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Mannheim - Stadt im Quadrat

Mercedes-Benz-Werk Mannheim „Die Liebe zum Erfinden“ von Gert Goebel Rund drei Verbesserungsvorschläge reicht jeder Mitarbeiter des Mercedes- Benz-Werks in Mannheim durchschnitt- lich pro Jahr ein. Damit sind die Benzler nicht nur in ihrem Konzern spitze, sondern liegen auch im Vergleich mit anderen Unternehmen ganz vorne. „Die Liebe zum Erfinden höret nimmer auf.“ Dieser Ausspruch stammt von Carl Benz, der 1886 in Mannheim das Automobil erfand. An einer Wand des Mercedes-Benz- Werks Mannheim springen die Worte des berühmten Erfinders in großen Lettern den Mitarbeitern entgegen. Sie, die am traditions- reichen Standort im Motorenbau und in einer großen Gießerei arbeiten, sind aufgefordert, die „Liebe zum Erfinden“ im Unternehmens­ alltag hoch zu halten und heute wie damals mit neuen Ideen und konkreten Vorschlägen den Produktionsprozess ständig zu verbes- sern. Auf diese Weise sollen Kosten gespart und die Umwelt geschont werden. Und wie kein anderes Werk im Daimler-Konzern neh- men die Benzler die Aufforderung und das Vermächtnis des automobilen Urvaters ernst. Ein Beispiel: Im Mannheimer Benz-Werk kamen vor gut zwei Jahren neun Mitarbeiter auf die Idee, im Produktionsprozess angefal- lenes Altöl zu „regenerieren“. Zuvor wurde Öl, das beim Fräsen und Bohren von Zylinder- köpfen und Zylinderkurbelgehäusen anfiel, als Sondermüll deklariert und teuer entsorgt. „Da haben wir gedacht, das können wir ändern“, erklärt Winfried Höfle, Vorarbeiter in der Instandhaltung. Also taten sich die neun Benzler zusammen und stellten konkrete Überlegungen an, wie das Öl gereinigt und dann wieder neu verwandt werden kann. Der Weg schien sogar recht einfach zu sein, gab es doch bereits eine Filteranlage in einem anderen Bereich des Werks. Im Juni 2010 landete der Verbesserungsvor- schlag bei Abteilungsleiter Frieder Mathis, im Werk Mannheim zuständig für den „Tech- nischen Service“, der sich der Sache wohl- wollend annahm. Von Vorteil war, dass keine zusätzlichen Investitionen notwendig waren, um das Öl zu reinigen. Ein Jahr lang wurden Versuche angestellt, dann ist das Projekt umgesetzt worden. Höfle und Mathis heben voller Stolz zwei Fläschchen hoch: In einem Frieder Mathis (links) und Winfried Höfle sind stolz auf den Verbesserungs- vorschlag, im Produktionsprozess ange- fallenes Altöl zu „regenerieren“. UNTERNEHMEN & BRANCHEN 68 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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