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Mannheim - Stadt im Quadrat 2014

zudem das Zentrum für Reaktionsturbinen und für Dampferzeuger europäischer Tech- nologie. Beide werden von hier aus weltweit betreut“, erklärt Häuser. Im Montage- und Inbetriebnahme-Einsatz sind im Schnitt gut 350 Service-Mitarbeiter aktiv. Größter Pluspunkt im Wettbewerb sei, dass Alstom eine große Bandbreite an wichtigen Kraftwerksteilen selbst auslege, konstruiere, fertige, liefere und montiere. „Damit verfügen wir auch im Service über eine entsprechende Liefer-Kompetenz für Original-Ersatzteile sowie eine umfassende Technologie-Kompetenz. Dies gilt für alle Hauptkomponenten einschließlich Luftvor- wärmer, Rauchgas-Reinigung und Wär- metauscher bis hin zur Gesamtanlage“, so Häuser. „Wir können zu jeder Komponente eine maßgeschneiderte Lösung zur Nachrüs- tung oder Ertüchtigung anbieten – sowohl für die eigene Flotte als auch für ausgewähl- te Bauteile anderer Hersteller.“ 2010 hat Alstom sein Portfolio um eine Sparte „Grid“ (engl. für „Netz“) erweitert, die sich gemeinsam mit „Thermal Services“ um die Interaktion vom Kraftwerk zum Stromübertragungs- und -verteilungsnetz kümmert. „Damit kann Alstom ein umfas- sendes Konzept für die aktuellen Frage- stellungen der Energiewende bieten“, so Häuser. Auch der Engineering- und Service- konzern Bilfinger ist mit dem Tochter- unternehmen Babcock Borsig Steinmüller im Bereich Kraftwerksservice tätig. Neben Planung, Herstellung und Montage von Komponenten, insbesondere Kesseln und Hochdruck-Rohrleitungen, gehören zum Geschäftsbereich „Power Systems“ auch Wartung und Instandhaltung ebenso wie die Wirkungsgradsteigerung und die Lebens- dauerverlängerung bestehender Anlagen. „Wir decken den kompletten Lebenszyklus der Anlagen ab“, betont Dr. Georg Gasteiger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bab- cock Borsig Steinmüller. In der Gesellschaft sind seit 2006 die Bilfinger-Kompetenzen in Sachen fossil befeuerter Dampferzeuger gebündelt. Zurzeit führt Babcock Borsig Steinmüller unter anderem Rehabilitationsprojekte zur Wirkungsgradverbesserung und Redukti- on von Stickoxiden an den Braunkohle- Kraftwerken Belchatow in Polen und Bitola in Mazedonien durch. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen stehen auch in Südafrika an, wo der Kraftwerkspark in die Jahre gekommen ist. Hier geht es um Leistungserhöhung, höhere Zuverlässigkeit und verbesserte Instandhaltungskosten. Auch in Russland will der Konzern die Erneuerung des Kraftwerksparks maßgeb- lich mitgestalten und hat ein Joint Venture mit dem russischen Kraftwerksausrüster Tyazhmash ins Leben gerufen. Mehr als 600 Kohle-Dampferzeuger sind in Russland in Betrieb. Bei der Modernisierung der meist Jahrzehnte alten Kraftwerke stehen die Steigerung des Wirkungsgrads und eine deutliche Verbesserung der Umweltverträg- lichkeit im Mittelpunkt. In Deutschland sei insbesondere die Verbesserung der Teillastfähigkeit und der Laständerungsfähigkeit von Kohlekraftwer- ken ein Thema, erklärt Andreas Michalke, Mitglied der Geschäftsführung von Babcock Borsig Steinmüller. Insgesamt setzten die Kunden eher auf kleinere Modifizierungen zur Verringerung der Instandhaltungskosten. Auch er sieht eine große Zurückhaltung bei Investitionen. „Größere Umbauprojekte gibt es gegenwärtig nicht“, so Michalke. Eine der wenigen Ausnahmen: Im Kraftwerk Jänsch- walde wird die Zündfeuerung auf Trocken- braunkohle umgerüstet, um das bisher verwendete Schweröl zu ersetzen. Babcock Borsig Steinmüller hat unter anderem Standorte in Oberhausen, Berlin, Peitz, Stuttgart und Heidelberg. „Jeder Standort verfügt über ein spezifisches Pro- duktportfolio mit ganz eigenem Know-how“, so Dr. Gasteiger. „Daher sind nicht immer alle Standorte in die Projekte involviert. Im Angebotsstadium entscheiden wir jeweils, welche Fähigkeiten, Personen und Standorte gebraucht und eingebunden werden.“ Auf dieser Basis werde dann die Zusammenar- beit organisiert. „Nachhaltigkeit im Sinne von technischer Zuverlässigkeit und wirtschaft- lichem Vorteil für unsere Kunden steht bei uns in der Priorität ganz oben. Nur dadurch können wir überzeugen und am Markt erfolgreich sein.“ Insgesamt war Power Systems 2012 das margenstärkste Segment von Bilfinger, fast 10.000 Mitarbeiter sind in diesem Geschäfts- feld aktiv. Dabei ist die Unternehmenssparte Power sowohl im Bereich der konventio- nellen Kraftwerke engagiert als auch bei erneuerbaren Energien wie beim Bau von Offshore-Windparks. In den letzten Jahren hat Bilfinger sein Portfolio konsequent erweitert, etwa durch den Erwerb der Envi Con & Plant Engineering in Nürnberg oder durch Übernahme des Leittechnikspezia- listen Helmut Mauell GmbH in Velbert / Wuppertal. Zurzeit realisiert die Bilfinger-Tochter Babcock Borsig Steinmüller ein Projekt an dem Braunkohlekraftwerk im polnischen Belchatow, um den Wirkungsgrad zu verbes- sern und die Stickoxide zu reduzieren. Foto:Bilfinger UNTERNEHMEN & BRANCHEN 81MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2014

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