Medizinstandort Mannheim wird weiter ausgebaut

Nahe des Uniklinikums Mannheim soll der neue Forschungs- und Lehr-Campus entstehen. Foto: UMM
Nahe des Uniklinikums Mannheim soll der neue Forschungs- und Lehr-Campus entstehen. Foto: UMM

Neuer Campus in der Quadratestadt: Das Universitätsklinikum Mannheim und die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg bauen den Medizinstandort Mannheim weiter aus. Um den steigenden Studierendenzahlen und dem Ausbau der Forschung auch künftig am Standort Mannheim gerecht zu werden, soll östlich der Röntgenstraße – zwischen dem Campus des Universitätsklinikums und den bereits entwickelten Flächen des MMT-Campus – ein großer Forschungs- und Lehrcampus entstehen. Dazu soll für das sogenannte „Karcher-Gelände“ einer ehemaligen Friedhofsgärtnerei ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden.

„Als Stadt wollen wir nicht nur gute Lebensräume für die Menschen schaffen, sondern unterstützen auch den Fortschritt in der Wissenschaft“, erklärt Baubürgermeister Ralf Eisenhauer. „Durch den neuen Campus kann die derzeit auf und zum Teil auch außerhalb des Klinikgeländes verstreute Forschungs- und Lehrinfrastruktur in unmittelbarer Nähe des Klinikums zusammengeführt und für die Studierenden ein eigener identitätsstiftender Raum geschaffen werden.“ Und Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ergänzt: „Der neue Campus ist eine weitere Zielmarke in Richtung der geplanten Fusion. Gleichzeitig bildet diese Entwicklung einen zentralen Baustein im Innovations- und Transferökosystem für die Gesundheitswirtschaft am Standort Mannheim und ergänzt die Investitionen anderer öffentlicher und privater Investoren hierfür ideal.“

Das Land Baden-Württemberg hat das ehemalige Gärtnerei-Gelände vor mehreren Jahren aus privatem Besitz gekauft. Die Universitätsklinikum Mannheim GmbH hat gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Mannheim, die Teil der Universität Heidelberg ist, sowie mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim Heidelberg, einen Masterplan für die weitere Entwicklung des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät ausgearbeitet. Für die rund 1,7 Hektar große Fläche wurde ein einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil ausgeschrieben, bei dem die Stadt auch im Preisgericht vertreten war. Die Gewinner des Wettbewerbs – das Büro wörner traxler richter aus Frankfurt – erarbeiten aktuell das Bebauungskonzept.

Dieses sieht für den südlichen Teilbereich der Fläche drei eigenständige Baukörper vor, die sich um einen Campusplatz gruppieren. Die Bebauung ist vier- bis sechsgeschossig. Im nördlichen Teilbereich an der Cheliusstraße entsteht als Pendant ein weiteres Gebäude. Die denkmalgeschützten Gebäude Kesselhaus und Desinfektionsanstalt bleiben erhalten und werden in die Konzeption einbezogen. Auf eine ausreichende Begrünung – auch auf Dächern – wird geachtet. An der Röntgenstraße bleiben mehrere große prägende Bäume erhalten.