Mannheimer Existenzgründungspreis 2022: Vier Start-ups gewinnen den MEXI

And the winners are: (v.l.) Abhinav Ramachandran (FRENVI), Leo Schleith und Philipp Jungk (Vision Domes), Maximilian Böckler (NXT JOBS) und Oliver Brümmer (The Hackathon Company) Foto: Thomas Tröster

Große Freude auf dem Mannheimer Wirtschaftsforum im CinemaxX: Gleich vier Start-ups – FRENVI, NXT JOBS, The Hackathon Company und Vision Domes – sind am 25. November 2021 mit dem Mannheimer Existenzgründungspreis MEXI ausgezeichnet worden. Der Preis wird seit 2005 verliehen. Initiator war Michael Grunert, Verleger des Magazins „Mannheim – Stadt im Quadrat“. Die Auszeichnung ist in jeder Kategorie mit 10.000 Euro dotiert. In der Kategorie Dienstleistungen teilten sich in diesem Jahr die zwei Gewinner das Preisgeld. Der am höchsten dotierte regionale Preis für Start-ups in Deutschland ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten der Mannheimer Wirtschaftsförderung zur Unterstützung von Start-ups.

Dem Plastikmüll in der Gastronomie haben die beiden indischen Ingenieure Abhinav Ramachandran und Phanindra Gopala Krishna mit ihrem Unternehmen FRENVI, eine Kurzform von „Friendly Environment“, den Kampf angesagt und dazu ein Produktionsverfahren entwickelt, das inzwischen sogar patentiert wurde. Bis Ende 2022 plant die junge Firma mit derzeit sechs Mitarbeitenden den Aufbau einer eigenen Fertigung in Mannheim, bei der zum Auftakt der „Tasty Maxi“, ein geformter, essbarer Löffel, vom Band laufen soll – mit einer Kapazität von täglich drei Millionen Stück. Die halbautomatische Pilotanlage ist im Oktober 2021 in Bangalore gestartet. Doch auch für das Upcycling von Abfall aus der Lebensmittel-, Getränke und Agrarindustrie zu natürlich kompostierbaren Bechern, Tellern sowie Kosmetikbehältern oder Umverpackungen für Süßigkeiten wollen die Firmengründer ihr Verfahren einsetzen. „Dieses „Waste-to-value“-Konzept passt genau in die Zeit“, bescheinigt Dr. Ludger Bodenbach, Head of Manufacturing Technology bei Roche, dem Preisträger in der von dem Gesundheitskonzern gesponserten Kategorie Technologie. „Überzeugend ist für mich jedoch auch der industrielle Ansatz von FRENVI.“

Mit ihren energieeffizienten und platzsparenden geodätischen Kuppeln aus nachhaltig produziertem Holz, die sowohl als Wintergarten, Event-Dome, Gewächshaus oder Gartenlaube einsetzbar sind, steht bei Philipp Jungk, Jonas Krüger, Leo Schleith und ihrem Unternehmen Vision Domes das Thema Umwelt ebenfalls ganz oben auf der Agenda. Erste Prototypen wurden bereits installiert und mit der Cocrafting-Community Honeycamp auf der Konversionsfläche TAYLOR der perfekte Standort gefunden. „Der MEXI in der Kategorie Social Economy, der bereits zum zweiten Mal von der Stadt Mannheim ausgelobt wird, trägt zur Sichtbarkeit wertvoller Unternehmen wie Vision Domes bei, die sich gesellschaftlich engagieren“, betont Christiane Ram, Leiterin der Mannheimer Wirtschaftsförderung.

Gleich zwei Start-ups sponserte die Sparkasse Rhein Neckar Nord in diesem Jahr. „Corona hat noch einmal verdeutlicht, dass wir in Deutschland dringend einen digitalen Wandel brauchen“, weiß Thomas Kowalski, stellvertretender Vorsitzender des Kreditinstituts. Die Preisträger The Hackathon Company und NXT JOBS sind mustergültige Beispiele für Jungunternehmen mit digitalem Mindset.“ Das Geschäftsmodell von The Hackathon Company: im Rahmen von Hackdays externe Digitalisierungsexperten wie Softwareentwickler mit Firmen und Institutionen zusammenzubringen, um an digitalen Problemlösungen zu arbeiten. Das Team um Geschäftsführer Oliver Brümmer hat hier bereits zahlreiche Global Player mit ins Boot geholt. Für solche Challenges kann das Start-up inzwischen auf rund 20.000 Spezialisten zurückgreifen.

Das Thema kluge Köpfe beschäftigt auch Maximilian Böckler und Christian Blasen von NXT JOBS. Performance Recruiting heißt das Zauberwort, um mit ihrem Geschäftsmodell an die dringend benötigten Fachkräfte zu kommen. Die Idee: Bewerber nicht über klassische Zeitungsannoncen oder Online-Stellenportale zu gewinnen, sondern diese durch die Nutzung intelligenter, selbstlernender Algorithmen über soziale Medien in ihrem privaten Umfeld zu erreichen – und auf diese Weise auch passive Kandidaten anzusprechen, die nicht explizit nach einer Stelle suchen, aber vielleicht bei einem interessanten Angebot doch wechselwillig sind.