Eine Fläche von 600 Quadratmetern wird der neue Funktionssaal haben. Illustration: Schmucker und Partner

Vom neuen Alice Bensheimer Saal im Congress Center Rosengarten über „The Six“ bis zur Stadtimmobilie „New7“: In der Mannheimer City entstehen viele neue Projekte.

Congress Center Rosen­garten: Startschuss für den Bau des Alice Bensheimer Saals

Nach mehrmaligen Verzögerungen ging es im Mai 2023 endlich los. Die Arbeiten für den Erweiterungsbau des Congress Center Rosengarten konnten beginnen. Über dem Mittelfoyer des Rosengartens, zwischen Alt- und Neubau, wird bis Herbst 2025 der Alice Bensheimer Saal entstehen. Der 600 Quadratmeter große Multifunktionssaal, der Platz für maximal 510 Personen bietet, lässt sich in bis zu sechs Workshop-Einheiten aufteilen.

„Obwohl auch unser Ausbau nicht von steigenden Rohstoff- und Lohnkosten verschont bleibt, halten sowohl unser Aufsichtsrat als auch die MKB Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH als unsere Holding am Bauprojekt fest. Über dieses Bekenntnis zum Alice Bensheimer Saal und die damit verbundene Rückendeckung für die m:con freue ich mich in diesen Zeiten besonders“, erklärt m:con-Geschäftsführer Bastian Fiedler. „Unsere Aufstockung nimmt nach jahrelanger Planung und Vorbereitung endlich Form an und darüber freuen wir uns sehr.“ Ein besonderes Highlight war Anfang August 2023 die Anlieferung von über 20 Tonnen Stahl für die Erweiterung. Mittels zweier Autokräne wurde der Fachwerkträger, der den Alice Bensheimer Saal tragen soll, über den Altbau an Ort und Stelle gehoben. In einer im April 2023 stattfindenden Aufsichtsratssitzung wurde nach EU-weiter Ausschreibung DIRINGER & SCHEIDEL zum Generalübernehmer bestimmt.

Die Wahl auf Alice Bensheimer als Namensgeberin des neuen Saals geht auf eine Entscheidung der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger zurück, die im Rahmen einer Online-Abstimmung gefallen ist.
Alice Bensheimer setzte sich dabei gegen ihre zwei „Mitbewerberinnen“ Bertha Benz, die Pionierin des Automobils, und Julia Lanz, karitativ engagierte Ehefrau des Inhabers der gleichnamigen Landmaschinenfabrik, durch. Alice Bensheimer war an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der großen Vorreiterinnen der Frauenbewegung. Sie gründete den „Frauenbund Caritas“, in dem sie als Armen- und Waisenpflegerin tätig war, und eine der ersten „Sozialen Frauenschulen“, die heute als Wiege der Fakultät für Sozialwesen an der Hochschule Mannheim gilt. Dass der neue Saal, der über dem Lichthof entsteht, den Namen einer Frau tragen sollte, stand für die m:con außer Frage, da nahezu alle anderen Säle im Kongresszentrum nach Männern, nämlich Komponisten, benannt sind.   jc

The Six: Perfektion in bester Lage

Der „Blumepeter“, ein Mannheimer Original, bekommt neue Nachbarn: Direkt an den Kapuzinerplanken, wo sein Denkmal steht und gelegentlich mit frischen Blumen geschmückt wird, wächst „The Six“ in die Höhe. Der Name leitet sich vom Quadrat O6 ab. Der Bauherr, die Luxemburger K1 Holding, verspricht „Perfektion in Bestlage“: Wo bis vor kurzem ein zweigeschossiges Gebäude stand, sollen künftig sieben Geschosse ein vielfältiges Angebot bieten. Ins Erdgeschoss kommen Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie, darüber Büros für Anwaltskanzleien. Im zweiten Obergeschoss sind „Mikroappartements“ fürs Kurzzeitwohnen geplant. Es folgen drei Stockwerke mit 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit 53 bis 110 Quadratmetern Wohnfläche samt Loggia. Besonders elegant soll es unter dem Dach zugehen: Hier entstehen fünf Penthousewohnungen, die über zwei Etagen gehen und jeweils eine große Dachterrasse bieten. Die Ausstattung ist adäquat dem gehobenen Preisniveau: Eichenparkett, Bäder in Travertin und Klimatisierung in jedem Raum. Im Untergeschoss finden 80 Fahrräder samt Leih-E-Bikes Platz. Nur eigene Parkplätze sind angesichts der Lage nicht vorgesehen: Sie werden im benachbarten N6-Parkhaus langfristig angemietet.  dik

New7: Vom Konsumtempel zur Stadtimmobilie der Zukunft

Wie sich Mannheims Innenstadt wandelt, zeigt das Projekt New7. Fast ein Jahrhundert war das Quadrat N7 ein Warenhaus-Standort. Heinrich Vetter eröffnete hier den ersten Konsumtempel, der später von Horten und dann von Galeria Kaufhof übernommen wurde. Nachdem 2020 die Warenhausära zu Ende ging, kaufte DIRINGER & SCHEIDEL die Immobilie. Die Mannheimer Unternehmensgruppe revitalisiert den Standort und realisiert in N7 eine mischgenutzte Immobilie mit intensiver Begrünung im Innenbereich. Das Untergeschoss und auch das Erdgeschoss bleiben aus Gründen der Nachhaltigkeit erhalten. Nur hier werden Einzelhandelsflächen eine Rolle spielen, REWE ist der Ankermieter. Im 1. Obergeschoss sollen Büros und eine große Arztpraxis entstehen. Den Großteil des Gebäudes wird jedoch Wohnraum in Holz-Hybridbauweise ab dem 2. Obergeschoss einnehmen. Neben 75 klassischen Wohnungen sind 105 Mikroappartements geplant. Außer dem Innenhof werden auch das Dach und Teile der Fassade begrünt. In den Untergeschossen ist Platz für 71 Kfz-Stellplätze. Im Oktober 2023 sicherte sich ein institutioneller Investor die zukunftsweisende Immobilie New7, die Ende 2025 fertiggestellt sein wird.   dik

Am traditionsreichen Standort des alten Vetter-Kaufhauses entsteht heute das New7.
Illustration: blocher partners/DIRINGER & SCHEIDEL