Bringen die Cluster der Mannheimer Wirtschaftsförderung voran: (v.l.) Katharina Fox und Anna Gustedt (Mannheim Medical Technology Cluster), Stefan Bley, Antje Riethmüller und Sandra Link (Cluster Smart Industries), Cornelia Maiherzyk und Matthias Henel (Social Economy Cluster) sowie Anna Schmidt und Torben Stieglitz (Green Industry Cluster).
Foto: Anna Logue

Die Kooperation mit den Mannheimer Unternehmen steht im Fokus der Arbeit der Wirtschaftsförderung vor Ort. Mit gleich vier kommunal initiierten und getriebenen Clustern geht der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung hier jedoch noch einen Schritt weiter – und übernimmt deutschlandweit eine Pionierfunktion. „Mannheim – Stadt im Quadrat“ sprach mit den Clustermanagerinnen und -managern.

von Ulla Cramer 

Social Economy Cluster: Zum nutzen der Gesellschaft

Was ist die Social Economy? 

Neue Zeiten erfordern neue Ansätze – Marktwirtschaft und sozialer Mehrwert sind kein Widerspruch! Um soziale Innovationen und soziales Unternehmertum in Mannheim weiter zu etablieren und zur Entwicklung unserer Stadt zu nutzen, setzen wir verstärkt auf den Bereich Social Economy. Dazu zählen Unternehmen, die unternehmerisches Denken, marktwirtschaftliches Handeln und soziale Ziele miteinander vereinen. Seit 2018 arbeitet der Fachbereich Wirtschafts- und Strukturförderung aktiv an der Vernetzung und Ansprache von Akteuren aus diesem Bereich, nun auch in Form eines Clusters. 

Wie haben Sie sich denn auf diese Aufgabe vorbereitet? 

Einige Meilensteine haben wir bereits erfolgreich bewältigt. Insgesamt acht digitale „Road to-Mannheim“-Events mit insgesamt 4.300 internationalen Teilnehmenden wurden in Vorbereitung für den gemeinsam mit der EU-Kommission veranstalteten European Social Economy Summit im Mai 2021 organisiert. Dieser war mit über 4.000 Teilnehmenden aus 102 Ländern der weltweit größte Kongress der Sozialwirtschaft in diesem Jahr.

Wie wollen Sie die Branche denn ganz konkret ansprechen?   

Mit mehreren Formaten und Events wollen wir die Vertreter der Branche zusammenbringen. Dreimal im Jahr treffen sich Vertreter von Sozialunternehmen, Social Entrepreneurs, Mitarbeitende von Wohlfahrtsunternehmen und Wissenschaftler, die sich mit diesem Thema befassen, beim „Open Social Innovation Forum“, können sich dort auf einen spannenden Vortrag freuen und die Plattform zum Netzwerken und zur Vorbereitung von Kooperationen nutzen. Im Juli 2023 sind wir auch mit der „Social Innovation Bar“ gestartet, für die drei bis vier Termine im Jahr vorgesehen sind. Angesprochen sind hier junge Social Entrepreneurs oder solche, die es werden wollen.   

Gibt es denn auch eine finanzielle Unterstützung für die Social Economy?

Seit dem 1. Juli 2022 können Social Entrepreneurs die Exi-Gründungsberatung in Anspruch nehmen und sich von Expertinnen und Experten kostenfrei beraten lassen. Für Social Start-ups gibt es in Mannheim zudem den S-Hub Accelerator, der Social Entrepreneurs bei ihren Vorhaben betreut, beispielsweise bei der Erarbeitung von Konzepten und der Abwicklung von Gründungsformalitäten über die Etablierung langfristiger professioneller Strukturen bis zur Entwicklung einer Expansionsstrategie. Auch finanzielle Ressourcen werden zur Verfügung gestellt.

Kontakt:

Matthias Henel, Telefon: 0175 1947568,
E-Mail: matthias.henel@mannheim.de

Cornelia Maiherzyk, Telefon: 0621 293-9522,
E-Mail: cornelia.maiherzyk@mannheim.de

GREEN INDUSTRY CLUSTER: NACHHALTIGE WERTSCHÖPFUNG VOR ORT

Das jüngste Cluster der Mannheimer Wirtschaftsförderung ist das „Green Industry Cluster“. Was kann man sich darunter vorstellen?

Das Green Industry Cluster verbindet zwei Mannheimer Stärken: Mannheim ist Produktionsstandort und steht damit vor der Jahrhundertaufgabe, die sozialökologische und -ökonomische Transformation voranzutreiben, ohne dabei die eigene Identität, die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung zu verlieren. Gleichzeitig ergab eine Analyse des Unternehmensbesatzes durch die RegioClusterAgentur Baden-Württemberg, dass die Region eindeutig besondere Kompetenzen in den sieben Green-Tech-Leitmärkten wie umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie, Energieeffizienz, Rohstoff- und Materialeffizienz, nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft sowie nachhaltige Agrar- und Forstwirtschaft aufweist und im Bereich der bestehenden Unternehmen schon sehr gut in diesen Märkten platziert ist. Diese Kombination aus starkem Produktionsstandort und starkem Green-Tech-Standort begründet die Clusteraktivitäten im Bereich Green Industry.

Wie möchten Sie vorgehen?

Wir haben uns ganz klar mehrere Ziele gesetzt: Wir wollen eine Stadt und Region mit Sogwirkung für die Green-Tech-Branche werden und Green-Tech-Innovationen in Mannheim und der Region ermöglichen. Wichtig sind uns auch die Unterstützung einer nachhaltigen Stadtentwicklung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze für Mannheim und die Region, um auf diese Weise eine neue nachhaltige Wertschöpfung vor Ort zu ermöglichen. Um dieses alles erreichen zu können, bauen wir gemeinsam mit der Wirtschaft der Region das Green Industry Cluster auf.

Welche konkreten Angebote machen Sie?

Wir initiieren und/oder treiben Innovationsprojekte voran und helfen auch beim Matching von passenden Partnerinnen und Partnern. Durch gemeinsame Messeauftritte, Veranstaltungen oder Netzwerktreffen möchten wir außerdem eine Sichtbarkeit für die Branche schaffen und Unternehmensansiedlungen sowie die Gründung von Start-ups aus diesem Bereich fördern. Ganz wichtig ist natürlich auch eine gezielte Fördermittelakquise.

Bei der Ansiedlung von Firmen und der Gründung von Start-ups war die Wirtschaftsförderung ja auch mit ihren Existenzgründungszentren sehr erfolgreich …

In der Tat steht bei uns auch bis 2026 die Errichtung eines Innovationszentrums Green-Tech im Mannheimer Jungbusch ganz oben auf der Agenda, das das Land Baden-Württemberg mit 7,5 Millionen Euro fördert. Dieses soll mit der Ansiedlung von Forschungs- und Verbundprojekten aus Wissenschaft und Wirtschaft, von greentechbasierten KMU und Start-ups eine Katalysatorfunktion für technische Innovationen und deren Markteinführung im Green-Tech-Bereich übernehmen. Mit der Ansiedlung der Klimaschutzagentur Mannheim in dem Innovationszentrum wird auch die Zivilgesellschaft mit eingebunden.

Kontakt:
Torben Stieglitz, Telefon: 0621 293-2157, E-Mail: torben.stieglitz@mannheim.de
Anna Schmidt, Telefon: 0621 293-3358, E-Mail: anna.schmidt@mannheim.de

Cross Cluster – was können Netzwerke voneinander lernen?
Christiane Ram Foto: Stadt Mannheim

Wenn sich Unternehmen aus derselben oder einer ähnlichen Branche, die in einer Region angesiedelt sind, untereinander oder mit der Wissenschaft zusammentun, kann viel Gutes entstehen. Innovation, Schaffung von Arbeitsplätzen, Wachstum – das sind nur einige der Vorteile von Clustern. „Ein Mehrwert entsteht jedoch auch, wenn man sich über das eigene Cluster hinaus mit anderen Clustern vernetzt“, sagt Christiane Ram, Leiterin der Mannheimer Wirtschaftsförderung. Dieses Thema bringt der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung mit dem Austausch zwischen den eigenen vier Clustern, dem Mannheim Medical Technology Cluster, dem Cluster Smart Industries, dem Social Economy Cluster und dem Green Industry Cluster voran. Auf der Agenda steht jedoch auch der Kontakt mit anderen Netzwerken wie dem food.net:z, dem Lebensmittelnetzwerk der Metropolregion Rhein-Neckar, dem Biotech-Cluster Rhein-Neckar (BioRN), einem der führenden deutschen Cluster der sogenannten roten Biotechnologie, oder dem Clusternetzwerk „Energie und Umwelt“, das in der Rhein-Neckar-Region in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien tätig ist.

„Der Sinn solcher Cross-Cluster-Aktivitäten ist es, die gemeinsamen Themen und ihre Schnittmengen zu identifizieren und diese cluster­übergreifend anzugehen“, bringt es Ram auf den Punkt. „Innovation, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, KI, Fachkräfte – jede Branche muss sich diesen Herausforderungen stellen. Da kann man doch Know-how und Kompetenz bündeln. Das Spannende an einem engen Austausch ist jedoch darüber hinaus: Wie geht die jeweilige Branche mit diesem Thema um und kann ein anderer Wirtschaftsbereich vielleicht von diesem Ansatz profitieren?“

Es brauche einfach Anregungen und Impulse, um vor diesem Hintergrund ins Gespräch zu kommen, ist die Chefin der Wirtschaftsförderung überzeugt – beispielsweise mit Vorträgen und Diskussionen, die Cross-Cluster-Themen in den Vordergrund stellen. Im Mai 2023 brachte die Wirtschaftsförderung deshalb eine neue Veranstaltungsreihe „4 Cluster – ein Thema“ auf den Weg, bei deren Premiere das EU-Regelwerk „ESG“ (Environmental, Social und Governance) zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen im Fokus stand.

CLUSTER SMART INDUSTRIES: DIGITALE INNOVATIONEN FÖRDERN
Vertraten die Mannheimer Wirtschaftsförderung sowie das Cluster Smart Industries und das Green Industry Cluster auf der Hannover Messe im April 2023: (v.l.) Dr. Elmar Bourdon, stellvertretender Leiter der Mannheimer Wirtschaftsförderung, Joel Lehmann, Hochschule Mannheim, Stefan Bley, Cluster Smart Industries, Torben Stieglitz, Green Industry Cluster, Sandra Link, Cluster Smart Industries, Anna Schmidt, Green Industry Cluster, Bürgermeister Michael Grötsch, Thomas Bach, Pfalzkom, Michael Müller, KMU-Betreuer Wirtschaftsförderung, und Kai Blümchen, neogramm. Foto: Stadt Mannheim

Warum hat sich die Wirtschaftsförderung entschieden, bei den neu etablierten vier Kompetenzfeldern auch das Thema „Smart Industries“ aufzunehmen?

Mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt sich unser Fachbereich bereits seit dem Jahr 2016. Damals haben wir als erste kommunale Wirtschaftsförderung überhaupt gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis ein regionales Unterstützungsangebot für Unternehmen der produzierenden Indu­strie zur Digitalisierung der Fertigung (Industrie 4.0) etabliert – das Netzwerk Smart Production e. V.  Inzwischen arbeiten hier rund 50 Start-ups, Mittelständler, Global Player und wissenschaftliche Einrichtungen aus IT und Produktion zusammen und bringen die Digitalisierung in der Metropolregion Rhein-Neckar voran.

Wie funktioniert dieses Netzwerk?

Die Kernidee ist es, die digitale Expertise aus dem Netzwerk vor allem für den Mittelstand nutzbar zu machen. Ein Beispiel dafür ist der „Smart Production Demons­trator“, eine reale digitale Fertigung, die wir im MAFINEX-Technologiezentrum aufgebaut haben, und das perfekte Modell für eine einfache und kostengünstige Umsetzung einer digitalen Produktion. Er nahm im Frühjahr 2020 seine Arbeit auf und bildet alle Schritte einer digitalisierten Wertschöpfung ab – von der Erzeugung eines individuellen Kundenauftrags bis zum Verpacken des verkaufsfertigen Produkts. Im Jahr 2023 stand der nächste Schritt an: die Schaffung eines digitalen Zwillings, an dem ein Team mit Unterstützung der Hochschule Mannheim arbeitet. Eine wichtige Rolle spielt der Smart Production Demon­strator im Übrigen auch bei der Arbeit des Digi-Paten, der im Juli 2019 startete und vor allem kleine und mittlere Unternehmen beim Sprung in die Digitalisierung begleitet.

Wie tritt das Netzwerk nach außen auf?

Mit den halbjährlich stattfindenden Netzwerkforen und dem 2018 gestarteten Kooperationsformat „UmsetzBar“ wurden mehrere Veranstaltungsreihen erfolgreich installiert. Im Jahr 2022 neu eingeführt wurden die „Netzwerk Factory Tours“, die den Mitgliedern auch Einblick in die Welt der Smart Industry über die Region hinaus ermöglichen. Wir sind jedoch auch regelmäßig Gast auf der Hannover Messe und fester Partner bei der Cybersecurity Conference von SAMA PARTNERS in Mannheim, „das“ IT-Security-Event in Deutschland. Seine Bewährungsprobe hat das Netzwerk im Übrigen während der Corona-Krise bestanden. Wir konnten leistungsfähige Spezialisten vor allem auch mit kleinen und mittleren Unternehmen zusammenbringen – und zum Beispiel tausende Mitarbeitende erfolgreich ins Homeoffice begleiten. Das hat deutlich zur Entspannung der Situation beigetragen.

Was sind Ihre zukünftigen Pläne?

Das Netzwerk Smart Production e. V. wird als Verein weiterbestehen, doch mit unserem neu gegründeten Cluster wollen wir die Aktivitäten über den Verein hinaus ausweiten und durch ein noch weiter ausgebautes Unterstützungsangebot digitale Innovationen fördern – auch in Branchen, die bisher noch kaum mit diesem Thema Kontakt hatten.

Kontakt:

Stefan Bley, Telefon: 0152 54527698,
E-Mail: stefan.bley@mannheim.de

Sandra Link, Telefon: 0170 5973415,
E-Mail: sandra.link@mannheim.de

Initiative „Industriestandort Mannheim“ ist auf dem Weg

Im Juli 2021 fiel der Startschuss zu einem Kooperationsprojekt der ganz besonderen Art in Mannheim: Die zwölf beschäftigungsstärksten Unternehmen am Standort Mannheim von ABB über BASF, Caterpillar Energy Solutions, Daimler Truck, Essity Operations Mannheim, Daimler Buses, FUCHS LUBRICANTS GERMANY, Hitachi Energy, John Deere, MVV, Pepperl+Fuchs bis Roche, der Hafen sowie die IG Metall, die IG BCE, Südwestmetall, die IHK Rhein-Neckar und die Agentur für Arbeit Mannheim waren der Einladung der Wirtschaftsförderung gefolgt. Diskutiert wurde, wie man im Rahmen von Verbundprojekten die klimaneutrale Transformation von Produktion und Wertschöpfung am Standort Mannheim voran­bringen und mitgestalten könnte. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Initiative „Industriestandort Mannheim“ auf den Weg gebracht.

Inzwischen haben sich acht Konsortien zu verschiedenen Themen gefunden. Das Konsor­tium „Digitale Prozessketten in Industrie- und Dienstleistungsproduktion“ vereint seine Expertise, um Fertigung und Montage zu digitalisieren. Die Sektorkopplung und Verstromung in Zusammenhang mit Blockheizkraftwerken und Brennstoffzellen, die industrielle Anwendung in H2-Brennern sowie hybriden und bivalenten Produktionsanlagen stehen u. a. im Fokus des Konsortiums „Wasserstoff“. Material- und Ressourceneffizienz, die nachhaltige Sicherung von Rohstoffen und eine Zusammenarbeit zwischen Firmen zum Beispiel, um Wertstoffe aus Abfallströmen zu nutzen, sind das Thema des Konsortiums „Kreislaufwirtschaft“. Das Konsortium „Energieversorgungssicherheit (standortnah)/Smart Grids“ befasst sich vor allem damit, durch klimaneutrale Energieträger, Grünstrom und Elektrifizierung von Prozessen die Klimaneutralität voranzubringen. E-Ladeinfrastruktur und -Betrieb für Pkw und Lkw ist das Thema des Konsortiums „Mobilität & Logistik-Infrastruktur“, während sich das Konsortium „Transformation der Automobilindustrie“ u. a. mit dem Technologiewandel durch neue Produktionstechnologien im Bereich E-Achse, Batterie und Brennstoffzelle beschäftigt. Weitere wichtige Punkte auf der Agenda der Initiative „Industriestandort Mannheim“ sind die Industrieflächenverfügbarkeit und die Fachkräftegewinnung. Dr. Elmar Bourdon, der bei der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit Torben Stieglitz dieses Vorhaben angestoßen hat und begleitet, strebt an, dieses neuartige Transformations- und Kooperationsmodell auf die gesamte Region auszudehnen.

MANNHEIM MEDICAL TECHNOLOGY CLUSTER: REGIONALES NETZWERK FÜR DIE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT
Bei der Einweihung des CUBEX ONE im Juni 2022: (v.l.) Dr. Arndt Oschmann, Referatsleiter Steuerung EFRE, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Katharina Fox, Management Mannheim Medical Technology Cluster, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (bis August 2023), Dr. Claudia Rabe, NEXT MANNHEIM, Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes, Medizinischer Geschäftsführer des Universitätsklinikums Mannheim, und Prof. Dr. Matthias Weidemüller, Prorektor für Innovation und Transfer der Universität Heidelberg Foto: Thomas Tröster/Stadt Mannheim

Die Wurzeln des Mannheim Medical Technology Cluster reichen schon einige Jahre zurück. Was ist sein Ziel?

Mannheim und die Rhein-Neckar-Region bilden einen Hotspot der Medizintechnologie und der Biotechnologie in Europa. Die Voraussetzung dafür bildet ein herausragendes Netzwerk der Kooperation zwischen Forschung, Versorgung und Industrie, dessen erklärtes Ziel es ist, den Weg von der guten Idee zum fertigen Produkt oder zur fertigen Dienstleistung so effizient wie möglich zu gestalten. Seit 2011 entwickelt das Mannheim Medical Technology Cluster der Wirtschaftsförderung dieses Ökosystem konsequent weiter und treibt die Zusammenarbeit der Player in dieser Branche voran. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die komplementären Schwerpunkte in der Gesundheitsbranche in Mannheim und Heidelberg gemeinsam zu nutzen. Angestrebt ist zudem der Verbund der Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg.

Wie sieht diese Unterstützung der Branche denn ganz konkret aus? 

Die Grundidee des Clusters spiegelt der Mannheim Medical Technology (MMT-) Campus wider. Auf dem Areal in der Franz-Volhard-Straße mit dem Business Development Center CUBEX ONE, dem Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie CUBEX 41 und den drei Gebäuden der Technologiepark Mannheim GmbH (TPMA), von denen zwei bereits errichtet und voll bezogen sind, können Start-ups, Unternehmen, Forschung und Klinik – unterstützt von einer qualitativ hochwertigen Infrastruktur – eng verzahnt und in fußläufiger Entfernung zusammenarbeiten. Durch die wachsende Infrastruktur der Real-Labore im klinischen Kontext erhalten Unternehmen, die Produkte für die Medizin entwickeln, zudem die einmalige Option, ihre Innovationen im realen Alltag mit Anbindung an klinische Prozesse zu testen und zu erproben. 

Gibt es noch weiterführende Pläne für den MMT-Campus?   

In der Tat hat der Standort noch mehr Poten­zial. Auf einer weiteren Fläche im Areal des Campus angrenzend an die Röntgenstraße entsteht ab 2023 ein eigener Lehr- und Forschungscampus auf dem sogenannten „Karcher-Gelände“ einer ehemaligen Friedhofsgärtnerei. 

Wie bringen Sie denn die Akteure der Branche zusammen?

Im Sommer 2023 haben wir das Netzwerk­büro Health and Life Science Rhein-Neckar ins Leben gerufen, das im CUBEX ONE auf dem MMT-Campus angesiedelt ist. Es dient dem Austausch zwischen den in diesem Bereich aktiven Organisationen und ist Ansprechpartner für Gründer und Gründerinnen sowie Unternehmerinnen und Unternehmer der Branche, auch was die Unterstützungsangebote angeht. Mit im Boot sind neben dem Mannheim Medical Technology Cluster u. a. das Biotech-Cluster Rhein-Neckar (BioRN) und der Life Science Accelerator BW, ein Accelerator-Programm für Start-ups der Bereiche Digital Health, MedTech und Biotech zur Optimierung ihres Entwicklungsprozesses.

Kontakt:

Katharina Fox, Telefon: 01512 7698412,
E-Mail: katharina.fox@mannheim.de

Anna Gustedt, Telefon: 0621 293-9978,
E-Mail: anna.gustedt@mannheim.de