Wer den Selbstbedienungsbereich der Sparkassen-Filiale am Paradeplatz oder im Weinheimer Atrium betritt, der findet neben den zu erwartenden roten Geldautomaten und Serviceterminals des Kreditinstituts seit Kurzem auch einen grünen Automaten vor. Die Geräte stammen von der Firma ecoATM, was zu Deutsch etwa „Öko-Geldautomat“ bedeutet. Geld und ein gutes Gewissen gegen alte Smartphones – das bietet die grüne Maschine innerhalb von wenigen Minuten. In der Metropolregion Rhein-Neckar und in der Bankenlandschaft in Deutschland sind die Recycler die ersten ihrer Art.
Gibt man ein altes Mobiltelefon hinein, ermittelt der ecoATM das Modell, scannt es auf Beschädigungen und macht der Kundin oder dem Kunden einen Preisvorschlag. Wer direkt verkaufen möchte, erhält die Auszahlung per Überweisung aufs Konto. Altgeräte-Besitzer, die nicht Kunde der Sparkasse Rhein Neckar Nord sind, erhalten die Gutschrift gleichermaßen auf ein anderes Konto. „Wir finden das klasse, weil es einfach ist. Es gibt keine Wartezeiten, kein kompliziertes Einsendeverfahren und nachhaltig ist das Recyceln obendrein“, sagt Sparkassen-Chef Stefan Kleiber. Elektroschrott werde reduziert, da die Smartphones nach der Datenlöschung aufbereitet und weiterverkauft werden.
Sollte sich das Gerät nicht mehr aufbereiten lassen, wird es als Ersatzteillieferant genutzt oder fachgerecht entsorgt. Unabhängig von der Marke werden auch defekte Smartphones angenommen. „Für Verbraucher bieten wir damit eine unkomplizierte Möglichkeit, Altgeräte zu recyceln. Wertvolle Rohstoffe, wie beispielsweise Edelmetalle, Kupfer sowie Kunststoffe, können so in den Verwertungskreislauf zurückgeführt werden“, erklärt Jörg Schäfer von ecoATM. Zwar gibt es für sehr veraltete und defekte Geräte kein Geld als Gegenleistung, aber dafür das gute Gefühl, der Umwelt einen Gefallen getan zu haben. Dieser Punkt sei nicht zu unterschätzen, denn laut einer Umfrage von Bitkom Research lagern fast 200 Millionen oftmals defekte Altgeräte in deutschen Haushalten – und somit große Mengen ungenutzter Rohstoffe. Ob neben den Automaten am Paradeplatz und im Weinheimer Atrium weitere hinzukommen, macht Kleiber abhängig von den Nutzungszahlen.