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SiQ2015

Zur Person Die promovierte Chemikerin Dr. Ursula Redeker wurde in Bonn geboren. In der ehe- maligen Bundeshauptstadt und in den USA hat sie auch studiert. 1994 kam sie zu Roche und wurde 2010 Leiterin der technischen Entwicklung von therapeutischen Proteinen in Europa. In den Folgejahren war sie für die Entwicklung von bedeutenden Produkten verantwortlich. technische Expertise sowie das Engagement und das Können der Mitarbeitenden, wenn es darum geht, Qualität zuverlässig zu „lie- fern“. Im Konzern ist bekannt, dass eine Auf- gabe in Mannheim erfüllt wird, und zwar mit einer exzellenten Qualität, die auch externe Inspektoren von den USA bis China hoch anerkennen. Wenn es bei Projekten und Aufgaben knifflig und eilig wird, dann schaut man in Basel durchaus nach Mannheim. Sehen Sie auch Schwächen des Stand- orts Mannheim? Redeker: Ein Hauch mehr Zuversicht und Selbstvertrauen wäre nicht schlecht. Der Standort hat in den letzten 15 Jahren große Veränderungen erlebt, die kann und wird es auch in den nächsten 15 Jahren geben. Der Standort ist damit stets sehr gut fertig geworden. Deshalb kann Mannheim der Zukunft durchaus mit einer gewissen Gelas- senheit zuversichtlich entgegensehen. Sie haben neue Ideen und Strategien angekündigt. Was bedeutet das konkret? Redeker: Der Standort ist sehr vielfältig. Das dadurch vorhandene Innovations- potenzial können wir noch stärker ausnut- zen und von Mannheim aus interessante Impulse aussenden. Und auf der operativen Seite können wir sicherlich noch flexibler werden, etwa wenn es darum geht, mit den verschiedenen Funktionen am Standort die unterschiedlichen Bedürfnisse zu erfüllen. So sind etwa die Anforderungen an die Wartungsgeschwindigkeit bei Anlagen mit temperaturempfindlichen Produkten wie Antikörpern höher als bei solchen, bei denen die Prozesstemperatur keine kritische Rolle spielt. Mannheim ist mit über 7.800 Beschäf- tigten weltweit der drittgrößte Standort. Sie haben viel vor, wird Mannheim also ein weiter wachsender Standort sein? Redeker: Der Standort ist in den vergangenen vier Jahren stetig und kon- tinuierlich gewachsen. In 2014 haben wir bislang mindestens 100 neue Stellen im Jahr geschaffen. Der Standort ist für Roche un- verzichtbar, hier finden Aktivitäten statt, die für Roche essenziell sind. Zwei Drittel der Herceptin-Produktion werden hier abgefüllt und praktisch sämtliche Immundiagnostika in Mannheim produziert, die gesamte weltweite Logistik für Diagnostika findet in Mann- heim statt. Das sind wesentliche Beine, auf denen der Konzern steht. Der Standort wird auch künftig seine Aufgaben haben. Wo er konkret wächst oder schrumpft, das wird die Zukunft zeigen. Roche hat in den letzten fünf Jahren rund eine Milliarde Euro in Mannheim investiert. Zeichnet sich für die kommenden fünf Jahre eine ähnliche Summe ab? Redeker: Quantitative Voraussagen kann ich nicht machen. Tatsache ist aber, dass wir laufend erhebliche Investitionen in Mannheim tätigen. Jüngstes Beispiel ist das Laborgebäude für die Qualitätskontrolle in Pharma und Diagnostika, für das wir im Juli 2014 in Mannheim den Spatenstich gemacht haben. Die Gesamtinvestition liegt bei 90 Millionen Euro. Ein anderes Projekt ist das modulare Immundiagnostika- Produktionsgebäude, das im nächsten Jahr eröffnet wird. In dieses Gebäude sowie mehrere Produktionslinien fließen insgesamt ebenfalls rund 90 Millionen Euro. Und nicht zu vergessen: Viele kleine Projekte hier und da auf dem Standort erfordern zusammen- genommen auch jedes Jahr viele Millionen Euro Investitionen. Diabetes Care ist für Roche ein wichtiger Bereich, er stellt Produkte her, die Menschen mit Diabetes helfen sollen, ein gesünderes und aktiveres Leben zu führen. Dazu zählen beispielsweise Messsysteme mit integrierten Stechhilfen und Teststreifen. Der Bereich soll ausgegliedert werden. Warum dies? Redeker: Die Ausgliederung hat das Ziel, die Agilität und Flexibilität von Diabetes Care zu erhöhen. Dieser Markt ist sehr patien- tennah und damit gänzlich anders als der professionelle Markt, auf dem beispielsweise große Laborgeräte verkauft werden. Zwei unterschiedliche Geschäftsfelder werden hier voneinander getrennt, um dann einzeln besser am Markt agieren zu können. Die Fragen stellte Gert Goebel. Auf der „Global Technology Fair“ präsentierten 150 Roche-Mitarbeitende aus acht Standorten im Mai 2014 ihre neues- ten Entwicklungen und diskutierten angeregt mit Dr. Ursula Redeker. Foto:Roche UNTERNEHMEN & BRANCHEN 81MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015

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