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Mannheim - Stadt im Quadrat

Es ist die historische Chance für Mannheim. Bis Ende 2015 geben die US-Streitkräfte über 500 Hektar Militärflächen in der Quadratestadt frei. Mannheim will diese einmalige Gelegenheit der Stadtentwicklung nutzen. Pilotprojekt sind die Turley Barracks. Die Verhandlungen mit der Bundesan- stalt für Immobilienaufgaben (BiMA), die das 13 Hektar große Gelände in der Neck- arstadt-Ost von der US-Army übernommen hatte, waren langwierig und kompliziert: Doch Anfang Oktober 2012 konnte die Stadt den „Vollzug“ melden. Der Verkauf der ersten von insgesamt 10 Konversions- flächen war unter Dach und Fach. Rund 22 Millionen Euro wird Mann- heim für den Erwerb und die Erschließung des Geländes aufbringen müssen, so die Berechnungen von Dr. Konrad Hummel, Konversionsbeauftragter der Stadt und Geschäftsführer der für den Kauf der Kon- versionsflächen neu gegründeten MWS Projektentwicklungsgesellschaft (MWSP). Eine gewaltige Summe – doch der Konver- sionsexperte ist überzeugt, dass sich das Engagement für die Stadt in den nächsten fünf Jahren amortisiert. Vertragsabsichts- erklärungen mit rund zehn Investoren wurden bereits unterzeichnet oder sind unterschriftsreif. Anker-Investor ist ein Frankfurter Architekturunternehmen, das 10 der 14 denkmalgeschützten Kasernen erwerben und nach Umbau und Sanie- rung in den historischen Gebäuden aus der Kaiserzeit Räumlichkeiten für Woh- nungen und Gewerbe schaffen möchte. Langfristig einmieten will sich hier sowohl ein Medizintechnik-Unternehmen als auch der Internationale Bund, der sich mit seiner berufsbildenden Carlo-Schmid- Schule und seiner Verwaltung auf Turley niederlassen wird. Interessiert ist der Haupt-Investor außerdem am Bau von Stadthäusern, für die ebenfalls Flächen vorgesehen sind. Generationsübergreifende Wohnpro- jekte will die Theodor-Fliedner-Stiftung schaffen, während die Mosbacher Jo- hannesanstalten unter anderem Behin- derten-Wohngruppen, ein gemeinsam mit Behinderten betriebenes Restaurant und ein Geschäft planen. Die Biotopia- Arbeitsförderungsbetriebe sollen ein Kinderhaus betreuen und auch mehrere genossenschaftliche Wohngruppen sind in das Entwicklungskonzept eingebun- den. Ausgeschrieben wird das „Baufeld 1“, wo Einfamilienhäuser entstehen. Befürchtungen, hier auf eine mangelnde Resonanz zu stoßen, hat Hummel nicht. „Die Projektentwickler stehen Schlange.“ Zwei Gebäude will die Stadt behalten. Das frühere Casino soll zu einem Bürgerhaus umgebaut werden, in einer weiteren Kaserne Räumlichkeiten für den Ganztags- betrieb der benachbarten Erich-Kästner- Schule zur Verfügung gestellt werden. 13 nicht denkmalgeschützte Gebäude werden abgerissen. „Wir können nach heutigem Stand unsere Vorstellungen von einer qualitativ hochwertigen Entwicklung des Turley- Areals verwirklichen. Das ist uns gelungen, weil wir die Fläche gekauft und im Vorfeld gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bür- gern die Qualitätsmarken für das Gelände festgelegt haben“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Es wird eine Vielzahl von Wohnangeboten für insgesamt rund 800 Menschen geben, sowohl im denkmalge- schützten Altbestand, als auch in einem Neubaufeld.“ Weiterhin gebe es Platz für einige hundert Arbeitsplätze. 600 Schü- lerinnen und Schüler können auf Turley zukünftig lernen, und auch das Thema Kultur komme zu seinem Recht. „Natürlich mussten wir die Flächen nicht kaufen, sondern hätten auch als Vermittler zwischen Investoren und BiMA fungieren können“, so Hummel. „Doch wer garantiert dann die Nachhaltigkeit Anfang Oktober 2012 kaufte die Stadt Mannheim die Turley-Kasernen von der Bundesanstalt für Immobili- enaufgaben. Zahlreiche Investoren werden nun ihre Projekte auf dem Areal realisieren. WIRTSCHAFTSSTANDORT 37MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2013

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