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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

aufgetan. Und viele Bürger haben erkannt, dass die frei werdenden Flächen neue Frei- räume eröffnen, sei es für den Wohnungs- oder Häuserbau oder für Freizeit, Sport und Spiel. Die Bürger wollen sich in den Wandel einbringen, werden auf vielfache Weise in Überlegungen und Entscheidungen eingebunden. Eine Stadt im Aufbruch zu neuen Ufern, die Konversion der Militärflächen in eine zi- vile Nutzung macht es möglich. Der Prozess wird Jahre dauern und große Anstrengungen sind notwendig, die einmaligen Herausfor- derungen zu bewältigen, macht Dr. Konrad Hummel, Konversionsbeauftragter der Stadt Mannheim, deutlich. Doch schon sind im wahrsten Sinne des Wortes erste Pflöcke eingerammt, und zwar in der Turley-Kaserne nahe der Innenstadt. Baulich beeindruckende 13 denkmalge- schützte Sandsteingebäude, zwischen 1899 und 1901 als Kaiser-Wilhelm-Kaserne im Stil der Zeit errichtet, beheimateten von 1945 bis zu ihrer endgültigen Räumung im Jahre 2007 fast ausschließlich Transporteinheiten. Turley, benannt nach James Turley, einem in Frankreich gefallenen schwarzen Oberst- leutnant, verfügt auf seinen 13 Hektar über große Freiflächen. Ein städtebauliches Juwel, das jetzt mit viel Gefühl und Liebe zum Detail entwickelt werden soll. Gesucht wurde ein „Ankerinvestor“ mit Erfahrung und Renommee. Bei einer Ausschreibung standen sechs Bieter zur Auswahl, gekürt wurde schließlich Tom Bock (siehe Seite 38), der mit seiner Frankfurter Tom Bock Group in Architekturkreisen hoch angesehen ist. Das Deutschherrenviertel (Schlachthofgelände) hat Bock in der Main- stadt beeindruckend mit entwickelt, mit „SoHo Turley“ will er jetzt ein neues Meisterwerk schaffen. „Wir trauen uns als Gestalter zu, ein gutes, städtebaulich anspruchsvolles Quartier zu schaffen, in dem die Mischung stimmt“, betont Bock. 600 Wohnungen, 1.500 Neubürger, Büros, Gewerberäume, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Ateliers, vielfältige Freizeitmög- lichkeiten, all das soll in wenigen Jahren die Mischung auf „SoHo Turley“ ausmachen. Der Ankerinvestor hat 11 der 13 unter Denk- malschutz stehenden Gebäude erworben, sie werden derzeit entkernt. Im Sommer 2014 sollen die ersten Bewohner einziehen. Über 100 Millionen Euro will Bock in den nächsten Jahren auf Turley investieren. Überall auf dem Kasernengelände ent- steht jetzt neues, zukunftsweisendes Leben. Winy Maas, ein international bekannter niederländischer Architekt und Landschafts- planer, entwickelt beispielsweise eines der Herzstücke von Turley, das ehemalige Kasino, zum offenen Gemeinschaftshaus. Bürger- und Jugendtreff, Bibliothek, Café, Galerie, Veranstaltungsräume, Werkstatt – das sind einige Ideen, die Maas umset- zen soll. Er hat unkonventionelle Schritte versprochen, man darf gespannt sein. Auch an anderer Stelle werden auf Turley ungewöhnliche Ideen umgesetzt. Etwa in der ehemaligen Reithalle, in der laut Bock unter anderem ein Tanztheater, eine Bal- lettschule, Restaurants, kleinere Läden und ein kleiner Markt angesiedelt werden sollen. Und auch neue Wohnformen zeichnen sich auf Turley ab, zum Beispiel für behinderte Menschen. So plant die Johannes-Diakonie Mosbach ein barrierefreies Mehrfami- lienhaus für 24 behinderte Frauen und Männer. In dem neuen Gebäude soll ihnen ein normales Leben ermöglicht werden, auch wenn sie einen hohen Hilfsbedarf haben. Umbau2 Turley e. V. ist ein weiteres Projekt, bei dem sich 20 Menschen in zwölf unterschiedlich großen Wohnungen in einer besonderen Lebensform zusammenfinden wollen. Auf einem großen Baufeld im Nor- den des Geländes entstehen Wohnungen und Einfamilienhäuser für Familien. Einen Musik- und Medienpark planen Xavier Naidoo und Michael Herberger (Foto) auf dem Areal der Taylor Barracks. Die US-Army verlässt Mannheim: Am 31. Mai 2011 wurde die offizielle Außerdienststellung der US-Streitkräfte der Garnison Mannheim festlich begangen. Foto:Tröster Foto:Tröster KONVERSION 36 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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