden werden, es entsteht ein kommunikativer roter Faden, der sich immer weiterspinnen lässt.

Während Stader und sein Expertenteam aus Historikerinnen und Historikern auf das Sichten von Quellen, das Finden spannender Geschichten und die Konzeption für die passende Aufbereitung spezialisiert sind, kümmern sich externe Dienstleister um die Umsetzung. „Alles inhouse anzubieten, wäre nicht wirtschaftlich“, betont Stader. So verfügt H&C Stader über ein festes Partnernetzwerk – von Freelancern bis hin zu Spezialagenturen, Personen, die man kennt und von denen man weiß, wie die Zusammenarbeit funktioniert. „Vorteil für den Kunden ist, dass mit jedem Projekt das passende Netzwerk aktiviert werden kann“, sagt Stader.

Bei der Ausstellung der Sparkasse Rhein Neckar Nord zum 200-jährigen Jubiläum beispielsweise hat H&C Stader mit der Mannheimer Agentur für visuelle Kommunikation Pikdrei zusammengearbeitet, die auf hochwertige Ausstellungen spezialisiert ist – und ihrerseits wieder ein Netzwerk aus Gewerken steuert. „Das über Jahre gewachsene Vertrauen in die gegenseitige Kompetenz macht für uns den Unterschied zwischen einem ‚normalen Auftrag‘ und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit aus“, so Luise John, Inhaberin von Pikdrei.  Und am Ende sei die Synergie, die aus einer solchen Kooperation ensteht,  ein großer Mehrwert für jedes Projekt. „Sie gibt der Auftraggeberin oder dem Auftraggeber die Sicherheit, dass sowohl ein reibungsloser Ablauf als auch ein hochwertiges Ergebnis gewährleistet sind.“  Die Schreinerarbeiten in der Ausstellung hat eine Tischlerei aus Laudenbach übernommen, die Produktion der Ausstellungstafeln eine lokale Druckerei, die aufwändig reproduzierten Faksimiles von Originaldokumenten stammen von einem Mannheimer Spezialanbieter. „Kurze Wege und lokale Wertschöpfung spielen für uns eine große Rolle“, betont Ingo Stader. Hinzu komme ein weiterer wichtiger Vorteil bei Kooperationen: dass man in der Agentur nicht im eigenen Saft schmort. „Es kommen immer wieder neue Impulse von außen. Das ist gut für die Ergebnisse, gut für unsere Arbeit und das Team und natürlich für die Partner, auch sie lernen dazu.“

Die Geschichte von H&C Stader setzt sich ebenfalls fort, seit November 2023 an einem neuen Ort, nämlich im History Hub auf Taylor. Dort hat sowohl die Geschichtsagentur ihr Zuhause als auch ein Magazinbau, in dem Unternehmen u. a. ihre analogen Aktenbestände sicher für die Zukunft aufbewahren können.   sb