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SiQ2015

Im Jahr 2014 wurden gleich zwei Jubiläen gefeiert: 175 Jahre Kommunalisierung, sprich Übernahme in ausschließlich städtische Verantwortung, und 60 Jahre Grundstein- legung am heutigen Standort Goetheplatz – ein Ereignis, das den hohen Stellenwert des Nationaltheaters in der Quadratestadt verdeutlicht. Trotz der schwierigen Nach- kriegszeit im extrem zerstörten Mannheim – manche Familien lebten noch in Notwoh- nungen und Bunkern – genoss ein Thema in der Bevölkerung im Jahr 1954 hohe Priorität: Man wollte das im Oktober 1943 zerstörte Theaterhaus durch einen Neubau ersetzen. Es fanden sich bald Freunde und Förderer, die diesen Wunsch umsetzten. Die Schiller- bühne auf dem Goetheplatz entstand – und zwar im damals revolutionären Bauhausstil. Nicht nur architektonisch war das ein Novum – Mannheim war damals das erste Theater in Deutschland, das Schauspiel und Oper unter einem Dach vereinte. Das 1957 fertiggestellte Haus erregte damals weltweit Aufsehen, da gleichzeitig auf zwei Bühnen Vorstellungen stattfanden. Gerhard Weber, der Architekt, wurde für das Nationaltheater- Raumkonzept auf der Biennale in Sao Paulo als bester Theaterarchitekt ausgezeichnet. Für zahlreiche Tenöre, Tänzer und Schau- spieler wurde die Mannheimer Bühne das Sprungbrett für ihre Karriere. Schauspieler wie Albert Bassermann, Ida Ehre und Willy Birgel begeisterten hier das Publikum. Musiker wie Wilhelm Furtwängler und Horst Stein, Choreographen wie Rudolf von Laban und Mary Wigman sind mit dem Haus eng verbunden. Für andere ist es zur Heimat geworden wie für Gabriela Badura, die 1975 nach Mannheim kam. Das Nationaltheater gilt als eines der größten und ältesten kommunalen Reper- toire-Theater Deutschlands und steht mit seinen vier Sparten Oper, Schauspiel, Ballett sowie dem Theater für junges Publikum „Schnawwl“ für Traditionelles und moderne Kunst. Speziell für Kinder und Jugendliche wurde erst vor einigen Jahren die Koope- rationssparte Junge Oper gegründet, 2012 kam die Mannheimer Bürgerbühne hinzu. Über 1.100 Vorstellungen stehen pro Jahr auf dem Spielplan, 360.000 Besucher aller Altersgruppen kommen in die Spielstätten. Alljährlich zieht eine traditionelle Aufführung von „Parsifal“ die Zuschauer in ihren Bann. Dieses Ölgemälde von Heinrich Anton Melchior zeigt den berühmten Schauspieler August Wilhelm Iffland als Franz Moor in der Mannheimer Aufführung von Friedrich Schillers „Die Räuber“. Gemeinsam mit Henriette von Wolzogen und Luise Vischer verlässt Friedrich Schiller auf diesem Ölgemälde von Friedrich August Pecht das Mannheimer Theater nach einer Aufführung im Mai 1782. KULTUR & FREIZEIT 104 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015 Foto:HansJörgMichel / NTM Foto:©  rem Foto:©  rem

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