Start für das HITKIP: (v.l.) Dr. Matthias Janta, Kaufmännischer Vorstand des ZI, die Förderer Dr. Hans-Werner und Josephine Hector, Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sowie ZI-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg. Foto: Nikola Haubner/ZI

Es zählt in der psychiatrischen Forschung zu den führenden Einrichtungen Europas: das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim mit über 1.600 Mitarbeitenden. Seit April 2023 unterstützt das neu gegründete Hector Institut für Künstliche Intelligenz in der Psychiatrie die Arbeit der Wissenschaftler.

von Dr. Gabriele Koch-Weithofer

Jedes Jahr erkranken rund 17,8 Millionen Personen in Deutschland an der Psyche, ein Drittel der Bevölkerung. Für Betroffene sind damit oft Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben verbunden. „Psychische Erkrankungen sind die Hauptursachen für Krankschreibungen und Frühberentungen“, weiß Professor Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI. Entsprechend groß ist der Bedarf an wirksamen Therapien.

Hier setzt das neu gegründete Hector Institut für Künstliche Intelligenz in der Psychiatrie (HITKIP) an. Es will mit speziell entwickelten Algorithmen Daten aus Wissenschaft und klinischer Versorgung zusammenführen und daraus Modelle entwickeln, um Betroffene individuell zu behandeln und besser vorzubeugen. Das HITKIP profitiert dabei von einem umfangreichen Forschungsnetzwerk, zu dem auch das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit gehört. Über dieses hat es Zugang zu einigen der größten Datenquellen in der Psychiatrie.

„Wir freuen uns sehr, dass man möglicherweise durch Methoden der KI schneller und zielgerichteter Ursachen und Wirkungen von psychischen Erkrankungen erkennen und vielleicht sogar verhindern oder heilen kann. Dieses Ziel wollen wir mit Nachdruck unterstützen,“ betont Dr. Hans-Werner Hector, dessen Stiftung die neue Forschungseinrichtung mit 11,5 Millionen Euro fördert.

Die vom Ehepaar Hector in Weinheim gegründeten Stiftungen fördern schwerpunktmäßig Projekte aus Wissenschaft und Bildung. Dazu zählt auch das seit 2018 am ZI sowie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) beheimatete Hector Institut für Translationale Hirnforschung. „Die visionäre Förderung durch Hans-Werner und Josephine Hector hat es dem ZI ermöglicht, völlig neue Wege der Forschung zu beschreiten und das Verständnis psychischer Erkrankungen auf ungeahnte Weise erweitert. Für diese großzügige Unterstützung unserer Arbeit sind wir den Stiftern sehr dankbar“, betont Meyer-Lindenberg.

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