Ohne Strom aus erneuerbaren Quellen kann die Energiewende nicht gelingen. Der aber entsteht oft nicht dort, wo er gebraucht wird, und wird beispielsweise in Offshore-Windparks in der Nordsee erzeugt. Für die Einspeisung dieser Energie ins Stromnetz hat Hitachi Energy zusammen mit Petrofac, einem führenden britischen Dienstleister der Energiebranche, einen milliardenschweren Rahmenauftrag des niederländischen Stromnetzbetreibers TenneT an Land gezogen, der federführend in Mannheim abgewickelt wird. Der japanische Konzern Hitachi, Muttergesellschaft von Hitachi Energy, hatte 2020 die Stromnetzsparte von ABB übernommen, die in Mannheim angesiedelt war. Derzeit entsteht im Gewerbegebiet Columbus auf dem Konversionsareal FRANKLIN die neue Unternehmenszentrale von Hitachi Energy Germany.
Der Vertrag mit TenneT hat ein Volumen von 13 Milliarden Euro und soll bis 2031 abgearbeitet werden. Der niederländische Staatskonzern ist einer der vier Betreiber von Übertragungsnetzen in Deutschland, seit er 2009 die Aktivitäten von E.ON übernommen hat. Um die Kapazitäten hier und in den Niederlanden rasch auszubauen, geht er neue Wege: TenneT hat eine ganze Reihe von Netzanschlusssystemen mit technischen Standards ausgeschrieben, die erstmals mit 525.000 Volt Gleichstrom betrieben werden. Durch die Verwendung der Technologie der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) sind die Transportverluste erheblich geringer als bei Wechselstrom.
Hitachi Energy erhielt zusammen mit Petrofac den Zuschlag für den Anschluss von fünf Offshore-Windparks an das niederländische und eines sechsten an das deutsche Netz. Jeder hat eine Leistung von zwei Gigawatt. Petrofac ist für die Lieferung der Offshore-Plattformen, Hitachi Energy für die Konvertertechnologie zuständig, die den Wechselstrom auf den Plattformen in Gleichstrom und später an Land wieder in Wechselstrom umwandelt.
Bereits im Juni 2022 begannen Hitachi Energy und Petrofac ihre Zusammenarbeit, um gemeinsam Netzintegrations- und damit verbundene Infrastrukturleistungen für das Offshore-Windenergieprogramm von TenneT bereitzustellen. „Die Ankündigung von März 2023 stellt einen spannenden nächsten Schritt in unserer Kooperation dar. Wir haben uns bereits wichtige Ressourcen und die erforderlichen Werftkapazitäten gesichert, um die ersten beiden Projekte für TenneT voranzutreiben“, so Sami Iskander, Group Chief Executive von Petrofac.
In Mannheim bei Hitachi Energy Deutschland hat man bereits zahlreiche Stellen ausgeschrieben. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir einstellen möchten, arbeiten dann mit daran, die Energiewende zu realisieren. Wir hoffen, dass viele diese Perspektive als reizvoll empfinden“, so Pascal Daleiden, Vorstandsvorsitzender der Hitachi Energy Germany AG. dik