Dr. Lilli Leirich und Christian Röser unterstützen gemeinsam Neugründungen in der Social Economy. Foto: Thomas Tröster

Die beste Geschäftsidee ist nicht so leicht umzusetzen, wie es sich eine hoffnungsfrohe Jungunternehmerin oder ein Jungunternehmer in ihrer Euphorie vorstellen. Das gilt für „normale“ Start-ups genauso wie für die wachsende Zahl an Social Start-ups, denen es um gesellschaftliches Engagement geht und nicht vorrangig um Gewinn. Wer auf dem Gebiet der Social Entrepreneurship aktiv werden will, dem bietet Dr. Lilli Leirich fachkundige Unterstützung: Sie hat das Beratungsunternehmen S-HUB in Mannheim als Knotenpunkt für die Social Economy gegründet. Ein wichtiger Teil ihrer Aktivitäten ist es, Fördermittel für Firmengründungen bei staatlichen Stellen aufzutreiben: Es gibt zahlreiche Töpfe, aber der Zugang ist mühsam. Zu ihren Kooperationspartnern zählt dabei der Verein Starkmacher e.V.

Das Thema treibt die 33-Jährige schon lange um: Die Unterstützungslandschaft für Social Entrepreneurship war bereits das Thema ihrer Promotion in Wirtschaftswissenschaften an der Uni Trier. Heute sagt sie von sich selbstbewusst: „Wer sich als Social Start-up identifiziert, landet häufig bei mir“ – sie sei eine der wenigen Spezialisten in der Region, die Social Entrepreneurs auf diesem Gebiet langfristig und umfassend begleiten.

Im Alten Volksbad im Stadtteil Neckarstadt-West hat sie sich eingerichtet, zusammen mit zahlreichen weiteren  Existenzgründerinnen und Existenzgründern. Hier bietet sie sechs Coworking-Arbeitsplätze und hat Zugriff auf andere Arbeitsmöglichkeiten, etwa für Workshops mit ihren Kunden. Leirich betreut sie über mehrere Jahre von den ersten Ideen über die Gründung bis zur Wachstumsphase. „Wenn das Team passt und das Geschäftsmodell stimmt, beteilige ich mich auch.“

Schon lange arbeitet sie mit der Gründungsberatung und dem gemeinnützigen Verein Starkmacher in Mannheim zusammen, der außerschulische Bildungsprogramme für junge Leute organisiert und ein Kernteam von zehn hauptamtlichen Mitarbeitern beschäftigt. „Wir glauben daran, dass jeder einen wertvollen Beitrag für unser Zusammenleben leisten kann, und es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese Talente und Fähigkeiten ans Licht holen“, beschreibt Vorstand Christian Röser die Grundidee. Für seine Projekte sichert er sich regelmäßig Fördergelder der EU. Sein Anknüpfungspunkt mit S-HUB war die Erkenntnis: „Immer mehr junge Menschen fragen sich, wie sie sich positiv gesellschaftlich einbringen können. Kompetenzen im sozialunternehmerischen Denken erweitern die Handlungsspielräume enorm.“ Sich mit Social Entrepreneurship selbstständig zu machen, schaffe einen Mehrwert für die eigene Entfaltung und für die Gesellschaft.  Das sieht auch Leirich so: „Wir bauen mit an einer zufriedenen, resilienten Gesellschaft und denken dabei soziale und technologische Innovationen zusammen.“   dik