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Mannheim - Stadt im Quadrat

Mannheim ist ein gutes Pflaster für Firmengründungen im Bereich Medi- zintechnologie. 2011 wurden in der Quadratestadt eine ganze Reihe neuer Firmen aus der Taufe gehoben oder vor Ort Niederlassungen gegründet. Der MAFINEX-Gründerverbund und die Wirtschaftsförderung haben alle Unter- nehmen bei ihrer Gründung begleitet. Dem Prostata-Krebs auf der Spur Bei der Firma Rhecadis dreht sich alles um Tests zur Früherkennung und Therapiebegleitung von Prostata- Krebs. Dafür haben die Firmengrün- der Dr. Harald Eistetter (Foto) und Dr. Ralf Hoffmann neuartige Tests entwickelt, die auf speziellen Biomarkern beru- hen und eine genauere Diagnose als die heute gängigen Verfahren ermöglichen. In vielen Fäl- len kann so die unangenehme Prozedur einer Gewebeentnahme entfallen. In der Entwicklung sind zudem Prognosetests, mit denen sich früh feststellen lässt, ob der Tumor aggressiv ist oder nicht. Dies macht eine gezielte Behandlung möglich, gleichzeitig können Nebenwirkungen wie beispielsweise Impotenz vermieden werden. Eistetter und Hoffmann planen, ab 2015 ihre Produkte als Dienstleistungslabor selbst zu vermarkten. Im März 2012 schaffte es das innovative Geschäftskonzept unter die Top Ten des Wettbewerbs „Science4Life Venture Cup“. Mannheim als Standort sei für ihr Unternehmen ideal, findet Harald Eistetter: „Mit unserem Schwerpunkt in der Tumorbiologie ist für uns die Nähe zur Universitätsmedizin Mannheim sowie zur Universität Heidelberg und zum Krebsfor- schungszentrum natürlich hochgradig interes- sant. Darüber hinaus haben wir mit Roche einen potenziellen Partner direkt vor der Haustür. Und last but not least werden wir in der Quadrate- stadt optimal gefördert.“ (siehe auch Seite 48) Nierentest per Pflaster-Chip Einen zukunftsweisenden Diagnose-Ansatz bietet Mannheim Pharma & Di- agnostics. Gegründet im März 2011, ist die junge Firma ebenfalls schon mehrfach preisgekrönt. Das Unternehmen entwickelt einen Nieren- funktionstest, bei dem ein Mikrochip mit einem Pflaster auf die Haut geklebt wird. Anschließend wird eine fluoreszierende Substanz gespritzt. Während diese durch die Niere ausgeschieden wird, misst der Sensor im Chip die Filterleistung des Organs anhand optischer Signale. Ganz ohne Blut- oder Urinentnahme und aufwändige Labortechnik kann der Arzt so zeitnah eine zu- treffende Diagnose stellen. Mittlerweile ist auch ein Messpflaster zur Bestimmung der Leber- funktion am Menschen erprobt, ein weiteres zur Messung der Herzfunktion in Vorbereitung. Hervorgegangen ist die patentierte Pflaster- Chip-Technologie aus verschiedenen, teils EU- geförderten Forschungsprojekten des Instituts für Medizintechnologie (IMT) und des Zentrums für Medizinische Forschung der Universität Heidelberg. In Mannheim habe man „das inno- vative wissenschaftliche und technische Umfeld vorgefunden, in dem sich Koope­rationen in der Medizintechnik realisieren lassen“, sagt Geschäftsführer und Firmen-Mitbegründer Professor Dr. Johannes Pill (Foto). Apps für Arzt und Patient Die passenden Bausteine für die mobile Arzt- Patienten-Kommunikation hat die Firma Mosaik im Angebot. Ihre für alle mobilen Betriebssy- steme geeignete spezielle „App“ (engl. kurz für „Application“, zu deutsch: Anwendung) ist besonders auf die Bedürfnisse von Arztpra- xen und Kliniken zugeschnitten. Mit „Mosaik med“ können Praxisinformationen, Newsletter, Medikations- und Therapieanweisungen, Terminänderungen oder Vorlagen zur Eingabe medizinischer Kontrollwerte oder Vitaldaten an Patienten-Handys weitergeleitet werden. Ärzte und andere medizinische Dienstleister erhalten so Daten, die sie für Behandlung oder Betreuung Firmengründungen im Bereich Medizintechnologie „Start frei“ für Newcomer von Dr. Gabriele Koch-Weithofer Tests zur Früherkennung und Therapiebegleitung von Prostata-Krebs hat die Firma Rhecadis entwickelt. Das Foto links zeigt das „schlaue Pflaster“, ein prä- miertes Verfahren, mit dem sich die „Mannheim Pharma & Diagnostics GmbH“ selbstständig machte. gesundheitswirtschaft 30 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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